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Die schlechten Quartalszahlen des Automobilbauers General Motors

Die Wirtschaftskommentare beschäftigen sich heute unter anderem mit den schlechten

    Quartalszahlen des Automobilbauers General Motors und den Entlassungen bei der Deutschen Bank.

    Zum ersten Thema schreibt das Handelsblatt, die GM-Töchter Opel und Saab stünden am Abgrund:

    Eine Dreiviertelmilliarde Dollar operativer Verlust 2004, weitere 500 Millionen Dollar werden den Prognosen zufolge im laufenden Jahr vernichtet. Die Aktivitäten in Europa erweisen sich für General Motors als Fass ohne Boden. Zu einer harten Sanierung, auch wenn die Maßnahmen weitere Milliarden verschlingen werden, gibt es absolut keine Alternative. Wer noch einen Beweis dafür gebraucht hat, dass es um nichts weniger als um die langfristige Existenz der beiden europäischen Traditionsmarken geht, dürfte spätestens jetzt aufgewacht sein,

    meint das Handelsblatt.

    General Motors ist in keinem guten Zustand,

    notiert auch die Süddeutsche Zeitung:

    Das Management rudert. Es versucht, die Brandherde an allen Ecken der Welt zu löschen. Wer sich ständig um die Verbesserung der Bilanzqualität kümmern muss, hat nicht genügend Kraft, um die Qualität der Autos zu verbessern. Darin steckt eine Gefahr: Wer nur noch Zeit hat für Krisenmanagement, überlässt denjenigen den Markt, die sich ausreichend um Innovationen kümmern. Die Profiteure sind die Japaner.

    Die Deutsche Bank hat in ihrem Investmentbanking in London und New York mit umfassenden Entlassungen begonnen. Dazu heißt es in der Frankfurter Allgemeine Zeitung:

    Bei der Deutschen Bank gehen die Stellenstreichungen über das Maß der normalen Branchenanpassung hinaus. Vorstandssprecher Josef Ackermann meint es ernst. Er will die Bank wettbewerbsfähiger gestalten und besser positionieren. Es zeichnet sich aber ab, daß den im vierten Qurtal 2004 eingestellten Restrukturierungskosten von 600 Millionen Euro noch deutliche Restrukturierungen und Kosteneinsparungen folgen werden. Der Weg in einer international vorzeigbare Rentabilität wird für die Deutsche Bank teuer und schmerzhaft werden.

    Vielleicht wäre die Lage rosiger, wenn es mehr Frauen in den Führungsetagen gäbe. Doch daran mangelt es weiterhin, wie eine Studie des DIW ergab. Die Frankfurter Rundschau bemerkt:

    Mitglied in der gesellschaftlichen Elite zu sein, ist hier zu Lande Männerehrensache. Ein Blick über die Grenzen zeigt, dass es auch anders geht. Die ehemals sozialistischen Staaten Slowenien oder Lettland haben mit einem Anteil von mehr als 20 Prozent mehr als doppelt so viele Frauen in den höchsten Entscheidungsgremien wie Deutschland. Es sind sicher die viel beschworenen Rahmenbedingungen. Entscheidend ist aber, wie offen und demokratisch das Klima ist,

    unterstreicht die Frankfurter Rundschau.