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"Die Roten Khmer leben noch unter uns"

Morgens um sechs war Hach Soeub auf die Mine getreten, die seit Jahren unentdeckt im Bambusfeld auf ihr Opfer gewartet hatte. Jetzt ist es fast Mittag, und der junge Mann hat gerade einmal die Hälfte des Weges zum Hospital geschafft. Notdürftig versorgt liegt er auf der uralten grünen Militärtrage, während die Sanitäter ihn von einem Krankenwagen in den nächsten heben. Hach Soeub wird als Minenopfer Nummer 71 in die Statistik des Jahres 2003 für die Region Pailin in Nordwesten Kambodschas eingehen. Er hat keine Unterschenkel mehr, als wir ihn zwei Tage später 80 Kilometer entfernt im Krankenhaus des Bezirksstädtchens Battambang wiedersehen.

Gerd Wolff | 16.12.2003
    Er sei mit einem Freund zum Bambus-Schneiden unterwegs gewesen, erzählt Hach Soeub, und habe doch nur den Weg abkürzen wollen. Da sei die Mine explodiert. Seine Mutter hatte ihn zur Feldarbeit in den entlegenen Westen Kambodschas geschickt, damit er etwas dazu verdiene für seine Familie in Battambang. Statt 30 US-Dollar Monatslohn bekam sie einen Krüppel zurück.

    Bis heute werden in Kambodscha jährlich 800 Menschen von Minen verstümmelt oder getötet. Die versteckten Killer sind in fast der Hälfte des Landes verstreut. Fünf Millionen Sprengsätze habe der Krieg hinterlassen, schätzen die internationalen Kampfmittel-Experten, die das Land seit Mitte der 90er zu säubern versuchen. Fast 30 Jahre Bürgerkrieg, jeder gegen jeden.
    Ein Krieg, der seine Ursachen schon Anfang der 60er Jahre im politischen Schlingerkurs des damaligen kambodschanischen Präsidenten Norodom Sihanouk hatte, der virtuos, aber selbstsüchtig, zwischen Ost und West jonglierte, um seine königsgleiche Macht zu bewahren.
    Ein Krieg, der unausweichlich wurde, als sich im Land kommunistische Revolutionäre formierten, Kambodscha immer schärfer die Auswirkungen des Vietnamkrieges spürte und sich im gemeinsamen Grenzgebiet die Vietkong festsetzten.

    Ein Krieg, der mit der ,Operation Menu' weiterging, mit den zunächst geheimen Flächen-Bombardements der Amerikaner auf den formal neutralen Nachbarn Vietnams. Über eine halbe Million Tonnen Sprengstoff lud die US-Air Force zwischen 1969 und 1973 über Kambodscha ab.

    Ein Krieg, der endgültig zum Bürgerkrieg wurde, als die maoistischen Rebellen der Roten Khmer ihren Marsch auf die Hauptstadt Phnom Penh begannen, in der sich damals die US-Marionette Lon Nol vergeblich an die Macht klammerte.
    Der 1975 seinen vorläufigen Höhepunkt mit dem Sieg der Roten Khmer fand.

    Ein Krieg, den die Vietnamesen dann fortsetzten, als sie vier Jahre später einmarschierten und die Steinzeit-Maoisten von den Killing Fields vertrieben.

    Der ewige Bürgerkrieg überdauerte den Rückzug der Truppen Hanois, die Jahre des Gerangels der Roten Khmer mit verschiedenen kambodschanischen Regierungs-Armeen und den milliardenteuren UN-Einsatz Anfang der 90er. Er endete erst vor fünf Jahren, 1998, endgültig.

    Der unbefestigte Matschweg mit seinen ungezählten Schlaglöchern nennt sich Straße Nummer 57 und ist eine offizielle Fernverbindung zur Grenze nach Thailand. Er führt durch eine nebelige Hügellandschaft, die einmal wunderschön gewesen sein muss, bevor illegale Holzfäller die Berge in kahle, verbrannte Kuppen verwandelten. Es ist Rote-Khmer-Gebiet.

    Fast 40.000 Mann haben sich hier eingeigelt. Es sind die Reste jener Truppen, die einmal Pol Pot und seiner mörderischen Vision von einem maoistischen Bauernstaat folgten, dem tödlichen Traum von einem Land ohne Intellektuelle, ohne Ärzte, Lehrerinnen oder Beamte. Die Schergen des ehemaligen Bruder Nummer Eins durften sich hier im Nordwesten einrichten. Sie halten heute Ruhe, als Gegenleistung für das Versprechen, sich für ihr Morden nicht verantworten zu müssen – bislang jedenfalls. Die ehemaligen Dschungelkämpfer brauchen nicht viel. Zum Überleben reichen ihnen der illegale Holzhandel, ein riesiges Casino direkt an der Grenze, in dem sich reiche Thais mit bunten Spielchips und jungen Mädchen vergnügen, und das Wissen um die gemeinsame Vergangenheit. Der Gouverneur der Gegend ist der ehemalige Leibwächter Pol Pots.

    Kurz vor der Grenzstation führt ein kleiner Weg ab von der Straße Nummer 57. Er endet an zwei Holzhäusern, eher Hütten auf Pfählen, schmucklos, zweckmäßig, der Regen hämmert auf ein Blechdach. Hier empfängt Nuon Chea, mittlerweile 77, ein freundlicher alter Herr, gepflegt, mit wachen Augen und schlanken Händen. Seit Pol Pots Tod vor fünf Jahren ist Nuon Chea der ranghöchste überlebende Rote Khmer. An den schönen Händen des ehemaligen Bruders Nummer Zwei klebt das Blut von Hundertausenden. Er wäre der erste, der sich zu verantworten hätte, wenn es noch ein offizielles Tribunal für die Verbrecher der Roten Khmer geben sollte – wie es die Vereinten Nationen seit Jahren fordern. Nuon Chea wird allerdings schnell müde, wenn er auf die Vergangenheit angesprochen wird. Ich fühle nichts, sagt er dann, er habe keine Antworten mehr.

    Ob Nuon Chea heute Reue spürt? Die Frage beantwortet er mit ausweichendem Gebrabbel. Er habe sich 1998 entschuldigt, als er den Kampf gegen die Regierung in Phnom Penh aufgegeben habe. Es tue ihm leid, dass so viele Kambodschaner gestorben seien, aber er und seine Partei seien dafür nicht verantwortlich gewesen. Auch viele Tiere hätten damals leiden müssen, fügt er als gläubiger Buddhist hinzu. Allen Nachfragen entzieht sich der alte Mann, er müsse sich hinlegen.

    In den Liedern, die die Roten Khmer während ihres Vormarsches an den Lagerfeuern im Dschungel sangen, war damals viel die Rede vom Aufbau, vom Durchhalten, von der Revolution, vom neuen Menschen. Diese angebliche Revolution kostete 1,7 Millionen Kambodschaner das Leben. Innerhalb weniger Tage war die Hauptstadt Phnom Penh im April 1975 menschenleer. In langen Kolonnen hatten die Kämpfer mit den schwarzweißen Halstüchern die Bewohner aus der Stadt getrieben, auf die Killing Fields.

    Hunger, Zwangsarbeit, Vergewaltigung, Willkür – jeder Kambodschaner, der heute älter als 40 Jahre ist, muss mit seiner Erinnerung an die mörderischen vier Jahre unter den Roten Khmer fertig werden. Nuon Chea war damals der Mann in Hintergrund, der Experte für die Parteidisziplin und maßgeblicher Ideologe. Er unterzeichnete die meisten Todesurteile gegen jene, die anders dachten oder waren. Im Documentation Centre of Cambodia, wo die Dokumente der kambodschanischen Vergangenheit gesammelt werden, stapeln sich die Beweise gegen ihn, sagt Youk Chang, der Direktor des Dokumentations-Zentrums:

    Ich habe zehn Mitglieder meiner Familie verloren, darunter meine Schwester. Die haben uns umgebracht, weil wir Stadtbewohner waren. Warum ist es heute am Tag der Parlamentswahlen so ruhig in Phnom Penh ? Weil alle zum Wählen in ihre Dörfer in der Provinz gefahren sind, woher sie stammen. Die ursprünglichen Stadtbewohner sind alle verschwunden, sie sind tot.

    Die Roten Khmer haben Kambodscha um die Zukunft gebracht. Dem Land, das noch in den 60ern als Riviera Südostasiens galt, fehlt heute fast eine gesamte Generation. Der Genozid hat ein Land mit jungen Menschen hinterlassen, denen die Eltern und deren Werte fehlen. Jedes Jahr, zählt ein ein westlicher Diplomat auf, stoßen die Schulen 200.000 junge Leute aus, aber nur jeder Zehnte findet einen Job. In den Schulbüchern wird die jüngere Geschichte noch kaum behandelt. Eben weil sie noch keine Geschichte ist.

    Die Roten Khmer leben heute noch unter uns. Die Regierung ließ ein kleines Kapitel für den Sozialkundeunterricht verfassen. Das ist vielleicht nichts, was sich Historiker wünschen würden, aber dieses Kapitel hat Türen geöffnet. Wenn wir erst einmal das Kambodscha-Tribunal haben werden, wird sich dieses Kapitel erweitern. Es wird eine große Lehre für die junge Generation hinterlassen: Auch wenn es 24 Jahre danach ist, wer schuldig ist, der wird seiner Strafe nicht entgehen. Es geht nicht mehr ums Überleben, wir haben überlebt!

    Demokratie und Fortschritt. Große Worte. Der Beginn des Tribunals verzögert sich jedes Jahr aufs Neue. Kambodschas alter König Sihanouk und Premierminister Hun Sen fürchten, die Vergangenheit aufzukochen – Fragen an ihre eigene Rolle in Kambodschas jüngerer Geschichte wären unvermeidbar. Doch die Geber werden langsam ungeduldig. Kambodscha ist nach wie vor vollkommen abhängig von internationaler Hilfe. Ohne die zahllosen Hilfs-Organisationen ginge nichts.

    Sie halten das Land am Leben: Hach Soeb, den jungen Mann, der auf eine Mine trat, versorgten Sanitäter, die eine norwegische Initiative ausbildete. Er wurde in einem Hospital operiert, das sich mit italienischen Spenden finanziert. Seine Prothesen wird eine Werkstatt des Internationalen Roten Kreuzes bauen, den Kredit, auf den Hach Soeb für den Start in ein neues Leben hofft, würde wieder eine andere ausländische Organsiation bezahlen. Doch in diesen Monaten ist Hach Soeb wie sein Land: verkrüppelt, arm, die Zukunft unsicher. Sonia Riccelli, die Managerin des italienischen Krankenhauses:

    Leute wie er kommen zurück in ihre Familie und fühlen sich nicht mehr wie ein ganzer Mensch. Ihre Umgebung wird sie spüren lassen, dass jetzt etwas anders ist. Es ist schwer, in den Alltag zurück zu finden, besonders für Frauen. Sie verlieren ihre Freunde oder Männer, es ist oft, als ob das Leben zu Ende wäre.

    Hach Soebs Mutter muss nun einen mutlosen Krüppel durchbringen, der kaum noch Freunde hat und seine Tage vor dem Radio verbringt. Sie muss sich um einen ältlichen Ehemann kümmern und um drei weitere Kinder. Niemand aus der Familie kann lesen und schreiben, wie vier Millionen weitere Kambodschaner. Ein Drittel der Bevölkerung sind Analphabeten. Städte wie Phnom Penh mögen sich langsam entwickeln, aber für die große Mehrheit der Menschen auf dem Land hat sich wenig verändert. Sie leben wie seit Jahrhunderten, sich selbst versorgend.

    Die Zahlen des Internationalen Währungsfonds und der Weltbank belegen den Mangel: Durchschnittliches Pro-Kopf-Einkommen? Nicht einmal 280 US-Dollar im Jahr. Zahl der Telefonanschlüsse? Im Schnitt 19 für 1000 Kambodschaner. Zahl der PC's? Einer pro 1000 Einwohner. Nennenswert ist allenfalls die meist staatliche Textil-Industrie, die für den Export produziert. Jobs sind dort zu haben – wenn die Bestechungssumme stimmt. Einen Mittelstand, der Arbeitsplätze schafft, gibt es nicht. Wohlstand bleibt ein Fremdwort in Kambodscha.

    Über eine halbe Milliarde Dollar pumpen die Geberländer jedes Jahr in das Land, allen voran Japan. Umgerechnet rund 15 Millionen Dollar kamen 2002 aus den deutschen Töpfen für technische und finanzielle Zusammenarbeit. Trotzdem fehlt es an allen Enden. Das Informations-Ministerium in Phnom Penh ist einsturzgefährdet, die Mitarbeiter verrücken ihre Schreibtische, wenn es an wieder an einer neuen Stelle durchregnet. Der neue Terminal am Flughafen wurde Mitte Juni eröffnet, "Wir bitten um Entschuldigung für die langsame Abfertigung, die unser Computer-System verursacht", steht auf einem Schild. Aber es sind nicht die Computer, sondern die, die sie bedienen. "Wie soll man hier eine Finanzverwaltung aufbauen, wenn sich niemand findet, der die Grundrechenarten kann?", klagt ein Diplomat.
    Doch trotz allem: manches bewegt sich, wenn auch langsam.

    Dank der letzten Wahlen vom Juli war Kambodscha auf einmal wieder ein Thema für die internationalen Medien. Ein Anlass, zu überprüfen, was sich in den ziemlich genau zehn Jahren getan hatte, seit die letzten UN-Soldaten abzogen. Kambodscha galt damals als das erste Beispiel für Wiederaufbau, für "Nation Building", von dem nun auch in Afghanistan und im Irak so viel die Rede ist. Als die Blauhelme 1993 Kambodscha verlassen hatten, wurde der milliardenteure UN-Einsatz von vielen als gescheitert erklärt. Außer einem massiven HIV/Aids-Problem hatten die internationalen Soldaten wenig zurückgelassen.

    In der Stille nach dem Abzug konsolidierte Ministerpräsident Hun Sen seine Macht. Der kettenrauchende Premier mit dem Glasauge war einmal der weltweit jüngste Regierungschef, seit knapp 20 Jahren ist er der maßgebliche Mann im Land.

    Hun Sen hat, wie viele in Kambodscha, wo der politische Seitenwechsel zum Alltag gehört, eine gebrochene Geschichte. Sein Auge verlor er als Offizier der Roten Khmer beim Vormarsch auf Phnom Penh. 1977 lief er zu den Vietnamesen über, die ihn nach ihrem Sieg über Pol Pot und seine Genossen als Vertrauten installierten. Hun Sen ist Schachspieler, allerdings mehr Dame als König: Gnadenlos zog er in den vergangenen Jahren über das kambodschanische Feld. In den Schneisen, die er schlug, blieb jede Opposition auf der Strecke. Bei zwei Wahlgängen 1993 und 1998 beklagten seine politischen Gegner massive Beeinflussungen und Betrug. Mord an Oppositionspolitikern gehörte zum Alltag.
    Diesmal allerdings bescheinigten die internationalen Beobachter den Wahlen einen –für Landesverhältnisse - fairen Verlauf. Warum im Wahlkampf 2003 gut ein Dutzend Menschen sterben mussten, wird zwar nie geklärt werden. Aber sicher ist: es gab wesentlich weniger Tote als in der Vergangenheit, und die Stimmenauszählung gilt im Großen und Ganzen als korrekt. Hun Sen und seine kambodschanische Volkspartei sicherten sich wieder eine überwältigende Mehrheit. Doch zum Allein-Regieren reichte sie immer noch nicht. Das Koalitions-Gerangel dauert an. Doch Hun Sen kann warten, welche der beiden maßgeblichen Oppositions-Parteien sich letztlich für ihn entscheidet. Anders als in den Jahren zuvor gähnen heute die Polizisten in den Spezialeinheiten auf Phnom Penhs Straßen vor sich hin. Von Protesten, von politischen Demonstrationen keine Spur. Die politische Klasse sortiert sich noch. Irgendwann wird genug Geld geflossen sein, um die Mehrheiten abzusichern.

    Kambodscha bleibt ein Kungel-Land. Wer Dina Nay befragt, die Leiterin des unabhängigen Khmer-Institutes für Demokratie, bekommt nur vorsichtige Perspektiven für die demokratische Entwicklung im Land.

    Die Rechtsreform, das Durchsetzen von Gesetzen, der Kampf gegen die Korruption, das ist das Wichtigste. Wenn die politische Klasse endlich liefert und diese Probleme angeht, nur dann geht es voran. Kambodscha wird jetzt Mitglied der Welthandels-Organisation. Das bietet Chancen für eine wirklich positive Entwicklung.

    Für die Regierung in Phnom Penh war die gescheiterte Welthandes-Runde in Cancun ein Quantensprung. Obwohl Kambodscha zu den 49 Habenichts-Staaten der Welt zählt, darf und will das Land nun in den Handels-Club. Im kommenden Frühjahr sollen die letzten Unterschriften getrocknet sein. Das Handelsministerium hofft auf zahlungskräftige ausländische Investoren, angelockt durch die billigen Arbeitskräfte. Die hohen Einfuhrzölle, mit denen zum Beispiel die USA kambodschanische Textilien bislang belegen, sollen bald fallen. Doch Kritiker sagen, dass der WHO-Beitritt allzu teuer erkauft worden sei. Es gebe schlicht keine Produkte, die auf dem Weltmarkt mithalten könnten. Statt dessen öffne Kambodscha nun seine Grenzen für billige Waren aus Thailand oder Vietnam. Besonders die Landwirtschaft, in der 80 Prozent der Menschen beschäftigt sind, werde großen Schaden nehmen, warnen WHO-kritische Gruppen wie Oxfam. Wie sehr sich die Regierung bei den Beitritts-Verhandlungen anscheinend hat über den Tisch ziehen lassen müssen, zeigt auch das Beispiel Urheberrechte: Kambodscha braucht dringend bezahlbare HIV-Aids-Medikamente. Nach dem Trips-Abkommen, das die Lizenzen beim Welthandel regelt, haben die ärmsten Länder der Welt das Recht auf Ausnahmen bis 2016. Kambodscha willigte ein, Trips schon 2007 umzusetzen.

    Aber mancherorts im Land hat sich die Sprache des Welthandels schon festgesetzt. "Wir konzentrieren uns auf das Marketing und werden in nächsten 12 Monaten einen grundlegenden Markt für unsere Produkte finden". So tönt Bud Gibbons, ein Amerikaner, der 300 Kilometer nördlich von Phnom Penh einer kleinen Kooperative vorsteht. Veteranen des kambodschanischen Bürgerkriegs weben und nähen hier Seidentücher, Schals und Kissenbezüge, die irgendwann auf Schultern und Sofas im reichen Westen landen sollen. "Geschenk des Lebens" heißt der kleine Betrieb, der ausschließlich Kriegsversehrte und Minenopfer beschäftigt. Es sind Menschen wie der junge Landarbeiter Hach Soeub, der mit 20 Jahren seine Beine verlor, als er auf ein Überbleibsel des Krieges trat. Hach Soeb wird bald seine Prothesen bekommen und damit laufen lernen.

    Ja, ganz sicher, sagt Sonja Riccelli, die Mangerin des italienisches Krankenhauses, in dem er versorgt wurde: Er wird wieder laufen können, er wird arbeiten können. Und er wird weiterleben.