Einen Impfstoff gegen Pneumokokken gibt es schon seit über fünfundzwanzig Jahren. Er schützt vor rund 90 Prozent aller Untertypen des Bakteriums, hat aber einen gewaltigen Nachteil: Er wirkt nicht bei Kindern, die noch sehr jung sind. Deshalb hatte ein amerikanisches Pharma-Unternehmen eine neue Vakzine entwickelt, einen sogenannten Konjugat-Impfstoff. Und das war der Beginn einer Erfolgsgeschichte, sagt Pekka Nuorti von den US-amerikanischen Centers for Disease Controll and Prevention, CDC, in Atlanta.
"Der Konjugat-Impfstoff ist in den USA im Jahr 2000 eingeführt worden. Und seit diesem Zeitpunkt sind die sieben Pneumokokken-Typen, die bis dahin für über achtzig Prozent aller Infektionen bei Kindern verantwortlich waren, praktisch verschwunden. Das hat auch dazu geführt, dass bei nicht geimpften Personen die Krankheitsfälle stark zurück gegangen sind, besonders bei Erwachsenen."
Allerdings hat sich den letzten Jahren gezeigt, dass die Infektionsraten wieder langsam ansteigen. Und zwar bei jenen Unterarten, gegen die der Impfstoff nicht schützt. Normalerweise stehen sie in Konkurrenz zu allen anderen Pneumokokkentypen. Durch die Schutzimpfung hat sich das Gleichgewicht nun verschoben. Besonders der sogenannte Serotyp 19A ist in die Lücke vorgestoßen, die sich nun aufgetan hat. Beunruhigend ist das, weil dieser Untertyp bereits gegen viele Antibiotika unempfindlich ist. Im vergangenen Jahr zum Beispiel haben Mediziner aus dem Bundesstaat New York im Fachblatt JAMA einen Ausbruch des Serotyps 19A in Rochester beschrieben. Die Bakterien haben dort bei Kindern Ohrenentzündungen hervorgerufen, die nur mit Antibiotika eingedämmt werden konnten, die ausschließlich für Erwachsene zugelassen sind.
"Trotzdem sollte man sich vor Augen führen, dass die Prozentzahlen der Neuinfektionen zwar stark angestiegen sind. Aber wenn man sich die absoluten Zahlen betrachtet, dann wiegen die Vorteile des Impfstoffes noch immer die Nachteile auf. Der Gesamt-Effekt ist deutlich auf der positiven Seite."
Nun kommt es darauf an, möglichst schnell Impfstoffe auf den Markt zu bringen, die auch vor dem Serotypen 19A schützen - und vor weiteren Varianten der insgesamt 90 verschiedenen Pneumokokken-Arten.
"Für das kommende Jahr sind einige neue Konjugat-Impfstoffe in der Entwicklung, die mehr Untertypen abdecken. Einer davon schützt vor insgesamt dreizehn Serotypen, also sechs mehr als bisher. Wir erwarten, dass der in den USA gegen Ende 2009 zugelassen wird."
So der Epidemiologe Nuorti von den CDC. Auf alle Fälle zeigt dieses Beispiel, dass sich selbst gut bekannte Krankheitskeime nicht so leicht unter Kontrolle halten lassen, wie die Experten sich das erhofft hatten. Es könnte durchaus sein, dass auch mit einem neuen Impfstoff wieder andere Untertypen den Platz der verdrängten Bakterien einnehmen werden. Ein Wettstreit zwischen Bakterien und Impfstoff-Forschern, der solange weiter gehen könnte, bis es den Pharmazeuten gelingt, eine Universalvakzine zu entwickeln, die gegen alle Serotypen hilft. Kandidaten dafür gibt es schon im Entwicklungslabor, aber bis die auf den Markt kommen, dürften noch einige Jahre vergehen.
"Von einer optimalen Strategie sind wir noch immer weit entfernt, besonders bei Erwachsenen. Aber es gibt auch andere Möglichkeiten, das Risiko für eine von Pneumokokken verursachte Krankheit zu senken. Eine sehr guter Ansatz dafür ist es zum Beispiel, mit dem Rauchen aufzuhören."
"Der Konjugat-Impfstoff ist in den USA im Jahr 2000 eingeführt worden. Und seit diesem Zeitpunkt sind die sieben Pneumokokken-Typen, die bis dahin für über achtzig Prozent aller Infektionen bei Kindern verantwortlich waren, praktisch verschwunden. Das hat auch dazu geführt, dass bei nicht geimpften Personen die Krankheitsfälle stark zurück gegangen sind, besonders bei Erwachsenen."
Allerdings hat sich den letzten Jahren gezeigt, dass die Infektionsraten wieder langsam ansteigen. Und zwar bei jenen Unterarten, gegen die der Impfstoff nicht schützt. Normalerweise stehen sie in Konkurrenz zu allen anderen Pneumokokkentypen. Durch die Schutzimpfung hat sich das Gleichgewicht nun verschoben. Besonders der sogenannte Serotyp 19A ist in die Lücke vorgestoßen, die sich nun aufgetan hat. Beunruhigend ist das, weil dieser Untertyp bereits gegen viele Antibiotika unempfindlich ist. Im vergangenen Jahr zum Beispiel haben Mediziner aus dem Bundesstaat New York im Fachblatt JAMA einen Ausbruch des Serotyps 19A in Rochester beschrieben. Die Bakterien haben dort bei Kindern Ohrenentzündungen hervorgerufen, die nur mit Antibiotika eingedämmt werden konnten, die ausschließlich für Erwachsene zugelassen sind.
"Trotzdem sollte man sich vor Augen führen, dass die Prozentzahlen der Neuinfektionen zwar stark angestiegen sind. Aber wenn man sich die absoluten Zahlen betrachtet, dann wiegen die Vorteile des Impfstoffes noch immer die Nachteile auf. Der Gesamt-Effekt ist deutlich auf der positiven Seite."
Nun kommt es darauf an, möglichst schnell Impfstoffe auf den Markt zu bringen, die auch vor dem Serotypen 19A schützen - und vor weiteren Varianten der insgesamt 90 verschiedenen Pneumokokken-Arten.
"Für das kommende Jahr sind einige neue Konjugat-Impfstoffe in der Entwicklung, die mehr Untertypen abdecken. Einer davon schützt vor insgesamt dreizehn Serotypen, also sechs mehr als bisher. Wir erwarten, dass der in den USA gegen Ende 2009 zugelassen wird."
So der Epidemiologe Nuorti von den CDC. Auf alle Fälle zeigt dieses Beispiel, dass sich selbst gut bekannte Krankheitskeime nicht so leicht unter Kontrolle halten lassen, wie die Experten sich das erhofft hatten. Es könnte durchaus sein, dass auch mit einem neuen Impfstoff wieder andere Untertypen den Platz der verdrängten Bakterien einnehmen werden. Ein Wettstreit zwischen Bakterien und Impfstoff-Forschern, der solange weiter gehen könnte, bis es den Pharmazeuten gelingt, eine Universalvakzine zu entwickeln, die gegen alle Serotypen hilft. Kandidaten dafür gibt es schon im Entwicklungslabor, aber bis die auf den Markt kommen, dürften noch einige Jahre vergehen.
"Von einer optimalen Strategie sind wir noch immer weit entfernt, besonders bei Erwachsenen. Aber es gibt auch andere Möglichkeiten, das Risiko für eine von Pneumokokken verursachte Krankheit zu senken. Eine sehr guter Ansatz dafür ist es zum Beispiel, mit dem Rauchen aufzuhören."