Der Heißluftföhn steht auf Stufe zwei, doch getrocknet werden keine Haare, sondern Farbe. Zehn Schüler der Montessori-Hauptschule haben sich für die Praxisstation der Kölner Malerinnung angemeldet. Hier werden sie von dem pensionierten Handwerksmeister Alfred Hahne in die "Grundlagen der Objektbeschichtung" eingeweiht.
"Wir versuchen, Farbunterschiede abzugrenzen, scharfkantig. Die mussten erst mal Farbtöne mischen. Nach einer Vorlage Farbtöne mischen und zu diesem besagten Farbton einen Gegenfarbton bringen. Den mussten sie auch wieder mischen."
Handwerksmeister Hahne zeigt den Schülerinnen und Schülern die Facetten des Maler- und Lackiererberufs auf. Da gehören die Grundierung, Lackierung und Patinierung von Stuckleisten genauso dazu wie Hinterglasmalerei und das Anfertigen von Tür- und Reklameschildern. Die meisten waren anfangs überrascht von den Anforderungen:
"Ich habe mir nicht gedacht, dass wir so Spanplatten bemalen, sondern dass wir mit einer Wand anfangen. Ich habe auch nicht damit gerechnet, dass wir Farben mischen müssen und die jetzt so genau machen müssen – das war ja anfangs auch gar nicht so leicht, wie wir gedacht haben ...
Man muss hier nicht nur draufklatschen und malen – das kann ja jeder irgendwie ... Es ist schon eine harte Arbeit, es geht nicht so schnell."
Damit ist das erste Lernziel aus Sicht der Malerinnung schon erreicht. Denn mit ihrem Engagement in den Schulen will das Handwerk auch gegen ungeliebte Klischees ankämpfen. Ernst Girkes von der Kölner Innung Farbe:
"Das Bild des Maler und Lackierers ist in der breiten Öffentlichkeit geprägt von ’Do it yourself’, ’Das kann doch jeder, das bisschen Farbe an die Wand bringen’ - das sind so die Schlagworte, die kriegen sie leider trotz aller Gegensteuerungen nicht so ganz aus den Köpfen raus."
In der Praxisstation scheint das allerdings zu gelingen. Die Schüler kommen freiwillig ein ganzes Schuljahr lang. Jeden zweiten Mittwochnachmittag von zwei bis fünf. Durch den langen Zeitraum könne hier oft mehr über Beruf und Ausbildung vermittelt werden als in den kurzen Betriebspraktika.
"... all das sind ja nur so ausschnitts-/segmentartige Bereiche, die die Jugendlichen mitbekommen, und das soll eben hier möglichst systematisch und als Gesamtkonzept anders rübergebracht werden."
Insgesamt zwölf Praxisstationen gibt es mittlerweile in Köln. Doch sie sind nur ein Baustein in dem weiten Feld der Berufsorientierung an Schulen. Insbesondere an Haupt- und Realschulen wird dem Übergang Schule/Beruf eine große Bedeutung beigemessen. Yvonne Beckert von der Kölner Montessori-Hauptschule:
"Wir fangen auch schon sehr früh an, im Prinzip schon in der fünften Klasse. Da geht es um soziales Lernen … wir haben einen Fähigkeitentag in der acht, wo Schüler in verschiedenen Parcours erspüren, was für Stärken und Interessen sie haben und was man damit beruflich machen kann ... wir haben einen engen Kontakt zur Berufsberatung der Agentur für Arbeit, die hier sehr gut läuft ..."
Trotzdem wüssten viele Schüler oft bis zum Schluss nicht, welchen Beruf sie ergreifen möchten. Viele wechselten deshalb nach der zehnten Klasse an ein Berufskolleg, um die Entscheidung noch ein wenig hinauszuschieben. In der Praxisstation an der Montessori-Hauptschule können die Schüler schon vorher herausfinden, ob ihnen ein Beruf überhaupt liegt und sie die dafür notwendigen Eigenschaften mitbringen: Genauigkeit zum Beispiel. Meister Alfred Hahne korrigiert schonungslos:
"Weil die Sachen unsauber sind. Er hat es auch nicht richtig aufgeteilt auf der Fläche. Wenn ich ein Quadrat habe, und ich setze ein Quadrat rein, dann müssen alle vier Seiten gleich groß sein ..."
Auch der 16-jährige Ahmed Aslan weiß inzwischen, dass er ohne Fleiß und Ausdauer in diesem Job keine Chance hat.
"Es ist halt anstrengend ... Zum Beispiel wenn Herr Hahne kommt und sich das anguckt, dann sagt er: ’Hier hast du noch ein paar Fehler – und da hast du noch ein paar Fehler.’ Dann muss man sich damit abfinden, dass man das mehrmals machen muss ..."
Ahmed Aslan weiß jetzt, worauf es beim Maler- und Lackiererhandwerk ankommt. Sein Traumjob ist es nicht. Aber immerhin - jetzt weiß der Schulabgänger wenigstens schon mal, was er nicht will.
"Wir versuchen, Farbunterschiede abzugrenzen, scharfkantig. Die mussten erst mal Farbtöne mischen. Nach einer Vorlage Farbtöne mischen und zu diesem besagten Farbton einen Gegenfarbton bringen. Den mussten sie auch wieder mischen."
Handwerksmeister Hahne zeigt den Schülerinnen und Schülern die Facetten des Maler- und Lackiererberufs auf. Da gehören die Grundierung, Lackierung und Patinierung von Stuckleisten genauso dazu wie Hinterglasmalerei und das Anfertigen von Tür- und Reklameschildern. Die meisten waren anfangs überrascht von den Anforderungen:
"Ich habe mir nicht gedacht, dass wir so Spanplatten bemalen, sondern dass wir mit einer Wand anfangen. Ich habe auch nicht damit gerechnet, dass wir Farben mischen müssen und die jetzt so genau machen müssen – das war ja anfangs auch gar nicht so leicht, wie wir gedacht haben ...
Man muss hier nicht nur draufklatschen und malen – das kann ja jeder irgendwie ... Es ist schon eine harte Arbeit, es geht nicht so schnell."
Damit ist das erste Lernziel aus Sicht der Malerinnung schon erreicht. Denn mit ihrem Engagement in den Schulen will das Handwerk auch gegen ungeliebte Klischees ankämpfen. Ernst Girkes von der Kölner Innung Farbe:
"Das Bild des Maler und Lackierers ist in der breiten Öffentlichkeit geprägt von ’Do it yourself’, ’Das kann doch jeder, das bisschen Farbe an die Wand bringen’ - das sind so die Schlagworte, die kriegen sie leider trotz aller Gegensteuerungen nicht so ganz aus den Köpfen raus."
In der Praxisstation scheint das allerdings zu gelingen. Die Schüler kommen freiwillig ein ganzes Schuljahr lang. Jeden zweiten Mittwochnachmittag von zwei bis fünf. Durch den langen Zeitraum könne hier oft mehr über Beruf und Ausbildung vermittelt werden als in den kurzen Betriebspraktika.
"... all das sind ja nur so ausschnitts-/segmentartige Bereiche, die die Jugendlichen mitbekommen, und das soll eben hier möglichst systematisch und als Gesamtkonzept anders rübergebracht werden."
Insgesamt zwölf Praxisstationen gibt es mittlerweile in Köln. Doch sie sind nur ein Baustein in dem weiten Feld der Berufsorientierung an Schulen. Insbesondere an Haupt- und Realschulen wird dem Übergang Schule/Beruf eine große Bedeutung beigemessen. Yvonne Beckert von der Kölner Montessori-Hauptschule:
"Wir fangen auch schon sehr früh an, im Prinzip schon in der fünften Klasse. Da geht es um soziales Lernen … wir haben einen Fähigkeitentag in der acht, wo Schüler in verschiedenen Parcours erspüren, was für Stärken und Interessen sie haben und was man damit beruflich machen kann ... wir haben einen engen Kontakt zur Berufsberatung der Agentur für Arbeit, die hier sehr gut läuft ..."
Trotzdem wüssten viele Schüler oft bis zum Schluss nicht, welchen Beruf sie ergreifen möchten. Viele wechselten deshalb nach der zehnten Klasse an ein Berufskolleg, um die Entscheidung noch ein wenig hinauszuschieben. In der Praxisstation an der Montessori-Hauptschule können die Schüler schon vorher herausfinden, ob ihnen ein Beruf überhaupt liegt und sie die dafür notwendigen Eigenschaften mitbringen: Genauigkeit zum Beispiel. Meister Alfred Hahne korrigiert schonungslos:
"Weil die Sachen unsauber sind. Er hat es auch nicht richtig aufgeteilt auf der Fläche. Wenn ich ein Quadrat habe, und ich setze ein Quadrat rein, dann müssen alle vier Seiten gleich groß sein ..."
Auch der 16-jährige Ahmed Aslan weiß inzwischen, dass er ohne Fleiß und Ausdauer in diesem Job keine Chance hat.
"Es ist halt anstrengend ... Zum Beispiel wenn Herr Hahne kommt und sich das anguckt, dann sagt er: ’Hier hast du noch ein paar Fehler – und da hast du noch ein paar Fehler.’ Dann muss man sich damit abfinden, dass man das mehrmals machen muss ..."
Ahmed Aslan weiß jetzt, worauf es beim Maler- und Lackiererhandwerk ankommt. Sein Traumjob ist es nicht. Aber immerhin - jetzt weiß der Schulabgänger wenigstens schon mal, was er nicht will.