Von der stark befahrenen Straße am Ufer des Tiber aus gesehen wirkt das Gebäude monumental. Es ist rund 20 Meter hoch. Riesige Fenster geben den Blick in den großen Innenraum des neuen Museums frei. Rechts neben diesem rechteckigen Bau erhebt sich eine Mauer. Grobbehauene Travertinsteinblöcke vermitteln den Eindruck einer antiken Mauer - wie man sie von anderen Orten in Rom her kennt. Hinter dieser Mauer führt eine Treppe, die in ihrer Form und Größe an die Treppe am Petersdom erinnert, zum Eingang des Gebäudes hinauf. Eines Gebäudes, das zu den interessantesten Roms gehört, meint der römische Architekt Massimiliano Fuksas, der derzeit an einem neuen Kongresszentrum für Rom arbeitet:
" Es gibt eine Bibliothek, einen Konferenzsaal und dann das antike Monument. Dieser Neubau im historischen Kern Roms ist sicherlich eine Provokation, aber nur die Dialektik zwischen Alt und Neu lässt doch unsere Innenstädte interessant werden. Richard Meier nutzte als Baumaterial den Travertinstein, der unserer römischen Tradition entspricht. Ich verstehe die ganze Aufregung nicht. Diese Gebäude stört viele, weil es sich von der zeitgenössischen Durchschnittsarchitektur positiv abhebt. "
Es geht um ein Museum, das der New Yorker Architekt Richard Meier für Rom entwarf. Für den Ara Pacis Augustae, den Friedensaltar von Kaiser Augustus. Der Imperator ließ diesen Altar zum Gedenken an die Friedenszeit während seiner Herrschaft errichten. Es handelt sich um ein quadratisches Gebäude, in das eine Treppe hinein führt. Die Außenwände des Friedensaltares sind mit erstaunlich gut erhaltenen Reliefdarstellungen geschmückt, die die Taten des Augustus verherrlichen. Der Altar ist fast komplett erhalten und gilt als eines der Meisterwerke römischer Kunst. 1568 wurden die ersten Teile dieses Bauwerks ausgegraben. Benito Mussolini ließ 1938 eine Hülle im faschistischen Baustil errichten, in der der komplett zusammengesetzte Altar Platz fand. Diese Hülle war integraler Bestandteil der Piazza Augusto Imperatore, in deren Mitte sich das Grabmonument des August befindet und die von drei monumentalen Gebäuden der faschistischen Ära umstellt ist. 1995 entschied der damalige römische Bürgermeister, dass Richard Meier eine neue Hülle für die Ara Pacis entwerfen sollte. Im heiligen Jahr 2000 sollte das neue Museum eröffnet werden, erklärt Massimiliano Fuksas, doch es vergingen weiteren fünf Jahre Bauzeit:
" Fast ein Jahr lang wurde darüber diskutiert wie groß der Neubau sein sollte. Neun Jahre lang wurde dann daran gebaut und mein Kollege Meier warf mehrmals das Handtuch, weil er es nicht mehr ertrug, dass jeder seinen Senf zu seinem Projekt dazu tun wollte. Da gab es ein beschlossenes Projekt, aber niemand war damit zufrieden. Weder Meier wollte nachgeben, noch die verschiedenen Kulturminister und Kunstkritiker. "
Bei dem jahrelangen und noch längst nicht beendeten Streit um den Neubau für die Ara Pacis geht es um eine zentrale Frage: Darf in einer Altstadt wie der von Rom ein so großes zeitgenössisches Gebäude wie das von Meier errichtet werden? Wortführer gegen den Neubau ist vor allem der Kunsthistoriker Vittorio Sgarbi. Seiner Meinung nach darf in einem historischen Altstadtkern kein Stein ausgewechselt werden, um nicht die historisch gewachsene Harmonie zu stören. Die Befürworter des Projektes, darunter Roms amtierender Bürgermeister Walter Veltroni, sehen in dem Neubau eine Bereicherung, weil damit, so Veltroni, die Tradition der typisch römischen Monumentalbauten fortgeführt wird:
" Für Rom kann so ein Bau architektonisch nur anregend sein, zumal Meier Travertin nutzte, ein traditionelles Baumaterial, und sich in seiner Formensprache an den Bauten aus den 30er Jahren orientiert: klare Linien und Kanten und ein gewisser Hang zum Monumentalismus. Meiers Naubau für den Ara Pacis zeigt, dass es bei uns nicht nur das Kolosseum und die spanische Treppe gibt. "
Von der Piazza Augusto Imperatore aus gesehen zeigt sich das Typische der Bauweise Meiers: die Fassade des Zentralgebäudes besteht aus verschiedenen Elementen, die vor- und zurückgesetzt sind. Das gibt der Fassade ein Aussehen, das an kubistische Gemälde erinnert. Viel Travertin und Stahl. Immense Glasfenster geben den Blick in das Innere, auf den Friedensaltar frei. Meier folgte damit dem Vorgängerbau, der durch große Glaswände das Innen mit dem Außen in Verbindung bringen wollte. Meiers Neubau wirkt wie ein Schrein für einen antiken Schatz. Der kleine Platz oberhalb der Zugangstreppe sowie das Café sollen das Museum zum integralen Bestandteil der Piazza Augusto Imperatore machen, die dank einiger Designrestaurants zu einem Anziehungspunkt für junge und trendige Römer geworden ist.
Bürgermeister Veltroni befürchtet allerdings, dass er einen hohen Zaun um das Gebäude errichten lassen muss. Aufgebrachte Bürger drohen bereits damit, die Außenwände des neuen Museums mit Graffiti zu beschmieren, um auf diese Weise gegen die ihrer Meinung nach fortschreitende Verschandelung des historischen Altstadtkerns zu protestieren.
" Es gibt eine Bibliothek, einen Konferenzsaal und dann das antike Monument. Dieser Neubau im historischen Kern Roms ist sicherlich eine Provokation, aber nur die Dialektik zwischen Alt und Neu lässt doch unsere Innenstädte interessant werden. Richard Meier nutzte als Baumaterial den Travertinstein, der unserer römischen Tradition entspricht. Ich verstehe die ganze Aufregung nicht. Diese Gebäude stört viele, weil es sich von der zeitgenössischen Durchschnittsarchitektur positiv abhebt. "
Es geht um ein Museum, das der New Yorker Architekt Richard Meier für Rom entwarf. Für den Ara Pacis Augustae, den Friedensaltar von Kaiser Augustus. Der Imperator ließ diesen Altar zum Gedenken an die Friedenszeit während seiner Herrschaft errichten. Es handelt sich um ein quadratisches Gebäude, in das eine Treppe hinein führt. Die Außenwände des Friedensaltares sind mit erstaunlich gut erhaltenen Reliefdarstellungen geschmückt, die die Taten des Augustus verherrlichen. Der Altar ist fast komplett erhalten und gilt als eines der Meisterwerke römischer Kunst. 1568 wurden die ersten Teile dieses Bauwerks ausgegraben. Benito Mussolini ließ 1938 eine Hülle im faschistischen Baustil errichten, in der der komplett zusammengesetzte Altar Platz fand. Diese Hülle war integraler Bestandteil der Piazza Augusto Imperatore, in deren Mitte sich das Grabmonument des August befindet und die von drei monumentalen Gebäuden der faschistischen Ära umstellt ist. 1995 entschied der damalige römische Bürgermeister, dass Richard Meier eine neue Hülle für die Ara Pacis entwerfen sollte. Im heiligen Jahr 2000 sollte das neue Museum eröffnet werden, erklärt Massimiliano Fuksas, doch es vergingen weiteren fünf Jahre Bauzeit:
" Fast ein Jahr lang wurde darüber diskutiert wie groß der Neubau sein sollte. Neun Jahre lang wurde dann daran gebaut und mein Kollege Meier warf mehrmals das Handtuch, weil er es nicht mehr ertrug, dass jeder seinen Senf zu seinem Projekt dazu tun wollte. Da gab es ein beschlossenes Projekt, aber niemand war damit zufrieden. Weder Meier wollte nachgeben, noch die verschiedenen Kulturminister und Kunstkritiker. "
Bei dem jahrelangen und noch längst nicht beendeten Streit um den Neubau für die Ara Pacis geht es um eine zentrale Frage: Darf in einer Altstadt wie der von Rom ein so großes zeitgenössisches Gebäude wie das von Meier errichtet werden? Wortführer gegen den Neubau ist vor allem der Kunsthistoriker Vittorio Sgarbi. Seiner Meinung nach darf in einem historischen Altstadtkern kein Stein ausgewechselt werden, um nicht die historisch gewachsene Harmonie zu stören. Die Befürworter des Projektes, darunter Roms amtierender Bürgermeister Walter Veltroni, sehen in dem Neubau eine Bereicherung, weil damit, so Veltroni, die Tradition der typisch römischen Monumentalbauten fortgeführt wird:
" Für Rom kann so ein Bau architektonisch nur anregend sein, zumal Meier Travertin nutzte, ein traditionelles Baumaterial, und sich in seiner Formensprache an den Bauten aus den 30er Jahren orientiert: klare Linien und Kanten und ein gewisser Hang zum Monumentalismus. Meiers Naubau für den Ara Pacis zeigt, dass es bei uns nicht nur das Kolosseum und die spanische Treppe gibt. "
Von der Piazza Augusto Imperatore aus gesehen zeigt sich das Typische der Bauweise Meiers: die Fassade des Zentralgebäudes besteht aus verschiedenen Elementen, die vor- und zurückgesetzt sind. Das gibt der Fassade ein Aussehen, das an kubistische Gemälde erinnert. Viel Travertin und Stahl. Immense Glasfenster geben den Blick in das Innere, auf den Friedensaltar frei. Meier folgte damit dem Vorgängerbau, der durch große Glaswände das Innen mit dem Außen in Verbindung bringen wollte. Meiers Neubau wirkt wie ein Schrein für einen antiken Schatz. Der kleine Platz oberhalb der Zugangstreppe sowie das Café sollen das Museum zum integralen Bestandteil der Piazza Augusto Imperatore machen, die dank einiger Designrestaurants zu einem Anziehungspunkt für junge und trendige Römer geworden ist.
Bürgermeister Veltroni befürchtet allerdings, dass er einen hohen Zaun um das Gebäude errichten lassen muss. Aufgebrachte Bürger drohen bereits damit, die Außenwände des neuen Museums mit Graffiti zu beschmieren, um auf diese Weise gegen die ihrer Meinung nach fortschreitende Verschandelung des historischen Altstadtkerns zu protestieren.