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Die Mondsichel

Der Nachthimmel bietet viele wunderschöne Objekte: bunte Sterne, Sternhaufen, ferne Galaxien und brillante Planeten. Doch gibt es kaum einen schöneren Anblick, als die ganz schmale Mondsichel. An den kommenden Abenden sehen Sie sie tief am Westhimmel - kurz nach Sonnenuntergang.

Von Damond Benningfield |
    Der Mond ändert auf seiner Bahn um die Erde sein Aussehen. Jeden Tag ist der Winkel zwischen dem Mond, der Erde und der Sonne etwas anders. Deshalb wird jeden Tag ein etwas größerer Bereich - oder bei abnehmendem Mond ein etwas kleinerer Bereich - der uns zugewandten Hemisphäre vom Sonnenlicht beleuchtet.

    In der Sichelphase des zunehmenden Mondes steht der Mond von der Erde aus gesehen etwas seitlich von der Sonne. Der größte Teil der Mondhemisphäre, die in unserer Richtung zeigt, liegt dann im Dunkeln. Nur eine schmale Sichel der Mondscheibe erhält Sonnenlicht.

    Wenn die Dämmerung in die Nacht übergeht, können wir trotzdem die ganze Mondscheibe erkennen, weil von der Erde reflektiertes Sonnenlicht den dunklen Teil der Mondscheibe etwas aufhellt. Wer heute Abend auf diesem dunklen Teil stehen würde, könnte sich an einer fast vollen Erde erfreuen. Sie schiene viel heller als der Vollmond von der Erde aus gesehen.

    Von jedem Punkt der uns zugewandten Mondhalbkugel sieht man die Erde stets an fast gleicher Stelle am Himmel. Der Grund: der Mond wendet uns immer dieselbe Seite zu. Würden Sie die Erde vom Mond aus einen Monat lang beobachten, würden Sie auch bei der Erde Phasen sehen - Phasen wie wir sie beim Mond kennen - eine schmale Sichel eingeschlossen.