"Man kann nicht einfach so irgendwo hin gehen. Entweder wird man als Fremder gehasst oder als lukrative Ware gesehen, mit der man handeln kann. Zudem sind alle Seiten nicht gewillt, die Wahrheit zu erzählen - über das, was sie tatsächlich im Irak machen - weder das Militär, noch die sunnitischen oder schiitischen Gruppen. Und manchmal kann es passieren, dass man der Wahrheit zu sehr auf den Grund geht und dabei umkommt. Es ist sehr schwer für uns an Informationen zu kommen. Also musst du dich auf die Informationen verlassen, die bestimmte Leute dir zu einer bestimmten Zeit geben."
Maziar Bahari ist schon oft für kanadische Mediensender in den Irak gereist um über das Land zu berichten. Doch sein letzter Auftrag lautete, einen Film über Journalisten im Irak zu drehen: Korrespondenten, Fotografen und Kameraleute, die "embedded", also eingebettet im Schutz der amerikanischen Truppen arbeiten, oder sich auf eigene Faust mit - oder auch ohne - Sicherheitsschutz in dem Land bewegen. Der treffende Titel seiner Fernsehdokumentation: "Targets. Reporters in Iraq". Journalisten als gezielte Opfer von Entführungen oder als zivile Opfer in blutigen Auseinandersetzungen. Seit Ausbruch des Krieges im März 2003 kamen, laut der Menschenrechtsorganisation "Reporter ohne Grenzen", über 80 Medienarbeiter ums Leben. Damit ist der Irak das gefährlichste Land der Welt für Journalisten, berichtet Lynn Moyen, die zuständige Referentin für den Nahen Osten:
"Momentan ist es dort für Journalisten wirklich sehr, sehr gefährlich. Die Anzahl der Todesopfer ist sogar höher als die der Journalisten, die im Vietnamkrieg ums Leben gekommen sind. Es gibt viele Umstände, die dazu beigetragen haben: An erster Stelle steht die fehlende Sicherheit im Land, weil sich im Krieg viele Banden und Splittergruppen herausgebildet haben, die unterschiedliche Ideologien verfolgen. Dann gibt es die vielen Terroranschläge und die amerikanische Armee, die ebenso eine Gefahr für Journalisten darstellt, weil sie ‚aus Versehen’ getötet werden. 12 Journalisten sind bisher durch die Amerikaner seit 2003 ums Leben gekommen. Das ist eine große Anzahl."
Als die amerikanischen Soldaten im März 2003 in den Irak einmarschierten, folgte ihnen ein großer Medientross. Die meisten Sender und Zeitungen wollten dabei sein, um den Sturz des Diktators Hussein zu dokumentieren. Viele freie Journalisten sahen in dem Ereignis auch eine berufliche Chance und unterschätzen die Gefahr. Besonders seit der US-Belagerung von Falludscha häuften sich die Anschläge auf Ausländer. Journalisten wurden zu Entführungsopfern wie die italienische Korrespondentin Guliana Sgrena.
Doch nicht alle Journalisten befürworten deshalb besonderen Personenschutz. Zum Beispiel Andrew Berends. Der blonde Hüne reiste 2004 für ein halbes Jahr in den Irak - ohne Auftrag, nur mit erspartem Geld und einer Filmkamera im Gepäck. Er filmte Aufstände und Bombenanschläge - und war so nah dran, dass er Glück hatte, nicht selbst dabei verletzt zu werden. Dass er aber ein großes Risiko in Kauf nahm, war dem jungen Dokumentarfilmer bewusst:
"Für mich war der Weg ohne Bodyguards, Waffen und umfassende Ausrüstung der sicherste und effektivste. Ich weiß nicht, wie ich mit all diesen Lasten sonst einen authentischen und guten Film hätte machen können. Ich wollte einen Film, bei dem ich so nah wie möglich an den Menschen bin. Dabei ist es das wichtigste, offen und ehrlich zu sein und sich wie ein normaler Mensch zu verhalten."
Für "Reporter ohne Grenzen" reicht dieses Verhalten längst nicht aus. Sie raten Journalisten, sich vor ihrer Abreise bei der Organisation über die Sicherheitslage im Irak zu erkundigen. Außerdem sollten sie sich vor allem von mehreren Sicherheitskräften begleiten lassen. Das koste zwar viel Geld, sei aber der Preis, den man bereit sein sollte zu zahlen um zu überleben, so die Organisation. Doch aus Kostengründen müssen besonders freie Journalisten darauf verzichten und setzen auf unauffälliges Verhalten und ausreichende Landeskenntnisse. Auch die entführte freie US-Journalistin Jill Caroll arbeitete so. Ihr Schicksal ist nach wie vor ungewiss.
Maziar Bahari ist schon oft für kanadische Mediensender in den Irak gereist um über das Land zu berichten. Doch sein letzter Auftrag lautete, einen Film über Journalisten im Irak zu drehen: Korrespondenten, Fotografen und Kameraleute, die "embedded", also eingebettet im Schutz der amerikanischen Truppen arbeiten, oder sich auf eigene Faust mit - oder auch ohne - Sicherheitsschutz in dem Land bewegen. Der treffende Titel seiner Fernsehdokumentation: "Targets. Reporters in Iraq". Journalisten als gezielte Opfer von Entführungen oder als zivile Opfer in blutigen Auseinandersetzungen. Seit Ausbruch des Krieges im März 2003 kamen, laut der Menschenrechtsorganisation "Reporter ohne Grenzen", über 80 Medienarbeiter ums Leben. Damit ist der Irak das gefährlichste Land der Welt für Journalisten, berichtet Lynn Moyen, die zuständige Referentin für den Nahen Osten:
"Momentan ist es dort für Journalisten wirklich sehr, sehr gefährlich. Die Anzahl der Todesopfer ist sogar höher als die der Journalisten, die im Vietnamkrieg ums Leben gekommen sind. Es gibt viele Umstände, die dazu beigetragen haben: An erster Stelle steht die fehlende Sicherheit im Land, weil sich im Krieg viele Banden und Splittergruppen herausgebildet haben, die unterschiedliche Ideologien verfolgen. Dann gibt es die vielen Terroranschläge und die amerikanische Armee, die ebenso eine Gefahr für Journalisten darstellt, weil sie ‚aus Versehen’ getötet werden. 12 Journalisten sind bisher durch die Amerikaner seit 2003 ums Leben gekommen. Das ist eine große Anzahl."
Als die amerikanischen Soldaten im März 2003 in den Irak einmarschierten, folgte ihnen ein großer Medientross. Die meisten Sender und Zeitungen wollten dabei sein, um den Sturz des Diktators Hussein zu dokumentieren. Viele freie Journalisten sahen in dem Ereignis auch eine berufliche Chance und unterschätzen die Gefahr. Besonders seit der US-Belagerung von Falludscha häuften sich die Anschläge auf Ausländer. Journalisten wurden zu Entführungsopfern wie die italienische Korrespondentin Guliana Sgrena.
Doch nicht alle Journalisten befürworten deshalb besonderen Personenschutz. Zum Beispiel Andrew Berends. Der blonde Hüne reiste 2004 für ein halbes Jahr in den Irak - ohne Auftrag, nur mit erspartem Geld und einer Filmkamera im Gepäck. Er filmte Aufstände und Bombenanschläge - und war so nah dran, dass er Glück hatte, nicht selbst dabei verletzt zu werden. Dass er aber ein großes Risiko in Kauf nahm, war dem jungen Dokumentarfilmer bewusst:
"Für mich war der Weg ohne Bodyguards, Waffen und umfassende Ausrüstung der sicherste und effektivste. Ich weiß nicht, wie ich mit all diesen Lasten sonst einen authentischen und guten Film hätte machen können. Ich wollte einen Film, bei dem ich so nah wie möglich an den Menschen bin. Dabei ist es das wichtigste, offen und ehrlich zu sein und sich wie ein normaler Mensch zu verhalten."
Für "Reporter ohne Grenzen" reicht dieses Verhalten längst nicht aus. Sie raten Journalisten, sich vor ihrer Abreise bei der Organisation über die Sicherheitslage im Irak zu erkundigen. Außerdem sollten sie sich vor allem von mehreren Sicherheitskräften begleiten lassen. Das koste zwar viel Geld, sei aber der Preis, den man bereit sein sollte zu zahlen um zu überleben, so die Organisation. Doch aus Kostengründen müssen besonders freie Journalisten darauf verzichten und setzen auf unauffälliges Verhalten und ausreichende Landeskenntnisse. Auch die entführte freie US-Journalistin Jill Caroll arbeitete so. Ihr Schicksal ist nach wie vor ungewiss.