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Die Pressefreiheit und die arabische Welt

Sehim Bensedrine ist Journalistin in Tunesien. Und sie hat mehr als 20 Jahre lang erfahren müssen, was es heißt, in einem diktatorischen Staat für die Freiheit der Meinungsäußerung einzutreten. Sie war inhaftiert, wurde gefoltert und lebte die letzten Jahre in einer Art Halbexil zwischen ihrem Land und Europa, einige Zeit auch in Deutschland.

    In Tunesien war sie als Verräterin gebrandmarkt und erhielt wiederholt Morddrohungen. Unter anderem mit Hilfe der Organisation "Reporter ohne Grenzen" stellte sie im Jahr 2000 die zuvor verbotene Oppositionszeitung "Kalima" ins Internet.

    Seit letzter Woche ist sie zurück in ihrer Heimat und versucht, ihr publizistisches Netzwerk, das über all die Jahre der Bedrohung und Einschüchterung weiter existiert hat, zu reaktivieren. Ich fragte sie, wie die Tunesier in der Zeit des Umsturzes und auch schon zuvor an möglichst unabhängige Informationen gekommen sind.