Amerikas Medien haben inmitten der Diskussion um Sarah Palins Garderobe und Barack Obamas Religionszugehörigkeit komplett vergessen danach zu fragen, wie es um das Verhältnis der Kandidaten zur Kultur bestellt ist. Es blieb daher der Lobbygruppe "Americans for the Arts Action Fund" in Washington überlassen, klar zu machen, wie verschieden die beiden Kandidaten in dieser Hinsicht denken. Den Recherchen der Organisation zufolge hat Barack Obama im Sommer ein ausführliches kulturpolitisches Programm vorgelegt, das unter anderem eine völlig neue Struktur für die von George Bush eingeführte "No Child Left Behind"-Initiative vorsieht. Barack Obama auf einer Wahlveranstaltung in Pennsylvania:
"Als ich ein Kind war gab es in jeder Schule einen Musik- und Kunstlehrer, und das galt auch für den ärmsten Schulbezirk. Doch wegen "No Child Left Behind" fühlen sich die Schulen nun unter Druck gesetzt, nur noch auf die von George Bush eingeführten Vorlagen hinzuarbeiten. Sie konzentrieren sich nur noch auf Lesen und Mathematik und streichen alle Gelder für Kunst und Musik. Wir müssen die Mittel finden um diese Fächer weiterhin finanzieren zu können. Die Unterstützung unserer Kultureinrichtungen muss Priorität haben und das kostet gar nicht so viel Geld. Denn Kultur ist nicht nur gut für unsere Kinder. Kultur lehrt es uns andere, die nicht so sind wie wir, besser zu verstehen, und das macht uns zu besseren Bürgern und verhilft uns zu einer besseren Demokratie. "
Weitere Elemente des Obama-Plans sind außerdem, Steuervergünstigungen und güngstigere Krankenversicherungen für Künstler einzuführen. Die Hauptinitiative besteht jedoch darin, Kultur an die Schulen zu bringen. Obama will ein Regierungsprogramm unterstützen, das Sondermittel an Schulen in ärmeren Bezirken vergibt, um Kooperationen mit Kultureinrichtungen einzugehen. Hintergrund des Vorhabens: die Schüler sollen dadurch generell motiviert werden, am Schulbetrieb teilzunehmen, sagt Peggo Hodes, Sprecherin der Obama-Kampagne.
"Es gibt eine ganze Reihe von Studien die belegen, dass die durchschnittlichen Noten durch die Bank hinweg in allen Fächern besser werden, wenn Kinder in irgendeiner Form in Kunst oder Musik involviert sind. Der wirkliche Zweck von Kunst- und Musikerziehung ist, ein holistisches Menschenbild zu fördern, das alle unsere Talente einschließt und uns zu verantwortungsbewussten Bürgern macht. Wir können es uns nicht leisten, ausschließlich linear und wissenschaftlich zu denken, sondern wir müssen auch kreativ denken können, damit unsere Kinder in dieser Wirtschaft des 21. Jahrhundert Erfolg haben können."
Nicht ganz so viel Gedanken scheint sich das McCain-Lager über die Kulturpolitik gemacht zu haben. Im Gegenteil: John McCain plädierte bisher für die Beschneidung der Mittel oder gar die Abschaffung der staatlichen Kulturstiftung "National Endowment for the Arts". Barack Obama hat sich in seinem Programm ausdrücklich für eine stärkere Unterstützung der Stiftung ausgesprochen. Aus dem McCain-Lager gab es indessen bis Oktober dieses Jahres offenbar keine programmatischen Bemühungen, Kultur in irgendeiner Weise im Wahlkampf zu diskutieren. Vor acht Wochen gab die McCain-Kampagne schließlich ein dürres, acht Zeilen langes Statement heraus. Darin spricht sich McCain dafür aus, Gelder an lokale Schulbezirke für kulturelle Zwecke zu geben, sofern es die wirtschaftliche Lage erlaube. Er spricht sich jedoch ausdrücklich für Prüfungen im Sinne der "No Child Left Behind"-Initiative aus, während Obama gegen solche Tests in ihrer bisherigen Form ist.
Der wohl bezeichnendste Hinweis dafür, dass McCain wenig Sinn für kulturelle Feinheiten hat, wird aus seinen eigenen Worten klar. Darauf angesprochen, was sein Lieblingslied sei, gab er "Dancing Queen" von Abba an.
"Wenn es etwas gibt, worin ich keinen Geschmack habe, dann ist es Musik und Kunst. Sollte ich die Gelegenheit haben, dann werde ich einen Kurs in Kunst belegen. Meine Tochter hat Kunstgeschichte studiert, und sie soll mir mehr darüber beibringen. Ich bin stolz auf die Militärerziehung, die ich genossen habe, aber einige Dinge wurden mir da nicht beigebracht, und das möchte ich nachholen."
"Als ich ein Kind war gab es in jeder Schule einen Musik- und Kunstlehrer, und das galt auch für den ärmsten Schulbezirk. Doch wegen "No Child Left Behind" fühlen sich die Schulen nun unter Druck gesetzt, nur noch auf die von George Bush eingeführten Vorlagen hinzuarbeiten. Sie konzentrieren sich nur noch auf Lesen und Mathematik und streichen alle Gelder für Kunst und Musik. Wir müssen die Mittel finden um diese Fächer weiterhin finanzieren zu können. Die Unterstützung unserer Kultureinrichtungen muss Priorität haben und das kostet gar nicht so viel Geld. Denn Kultur ist nicht nur gut für unsere Kinder. Kultur lehrt es uns andere, die nicht so sind wie wir, besser zu verstehen, und das macht uns zu besseren Bürgern und verhilft uns zu einer besseren Demokratie. "
Weitere Elemente des Obama-Plans sind außerdem, Steuervergünstigungen und güngstigere Krankenversicherungen für Künstler einzuführen. Die Hauptinitiative besteht jedoch darin, Kultur an die Schulen zu bringen. Obama will ein Regierungsprogramm unterstützen, das Sondermittel an Schulen in ärmeren Bezirken vergibt, um Kooperationen mit Kultureinrichtungen einzugehen. Hintergrund des Vorhabens: die Schüler sollen dadurch generell motiviert werden, am Schulbetrieb teilzunehmen, sagt Peggo Hodes, Sprecherin der Obama-Kampagne.
"Es gibt eine ganze Reihe von Studien die belegen, dass die durchschnittlichen Noten durch die Bank hinweg in allen Fächern besser werden, wenn Kinder in irgendeiner Form in Kunst oder Musik involviert sind. Der wirkliche Zweck von Kunst- und Musikerziehung ist, ein holistisches Menschenbild zu fördern, das alle unsere Talente einschließt und uns zu verantwortungsbewussten Bürgern macht. Wir können es uns nicht leisten, ausschließlich linear und wissenschaftlich zu denken, sondern wir müssen auch kreativ denken können, damit unsere Kinder in dieser Wirtschaft des 21. Jahrhundert Erfolg haben können."
Nicht ganz so viel Gedanken scheint sich das McCain-Lager über die Kulturpolitik gemacht zu haben. Im Gegenteil: John McCain plädierte bisher für die Beschneidung der Mittel oder gar die Abschaffung der staatlichen Kulturstiftung "National Endowment for the Arts". Barack Obama hat sich in seinem Programm ausdrücklich für eine stärkere Unterstützung der Stiftung ausgesprochen. Aus dem McCain-Lager gab es indessen bis Oktober dieses Jahres offenbar keine programmatischen Bemühungen, Kultur in irgendeiner Weise im Wahlkampf zu diskutieren. Vor acht Wochen gab die McCain-Kampagne schließlich ein dürres, acht Zeilen langes Statement heraus. Darin spricht sich McCain dafür aus, Gelder an lokale Schulbezirke für kulturelle Zwecke zu geben, sofern es die wirtschaftliche Lage erlaube. Er spricht sich jedoch ausdrücklich für Prüfungen im Sinne der "No Child Left Behind"-Initiative aus, während Obama gegen solche Tests in ihrer bisherigen Form ist.
Der wohl bezeichnendste Hinweis dafür, dass McCain wenig Sinn für kulturelle Feinheiten hat, wird aus seinen eigenen Worten klar. Darauf angesprochen, was sein Lieblingslied sei, gab er "Dancing Queen" von Abba an.
"Wenn es etwas gibt, worin ich keinen Geschmack habe, dann ist es Musik und Kunst. Sollte ich die Gelegenheit haben, dann werde ich einen Kurs in Kunst belegen. Meine Tochter hat Kunstgeschichte studiert, und sie soll mir mehr darüber beibringen. Ich bin stolz auf die Militärerziehung, die ich genossen habe, aber einige Dinge wurden mir da nicht beigebracht, und das möchte ich nachholen."