Verärgert deutet Mahmoud Sayed auf seine Olivenbäume. Die grünen und schwarzen Früchte glänzen im Sonnenlicht.
" Ich habe Olivenhaine, doch ich kann sie nicht nutzen. Genauso ergeht es meinen Nachbarn und anderen Leuten. "
Der kleine südlibanesische Ort Yohmor liegt nur fünf Kilometer von der israelischen Grenze entfernt. Die rund 5000 Einwohner sichern ihr Auskommen vor allem durch den Tabak- und den Olivenanbau. Die Tabakernte wurde zum größten Teil im Sommer während des 34-Tage-Krieges gegen Israel zerstört. Danach hofften die Menschen auf die Olivenernte, die in diesem Jahr besonders üppig zu werden versprach. Doch faustgroße metallene Kanister hängen in den Bäumen und liegen in den Feldern herum: Weite Teile des Südlibanon sind verseucht mit nicht explodierten Streubomben. Nach Angaben der UN-Landwirtschaftsorganisation FAO ist ein Viertel des kultivierten Landes unnutzbar. Seit der Waffenruhe kümmere sich in Yohmor die britische Nichtregierungsorganisation Mines Advisory Group, kurz MAG um die Entschärfung der Streubomben, so Teamleiter Frederic Gras:
" Wir haben zuerst die Strassen befahrbar gemacht, dann die Streubomben in den Häusern geräumt, denn die Leute wollten zurück, jetzt sind die Gärten dran. Aber die Leute wissen, dass die Felder nicht sicher sind. Die Olivenhaine sind voller Streubomben, wir haben nicht genug Teams um alles auf einmal zu bereinigen. "
Erst nach den Gärten seien die Felder dran. Bis die freigegeben werden könnten, vergehe mindestens noch ein Jahr, so Gras. Nach Schätzungen der UNO wurden im Südlibanon eine Million Streubomben abgeworfen, die meisten von ihnen in den letzten Tagen des Krieges. Man geht davon aus, dass rund 40 Prozent dieser Sprengkörper nicht explodiert sind. Sie wirken nun wie Anti-Personen-Minen. Die Folge: Seit dem Ende des Krieges sind bislang 22 Menschen ums Leben gekommen. Die Tierwelt ist ebenfalls betroffen: Grasende Ziegen und Schafe sind stark gefährdet, in regelmäßigen Abständen berichten lokale Medien, dass auch sie Opfer von Streubomben werden. Die Räumung dieser Explosivkörper sei eine sehr langwierige Aufgabe, so Gras:
" Das Team geht auf einer Linie durch ein abgegrenztes Feld, sie schauen unter Blätter und Äste, sehr langsam, wenn sie eine Bombe sehen, wird die markiert. "
Um dann später durch Explosion unschädlich gemacht zu werden. Mehr als 60.000 Streubomben konnten bis jetzt im Südlibanon geräumt werden. Doch den Landwirten in Yohmor geht das alles zu langsam. Der 50-jährige Ahmed Jaber sitzt hinter der Kasse in seinem Mini-Markt und klagt:
" Die Olivenhaine sind verseucht, wir können sie nicht nutzen. MAG hat versprochen, sobald wie möglich dort zu arbeiten, aber es wahrscheinlich ist dann zu spät für die Ernte. "
Der Vater von vier Kindern lebt vor allem von der Landwirtschaft, den Mini-Markt betreibt er nebenher. Er erwartet einen Verlust von 2500 Dollar für den entgangenen Verkauf seiner Oliven, die in erster Linie im Libanon vertrieben oder zu Öl verarbeitet werden. Karim Jisr, der Umweltbeauftragte der UN-Entwicklungshilfeorganisation UNDP, warnt, dass auch die Ernte des nächsten Jahres in Gefahr sei. Denn die Felder müssten bald gereinigt und vorbereitet werden. Ahmed Jaber ist verzweifelt:
" Das ist schlimmer als der Krieg. Krieg hat ein definitives Ende, die Streubomben können noch Jahre hier herumliegen und für meine Kinder und Enkel eine Gefahr darstellen. Dies ist ein versteckter, nicht erklärter Krieg. "
" Ich habe Olivenhaine, doch ich kann sie nicht nutzen. Genauso ergeht es meinen Nachbarn und anderen Leuten. "
Der kleine südlibanesische Ort Yohmor liegt nur fünf Kilometer von der israelischen Grenze entfernt. Die rund 5000 Einwohner sichern ihr Auskommen vor allem durch den Tabak- und den Olivenanbau. Die Tabakernte wurde zum größten Teil im Sommer während des 34-Tage-Krieges gegen Israel zerstört. Danach hofften die Menschen auf die Olivenernte, die in diesem Jahr besonders üppig zu werden versprach. Doch faustgroße metallene Kanister hängen in den Bäumen und liegen in den Feldern herum: Weite Teile des Südlibanon sind verseucht mit nicht explodierten Streubomben. Nach Angaben der UN-Landwirtschaftsorganisation FAO ist ein Viertel des kultivierten Landes unnutzbar. Seit der Waffenruhe kümmere sich in Yohmor die britische Nichtregierungsorganisation Mines Advisory Group, kurz MAG um die Entschärfung der Streubomben, so Teamleiter Frederic Gras:
" Wir haben zuerst die Strassen befahrbar gemacht, dann die Streubomben in den Häusern geräumt, denn die Leute wollten zurück, jetzt sind die Gärten dran. Aber die Leute wissen, dass die Felder nicht sicher sind. Die Olivenhaine sind voller Streubomben, wir haben nicht genug Teams um alles auf einmal zu bereinigen. "
Erst nach den Gärten seien die Felder dran. Bis die freigegeben werden könnten, vergehe mindestens noch ein Jahr, so Gras. Nach Schätzungen der UNO wurden im Südlibanon eine Million Streubomben abgeworfen, die meisten von ihnen in den letzten Tagen des Krieges. Man geht davon aus, dass rund 40 Prozent dieser Sprengkörper nicht explodiert sind. Sie wirken nun wie Anti-Personen-Minen. Die Folge: Seit dem Ende des Krieges sind bislang 22 Menschen ums Leben gekommen. Die Tierwelt ist ebenfalls betroffen: Grasende Ziegen und Schafe sind stark gefährdet, in regelmäßigen Abständen berichten lokale Medien, dass auch sie Opfer von Streubomben werden. Die Räumung dieser Explosivkörper sei eine sehr langwierige Aufgabe, so Gras:
" Das Team geht auf einer Linie durch ein abgegrenztes Feld, sie schauen unter Blätter und Äste, sehr langsam, wenn sie eine Bombe sehen, wird die markiert. "
Um dann später durch Explosion unschädlich gemacht zu werden. Mehr als 60.000 Streubomben konnten bis jetzt im Südlibanon geräumt werden. Doch den Landwirten in Yohmor geht das alles zu langsam. Der 50-jährige Ahmed Jaber sitzt hinter der Kasse in seinem Mini-Markt und klagt:
" Die Olivenhaine sind verseucht, wir können sie nicht nutzen. MAG hat versprochen, sobald wie möglich dort zu arbeiten, aber es wahrscheinlich ist dann zu spät für die Ernte. "
Der Vater von vier Kindern lebt vor allem von der Landwirtschaft, den Mini-Markt betreibt er nebenher. Er erwartet einen Verlust von 2500 Dollar für den entgangenen Verkauf seiner Oliven, die in erster Linie im Libanon vertrieben oder zu Öl verarbeitet werden. Karim Jisr, der Umweltbeauftragte der UN-Entwicklungshilfeorganisation UNDP, warnt, dass auch die Ernte des nächsten Jahres in Gefahr sei. Denn die Felder müssten bald gereinigt und vorbereitet werden. Ahmed Jaber ist verzweifelt:
" Das ist schlimmer als der Krieg. Krieg hat ein definitives Ende, die Streubomben können noch Jahre hier herumliegen und für meine Kinder und Enkel eine Gefahr darstellen. Dies ist ein versteckter, nicht erklärter Krieg. "