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Die Schwäche des US-Dollars

Der derzeitige Schwäche des US-Dollar ist heute das zentrale Thema in unserer Wirtschaftspresseschau.

    Die BÖRSENZEITUNG meint, es gebe jede Menge "bad news" für die amerikanische Währung. Da wären - Zitat: "Die neuesten Enthüllungen. Das FBI nimmt fast 50 Devisenhändler in New York fest. Und eine Zeitungsgeschichte: Es soll Verbindungen amerikanischer Großbanken mit der Freddie-Mac-Bilanzierungsarie geben. Dazu der Fondsskandal. Die BushRegierung greift nun zur Handelswaffe und will Textilimporte aus China mit Zoll belegen. In Irak laufen die Dinge nicht gerade gut für die Amerikaner, auch finanziell nicht. Die Terrorangst nimmt zu, und im Zentrum stehen Israel und die USA. - Es ist die aktuelle Risikolage, die den Euro stützt."

    Für die Pariser Zeitung LES ECHOS kommt die Dollarschwäche ebenfalls nicht überraschend:
    "Ungünstig sind jedoch die Umstände, unter denen sich diese Schwäche in den letzten Tagen beschleunigt hat. Der Präsident der USA hat auf den Widerspruch einer deutlichen Wirtschaftsbelebung ohne Schaffung von Arbeitsplätzen mit einem anderen Widerspruch reagiert: mit einer Verstärkung des Protektionismus als Unterstützung der Dollarschwäche. Nicht verwunderlich, dass unter diesen Umständen die europäische Währung den Hauptteil des Schocks der Neubewertung des Dollar erleidet."

    Nach Ansicht der FINANCIAL TIMES DEUTSCHLAND trägt auch das Vertrauen in den Euro zu der Entwicklung bei: "Selbst wenn die Märkte derzeit womöglich überschießen, ist festzuhalten, dass sich der Euro seit seiner Einführung 1999 durchaus bewährt und international etabliert hat. Die Gemeinschaftswährung ist stabil, und die monetären Institutionen haben Vertrauen aufgebaut. Die Aufregung um den Stabilitätspakt steht dagegen in umgekehrtem Verhältnis zu seiner ökonomischen Bedeutung."

    Die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG geht auf die Festnahme von 48 Devisenhändlern in den USA ein, denen Geldwäsche und Betrug vorgeworfen wird: "Die hollywoodreifen Szenen, die von der Verhaftung im Fernsehen liefen, mögen das Bedürfnis der Öffentlichkeit nach Abrechnung befriedigen. Eine grundlegende Reform der Finanzbranche braucht jedoch mehr: Notwendig ist eine wirksame Kontrolle, welche die Selbstbedienungsmentalität der Manager in die Schranken weist. Dies wird allerdings nur funktionieren, wenn sich auch die Unternehmenskultur ändert."

    Thema der FRANKFURTER ALLGEMEINEN sind die von einigen Krankenkassen angekündigten Bonusprogramme: "Es kommt Bewegung in das starre Gesundheitswesen. Statt der bisherigen Vollkasko-Mentalität wird der Präventionsgedanke gestärkt. Wer sich im Fitness-Studio einschreibt oder an Raucherentwöhnungs-Kursen teilnimmt, wird dafür belohnt." - Zwar müsse sich noch zeigen, ob sich ein solches System bewähre, heißt es weiter, aber - so lautet das Fazit: "die Richtung stimmt."