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Die Nacht der Geister

Mitglieder der katholischen Kirche feiern morgen das Fest Allerheiligen, an dem sie die Gräber ihrer verstorbenen Angehörigen besuchen und der Heiligen gedenken. Übermorgen an Allerseelen sprechen sie eine Fürbitte für alle Verstorbenen. Heute feiern die Bewohner Großbritanniens und Nordamerikas Halloween. Als Schreckensgespenster verkleidete Kinder bitten nach Einbruch der Dunkelheit bei benachbarten Häusern um Süßigkeiten. Gerne werden diese gegeben, sollen sie doch böse Geister in der dunklen Jahreszeit fernhalten. In beiden Fällen geht es um die guten Wünsche für die kurzen Tage des Jahres - für Verstorbene und für Lebende.

Damond Benningfield | 31.10.2001
    Mitglieder der katholischen Kirche feiern morgen das Fest Allerheiligen, an dem sie die Gräber ihrer verstorbenen Angehörigen besuchen und der Heiligen gedenken. Übermorgen an Allerseelen sprechen sie eine Fürbitte für alle Verstorbenen. Heute feiern die Bewohner Großbritanniens und Nordamerikas Halloween. Als Schreckensgespenster verkleidete Kinder bitten nach Einbruch der Dunkelheit bei benachbarten Häusern um Süßigkeiten. Gerne werden diese gegeben, sollen sie doch böse Geister in der dunklen Jahreszeit fernhalten. In beiden Fällen geht es um die guten Wünsche für die kurzen Tage des Jahres - für Verstorbene und für Lebende.

    Vor wenigen Jahren berichtete ein Wissenschaftler von einer möglichen Verbindung zwischen der Hexenverfolgung und einem Abkühlen des Erdklimas. Die als "kleine Eiszeit" bezeichnete Periode begann um 1450. Damals fiel die Durchschnittstemperatur in Europa um zwei bis drei Grad. Das reicht, um die Wachstumsphasen zu verkürzen, große Stürme auszulösen und das Leben damit zu erschweren.

    Der englische Historiker Wolfgang Behringer vertritt die These, dass die Menschen nach Schuldigen gesucht haben könnten, die für das kältere Klima verantwortlich waren. Tausende wurden verbrannt oder gehängt.

    Eine ganz leichte Absenkung der ausgestrahlten Sonnenenergie könnte die kleine Eiszeit ausgelöst haben. Im 16. Und 17 Jahrhundert sank die Anzahl der Sonnenflecken dramatisch. Viele andere Faktoren könnten zur Hexenhysterie beigetragen haben: politische Veränderungen, Seuchen und religiöse Konflikte. Um Unheil abzuwenden, gibt es heute noch in dieser Zeit bestimmte Gedenktage, um die Geister milde zu stimmen.