Tatsächlich sticht das Erstlingswerk von Thomas Fuchs, Reinhard Rossmann und Daniel Schandl aus der großen Masse der Ratgeber für Existenzgründer deutlich heraus: Denn die drei Autoren aus Österreich sind das Thema etwas weniger prosaisch angegangen als in Sachbüchern sonst üblich. Sie haben ihren Ratgeber als Märchen aus 1001 Nacht angelegt. In ihren "Sieben Todsünden der Existenzgründung" erzählen sie die Geschichte von Bara, dem hauptberuflichen Sohn eines reichen Geschäftsmannes, der eines für ihn weniger schönen Tages von seinem Vater vor die Tür gesetzt wird und erst mal zeigen soll, was er in Geschäftsdingen kann. Ausgestattet mit ein paar Goldstücken und einem Pergament macht er sich auf den Weg:
"Einige Wochen später fand sich Bara in Al Agpa wieder. Der Staub der langen, anstrengenden Reise klebte an seinen Kleidern, als er die Stadt durch die Stadttore betrat und von den Wachen gemustert wurde. "Woher, Wohin?", herrschte ihn ein grobschlächtiger Gardist an. Bara versuchte sich zu orientieren, antwortete geradlinig woher er kam und murmelte dann etwas Unverständliches, um in der großen Masse der Besucher unterzutauchen."
Die Rolle des Märchenonkels steht Thomas Fuchs ganz gut. Im echten Leben ist er Key Account Manager und hat mehr mit technischen Fragestellungen zu tun. Bei dem Buchprojekt konnte er endlich mal seine Fantasie spielen lassen. Anders wär's auch nicht gegangen, erinnert sich Reinhard Rossmann an die gemeinsamen ersten literarischen Gehversuche:
"Anfangs haben wir versucht, gemeinsam zu schreiben. Aber wir haben schnell gemerkt, dass das nicht funktioniert. Es hat uns fast in den Wahnsinn getrieben. Daher haben wir dann Arbeitspakete vergeben. Daniel Schandl und ich haben uns um die fachlichen Informationen gekümmert, das in Fachtexte zusammengeballt und Thomas Fuchs hat sich die Geschichte drum herum überlegt."
Über zwei Jahre lang haben die drei an dem Buch gearbeitet. Aus zahlreichen Gesprächen mit erfolgreichen und gescheiterten Existenzgründern haben Rossmann und Schandl die größten Fehler herausgefiltert und Fuchs hat sie in seine Geschichte von Bara eingewoben. Denn der tappt von einer Falle in die nächste. Er scheitert als Kamelverkäufer, weil er sein Angebot nicht von dem der anderen Händler differenzieren kann; er ist chronisch unterfinanziert, führt nichtssagende Werbekampagnen durch, schlägt manch guten Rat in den Wind, verzettelt sich, verliert seine Kernkompetenz aus dem Blick, agiert planlos und entgeht nur haarscharf dem totalen Ruin. Reinhard Rossmann erklärt:
"Die schlimmste Todsünde gibt es im Endeffekt nicht. Alle sieben sind in einem Kreislauf miteinander verbunden. Wenn man eine begeht, fällt man unweigerlich aus dem Rennen. Aber trotz alledem ist die erste Todsünde - die fehlende Differenzierung - die Todsünde, die den elementarsten Punkt ausmacht."
Wer sich nicht von der Konkurrenz unterscheidet, geht mit seinem Angebot auf dem Markt unter. Das gilt nicht nur für den märchenhaften Kamelhandel, sondern auch auf dem Büchermarkt. Insofern haben Rossmann, Fuchs und Schandl mit ihrer Entscheidung für die Märchenform gleich ihren ersten Ratschlag beherzigt.
"Absolut. Das war eine Differenzierung. Wir predigen ja nicht nur unsere Todsünden, sondern wir begehen sie zumindest nicht sehr oft selbst."
Mit einem Ratgeber für Existenzgründer in Märchenform auf den Markt zu treten, garantiert Originalität, birgt allerdings auch ein gewisses Risiko.
"Man ist aber trotz alledem auf einer Gratwanderung unterwegs. Man möchte ja nicht als Märchenonkel abgestempelt werden."
Durch die besondere Strukturierung der Geschichte konnten sie ihre Glaubwürdigkeit als Fachautoren bewahren. In Zwischenkapiteln haben Rossmann und Schandl das ins Märchen verwobene Faktenwissen noch einmal ohne Beiwerk komprimiert und in leicht verständlicher Form aufbereitet. Zudem gibt es Links und weiterführende Literaturtipps zu wichtigen Büchern zum Thema. Und gerade diese geschickte Verbindung von Faktenwissen und Fabel macht ihre Geschichte zur guten Lektüre für angehende Existenzgründer ohne kaufmännischen Hintergrund. Man muss es ja nicht gleich wie Bara machen, der bei der Rückkehr ins Haus seines Vaters die Pergamentrolle mit den guten Ratschlägen an die Wand hängen will:
"Ich bin froh, wieder zuhause zu sein. Sie soll für alle - arm wie reich, alt wie jung - Hilfe und Mahnung sein. Denn du hast es schon richtig ausgedrückt. Vergiss niemals die sieben Todsünden der Geschäftsgründung, denn wer sie nicht kennt, wird sie begehen - und glaube mir, jede Sünde wird bestraft."
Und hat oft höllische Folgen
"Einige Wochen später fand sich Bara in Al Agpa wieder. Der Staub der langen, anstrengenden Reise klebte an seinen Kleidern, als er die Stadt durch die Stadttore betrat und von den Wachen gemustert wurde. "Woher, Wohin?", herrschte ihn ein grobschlächtiger Gardist an. Bara versuchte sich zu orientieren, antwortete geradlinig woher er kam und murmelte dann etwas Unverständliches, um in der großen Masse der Besucher unterzutauchen."
Die Rolle des Märchenonkels steht Thomas Fuchs ganz gut. Im echten Leben ist er Key Account Manager und hat mehr mit technischen Fragestellungen zu tun. Bei dem Buchprojekt konnte er endlich mal seine Fantasie spielen lassen. Anders wär's auch nicht gegangen, erinnert sich Reinhard Rossmann an die gemeinsamen ersten literarischen Gehversuche:
"Anfangs haben wir versucht, gemeinsam zu schreiben. Aber wir haben schnell gemerkt, dass das nicht funktioniert. Es hat uns fast in den Wahnsinn getrieben. Daher haben wir dann Arbeitspakete vergeben. Daniel Schandl und ich haben uns um die fachlichen Informationen gekümmert, das in Fachtexte zusammengeballt und Thomas Fuchs hat sich die Geschichte drum herum überlegt."
Über zwei Jahre lang haben die drei an dem Buch gearbeitet. Aus zahlreichen Gesprächen mit erfolgreichen und gescheiterten Existenzgründern haben Rossmann und Schandl die größten Fehler herausgefiltert und Fuchs hat sie in seine Geschichte von Bara eingewoben. Denn der tappt von einer Falle in die nächste. Er scheitert als Kamelverkäufer, weil er sein Angebot nicht von dem der anderen Händler differenzieren kann; er ist chronisch unterfinanziert, führt nichtssagende Werbekampagnen durch, schlägt manch guten Rat in den Wind, verzettelt sich, verliert seine Kernkompetenz aus dem Blick, agiert planlos und entgeht nur haarscharf dem totalen Ruin. Reinhard Rossmann erklärt:
"Die schlimmste Todsünde gibt es im Endeffekt nicht. Alle sieben sind in einem Kreislauf miteinander verbunden. Wenn man eine begeht, fällt man unweigerlich aus dem Rennen. Aber trotz alledem ist die erste Todsünde - die fehlende Differenzierung - die Todsünde, die den elementarsten Punkt ausmacht."
Wer sich nicht von der Konkurrenz unterscheidet, geht mit seinem Angebot auf dem Markt unter. Das gilt nicht nur für den märchenhaften Kamelhandel, sondern auch auf dem Büchermarkt. Insofern haben Rossmann, Fuchs und Schandl mit ihrer Entscheidung für die Märchenform gleich ihren ersten Ratschlag beherzigt.
"Absolut. Das war eine Differenzierung. Wir predigen ja nicht nur unsere Todsünden, sondern wir begehen sie zumindest nicht sehr oft selbst."
Mit einem Ratgeber für Existenzgründer in Märchenform auf den Markt zu treten, garantiert Originalität, birgt allerdings auch ein gewisses Risiko.
"Man ist aber trotz alledem auf einer Gratwanderung unterwegs. Man möchte ja nicht als Märchenonkel abgestempelt werden."
Durch die besondere Strukturierung der Geschichte konnten sie ihre Glaubwürdigkeit als Fachautoren bewahren. In Zwischenkapiteln haben Rossmann und Schandl das ins Märchen verwobene Faktenwissen noch einmal ohne Beiwerk komprimiert und in leicht verständlicher Form aufbereitet. Zudem gibt es Links und weiterführende Literaturtipps zu wichtigen Büchern zum Thema. Und gerade diese geschickte Verbindung von Faktenwissen und Fabel macht ihre Geschichte zur guten Lektüre für angehende Existenzgründer ohne kaufmännischen Hintergrund. Man muss es ja nicht gleich wie Bara machen, der bei der Rückkehr ins Haus seines Vaters die Pergamentrolle mit den guten Ratschlägen an die Wand hängen will:
"Ich bin froh, wieder zuhause zu sein. Sie soll für alle - arm wie reich, alt wie jung - Hilfe und Mahnung sein. Denn du hast es schon richtig ausgedrückt. Vergiss niemals die sieben Todsünden der Geschäftsgründung, denn wer sie nicht kennt, wird sie begehen - und glaube mir, jede Sünde wird bestraft."
Und hat oft höllische Folgen