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Die Physik des Unmöglichen

Physik. - Der US-Physikprofessor Michio Kaku hat nicht nur eine Schwäche für schwingende Saiten und höherdimensionale Räume. Er ist auch ein bekennender Science-fiction-Fan. Wer wäre also besser berufen zu beurteilen, ob all die wundersamen Zukunftstechnologien, die den Anhängern dieses Genres aus Büchern und Filmen geläufig sind, im Prinzip denkbar wären?

Von Ralf Krauter | 19.10.2008
    Kakus neuestes Buch handelt von Strahlwaffen und Zeitreisen, von Weltraumaufzügen und Gedankenlesemaschinen, von futuristischen Raketentriebwerken und Tarnkappen. Und der New Yorker Professor steht auf dem Standpunkt: Was uns heute unmöglich scheint, könnte übermorgen alltäglich sein - zumindest teilweise. An der Einhaltung der Naturgesetze kämen nämlich auch künftige Tüftler kaum vorbei, weshalb manches Szenario für immer Wunschdenken bleiben wird.

    Der Jedi-Meister Yoda aus Star Wars etwa, der mit telekinetischen Kräften ein ganzes Raumschiff schweben lässt, verletzt dabei den Energieerhaltungssatz. Optische Tarnkappen dagegen, wie sie die Klingonen bei Star Trek benutzen, um ihr Raumschiff unsichtbar zu machen, dürfte es tatsächlich einmal geben – wenn auch frühestens in einigen Dekaden. Kaku klopft visionäre Technologien auf ihre prinzipielle Machbarkeit ab und beschreibt die teils immensen Hürden, die ihrer Verwirklichung im Weg stehen.

    En passant bekommt der Leser dabei Einblicke in alle wichtigen Bereiche der modernen Physik, vom Laser bis zur Kernfusion, von Metamaterialien bis zu spukhaften Quantenphänomenen. Fazit: Schnellkurs Physik einmal anders. Für alle bildungshungrigen Science-fiction-Fans uneingeschränkt empfehlenswert.

    Michio Kaku : Die Physik des Unmöglichen. Beamer, Phaser, Zeitmaschinen
    ISBN 978-3-498-03540-2
    Rowohlt Verlag, Berlin, 415 Seiten, 24,90 Euro