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Die Rolle der Treuhand
Alte Wunden im Osten der Republik

Auch 30 Jahre nach dem Mauerfall fühlen sich viele Ostdeutsche als Bürger zweiter Klasse. Die Wunden sitzen Tief seit die Treuhand-Anstalt die sozialistische DDR-Wirtschaft abgewickelt und umgebaut hat. Vielen erscheint die Treuhand heute in zweifelhaftem Licht.

Von Sabine Adler | 17.08.2019
Walzwerk Hettstedt in Sachsen-Anhalt
Das Hettstedter Kupferwalzwerk MKM lieferte die Gedenkplatten für das Ground-Zero-Mahnmal in New York (Deutschlandradio / Sabine Adler)
Abgehängt fühlen sich auch die Einwohner des Mansfelder Landes im Süden Sachsen-Anhalts. Hier herrscht überdurchschnittlich hohe Arbeitslosigkeit, es gibt das niedrigste Pro-Kopf-Steuereinkommen Deutschlands und die größten AfD-Wahlerfolge. Der Kupferbergbau ist tot, das Mansfeld Kombinat, das zehntausenden Arbeit gab, Geschichte.
Reporterin Sabine Adler war unterwegs auf den Spuren der Treuhand-Anstalt, traf Befürworter eines neuen Treuhand-Untersuchungsausschusses und Gegner.
Denn trotz ihres Wirkens und nicht selten mit Hilfe der Treuhand konnten sich neue mittelständische Unternehmen behaupten, die inzwischen international vernetzt sind: Das Hettstedter Kupferwalzwerk MKM lieferte die Gedenkplatten für das Ground-Zero-Mahnmal in New York; das Bahnreparaturwerk Benndorf möbelt historische Waggons auf und bringt Privatzüge durch den TÜV.