Archiv


Die Mondsichel

Der uns nächste Himmelskörper wirkt besonders himmlisch, wenn er sich als schmale Sichel in der Dämmerung zeigt. An den nächsten Abenden haben Sie die Chance, die schöne Mondsichel zu beobachten. Achten Sie nach Sonnenuntergang auf den Südwesthorizont.

Von Ken Croswell und Sven Carlsson |
    Vorgestern erreichte der Mond seine Neumondphase. Dabei brachte ihn seine Bahn zwischen Erde und Sonne. Vorübergehend konnten wir ihn nicht sehen, weil er uns seine dunkle Nachtseite zukehrte. Inzwischen ist er weiter gezogen, so dass das Sonnenlicht einen schmalen Streifen der uns zugewandten Mondseite erhellt. Eine besonders schöne Mondsichel schmückt den frühen westlichen Abendhimmel.

    Suchen Sie sich kurz nach Sonnenuntergang einen Beobachtungsplatz, von dem aus Sie einen freien Blick zum Südwesthorizont haben. So sollten Sie die noch sehr schmale Mondsichel leicht finden können. Doch verabschiedet sie sich schon kurz nachdem es völlig dunkel geworden ist wieder von der Himmelsbühne.

    Wenn Sie die Mondsichel heute nicht finden, sollten Sie an den nächsten Abenden nach ihr Ausschau halten. Mit jedem Tag wird die Sichel breiter und steht immer höher am Himmel. Immer länger ist die Mondsichel also zu sehen.

    Die Sichelform des Mondes verschwindet, wenn unser Mond am Montag sein Erstes Viertel erreicht. Nach dem Vollmond am 25. Januar zeigt er sich am 2. Februar im Letzten Viertel. Danach verleiht ihm das Abnehmen wieder eine Sichelform, die kurz vor Neumond so wie heute besonders schmal sein wird. Dann sehen Sie die Mondsichel allerdings am Morgenhimmel kurz bevor es richtig hell geworden ist.


    European Adaptation: Ursula Vaughan
    © 1998-2005 The University of Texas McDonald Observatory
    Unterstützt von NASA und Universitätssternwarte München