Mittwoch, 08. Mai 2024

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Die Schönen und die Reichen

Der Brite Cecil Beaton war vieles, Fotograf, Bühnenausstatter, Filmdesigner, Tagebuchschreiber. Sein Trotz gegen die Zeit war sein ästhetisches Konzept: Schönheit gegen Tod. Als schönheitstrunkener, überraffinierter Agent einer ästhetisch rückwärtsgewandten, politisch konservativen Gesinnung ist er gescholten worden, vor allem in den 60er und 70er Jahren. Die Menschen in seinen Aufnahmen erstickten unter all der Dekoration, selbst Kriegsschauplätze wirkten so real wie Kulissen aus Pappmaché. Diese Kritik allerdings hat auch ihre Frische etwas verloren, im Gegensatz zu Cecil Beatons Werk. Vor hundert Jahren wurde der Künstler in London geboren, vor knapp einem Vierteljahrhundert ist er in der Nähe von Salisbury gestorben. Die National Portrait Gallery in London zeigt jetzt einen Querschnitt seiner Fotokunst.

Von Karl Teofilovic | 17.02.2004