Applaus gab es am Samstag reichlich, als in Eningen auf der Versuchsstation Unterer Lindenhof der Universität Hohenheim die bundesweit erste Biogas-Forschungsanlage in Betrieb genommen wurde. Dieser hier galt Friedlinde Gurr-Hirsch, Staatssekretärin im Baden-Württembergischen Ministerium für Ernährung und ländlichen Raum. Eigentlich sei es doch traurig, so Gurr-Hirsch in ihrem Grußwort, dass der Festakt der Eröffnung für die moralische Rechtfertigung der Biogasproduktion genutzt werden müsse. Gemeint war die Rede von Professor Hans-Peter Liebig, der auf die Konkurrenz zwischen Nahrungsmittelproduktion und Bioenergie einging. Denn in Biogasanlagen werden neben landwirtschaftlichen Abfallprodukten auch spezielle Energiepflanzen wie Mais verarbeitet. Deutschlands erste Forschungsbiogasanlage trage dazu bei, die Nahrungs-Energie-Konkurrenz zu mildern, betonte der Rektor der Universität Hohenheim. Biogas hat Zukunft, ist auch Staatssekretärin Gurr-Hirsch überzeugt:
"Bioenergie wird im Reigen des Energiemixes eine zunehmend wichtigere Rolle spielen. Wir wollen bis zwölf Prozent bis zum Jahre 2012 Bioenergie haben und hier ist natürlich ein ganzes Cluster, das die Wissenschaft mit der Wirtschaft gemeinsam trägt, und ich denke, dass da das eine oder andere neue Produkt auch rauskommt."
Die Forschungsanlage der Universität Hohenheim ist das Herzstück der Bioenergie-Forschungsplattform Baden-Württemberg, die verschiedene Forschungsdisziplinen vereint. Der Bau verschlang 2,5 Millionen Euro. Zwei Drittel davon beschaffte die Universität Hohenheim selbst - über Stiftungen und Sponsorengelder. Zwei Jahre vergingen von der Grundsteinlegung bis zur Inbetriebnahme am vergangenen Samstag. Ein ungewöhnlich langer Zeitraum für eine Biogasanlage. Aber die Anlage auf dem Unteren Lindenhof ist eben keine ganz Normale, berichtet Professor Thomas Jungbluth, Dekan der Fakultät Agrarwissenschaften an der Uni Hohenheim:
" Wir haben zunächst einmal zwei Fermenter eingerichtet, die unabhängig voneinander betrieben werden können. Mit diesen zwei Fermentern können wir im Prinzip Parallelversuche fahren, so dass beide Gärbehälter mit unterschiedlichen Verfahren, Substraten oder Techniken betrieben werden können."
Soll beispielsweise getestet werden, wie effizient Rührwerke arbeiten, können zwei verschiedene Systeme eingebaut werden. Eine weitere Besonderheit der Anlage ist, dass es sehr viele Öffnungen gibt, um Proben zu entnehmen.
Das Geld für die ersten Forschungsprojekte kommt vom Ministerium für Ernährung und Ländlichen Raum. 2,4 Millionen Euro fließen in ein umfangreiches Forschungsprogramm, dass sich laut Jungbluth,
"mit der gesamten Prozesskette des Anbaus nachwachsender Rohstoffe für die Biogaserzeugung befasst. Es geht in Projekten um die pflanzenbauliche Ausrichtung, also welche Anbausysteme bringen uns die höchsten Erträge. Wie können wir Flächenkonkurrenzen mit Nahrungsmitteln vermeiden oder minimieren? Welche Bodenbearbeitungstechnik, Erntetechnik setzen wir ein? Dann geht es in den weiteren Projekten darum, wie man eine Biogasanlage effektiv steuern kann anhand der Parameter, die man dort misst. Und dann - last but not least - um die Verwertung der Gärreste und des Gases, beispielsweise Einspeisung ins Netz."
Bis zu 50 Prozent mehr Energie pro Hektar Anbaufläche halten die Hohenheimer Biogas-Experten dadurch in Zukunft für möglich.
"Bioenergie wird im Reigen des Energiemixes eine zunehmend wichtigere Rolle spielen. Wir wollen bis zwölf Prozent bis zum Jahre 2012 Bioenergie haben und hier ist natürlich ein ganzes Cluster, das die Wissenschaft mit der Wirtschaft gemeinsam trägt, und ich denke, dass da das eine oder andere neue Produkt auch rauskommt."
Die Forschungsanlage der Universität Hohenheim ist das Herzstück der Bioenergie-Forschungsplattform Baden-Württemberg, die verschiedene Forschungsdisziplinen vereint. Der Bau verschlang 2,5 Millionen Euro. Zwei Drittel davon beschaffte die Universität Hohenheim selbst - über Stiftungen und Sponsorengelder. Zwei Jahre vergingen von der Grundsteinlegung bis zur Inbetriebnahme am vergangenen Samstag. Ein ungewöhnlich langer Zeitraum für eine Biogasanlage. Aber die Anlage auf dem Unteren Lindenhof ist eben keine ganz Normale, berichtet Professor Thomas Jungbluth, Dekan der Fakultät Agrarwissenschaften an der Uni Hohenheim:
" Wir haben zunächst einmal zwei Fermenter eingerichtet, die unabhängig voneinander betrieben werden können. Mit diesen zwei Fermentern können wir im Prinzip Parallelversuche fahren, so dass beide Gärbehälter mit unterschiedlichen Verfahren, Substraten oder Techniken betrieben werden können."
Soll beispielsweise getestet werden, wie effizient Rührwerke arbeiten, können zwei verschiedene Systeme eingebaut werden. Eine weitere Besonderheit der Anlage ist, dass es sehr viele Öffnungen gibt, um Proben zu entnehmen.
Das Geld für die ersten Forschungsprojekte kommt vom Ministerium für Ernährung und Ländlichen Raum. 2,4 Millionen Euro fließen in ein umfangreiches Forschungsprogramm, dass sich laut Jungbluth,
"mit der gesamten Prozesskette des Anbaus nachwachsender Rohstoffe für die Biogaserzeugung befasst. Es geht in Projekten um die pflanzenbauliche Ausrichtung, also welche Anbausysteme bringen uns die höchsten Erträge. Wie können wir Flächenkonkurrenzen mit Nahrungsmitteln vermeiden oder minimieren? Welche Bodenbearbeitungstechnik, Erntetechnik setzen wir ein? Dann geht es in den weiteren Projekten darum, wie man eine Biogasanlage effektiv steuern kann anhand der Parameter, die man dort misst. Und dann - last but not least - um die Verwertung der Gärreste und des Gases, beispielsweise Einspeisung ins Netz."
Bis zu 50 Prozent mehr Energie pro Hektar Anbaufläche halten die Hohenheimer Biogas-Experten dadurch in Zukunft für möglich.