Seynsche: Herr Lorenzen, ist die Sonne derzeitiger nicht aktiv?
Lorenzen: Frau Seynsche, die Sonne ist aktiv. Alle elf Jahre gibt es ja eben besonders viele Sonnenflecken, dazwischen halt ein bisschen weniger. Und im Moment ist die Sonne tatsächlich sogar in einem Maximum ihrer Aktivitäten. Aber dieses Maximum, das fällt eben überraschend gering aus. Dafür, dass sie im Maximum ist, zeigt die Sonne ganz, ganz wenige Sonnenflecken. Und dieses Maximum ist das schwächste seit über 100 Jahren. Das heißt, die Astronomen haben noch nie mit ihren guten Instrumenten eine so schwache, im Maximum schwache Sonne beobachten können.
Seynsche: Wissen die Astronomen denn, warum die Sonnenaktivität so schwankt?
Lorenzen: Nein, die genauen Ursachen sind völlig unbekannt. Man weiß eben, es gibt diesen elfjährigen Zyklus. Man weiß auch, es muss irgendwie am Magnetfeld hängen. Aber was genau da im Inneren der Sonne passiert, das ist völlig, ist ein völliges Rätsel, es sei vollkommen unbekannt. Es gab vor einigen Jahren einen interessanten Fachartikel, sehr viel beachtet, da behaupteten Wirtschaftler, sie hätten jetzt die Sonne verstanden. Und sie hatten für dieses Maximum eine besonders starke Aktivität der Sonne vorhergesagt. Sie sehen, wenige Jahre später: Die Sonne macht genau das Gegenteil. Die Sonne ist eine Diva, die Astronomen haben sie bis heute überhaupt nicht verstanden.
Seynsche: Gab es den früher schon solche Schwächephasen?
Lorenzen: Es gab schon solche Schwächephasen. Auch dieser elfjährige Zyklus, das bemerken die Forscher jetzt, hat offensichtlich noch einen weiteren Zyklus, der darüber liegt. Das heißt, alle 100 Jahre scheint so ein Maximum in dem Zyklus sehr schwach zu sein, wie man es jetzt erlebt. Und dann gab es tatsächlich mal eine Phase vor einigen Jahrzehnten, in der die Sonne praktisch komplett inaktiv war, keinerlei Sonnenflecke gezeigt hat. Das war von 1645 bis 1715 das so genannte Maunder-Minimum. Wie aber die Sonne tatsächlich so lange völlig inaktiv sein kann, auch dass ein völliges Rätsel.
Seynsche: Und diese geringe Aktivität zurzeit hat die Auswirkungen auf die Erde?
Lorenzen: Die aktuelle jetzt hat keine Auswirkungen. Und wenn, dann sind die minimal und sogar eher positiv: es gibt dann weniger Sonnenstürme. Damit gibt es weniger Polarlichter, das ist zwar schade, aber es gibt dann auch weniger Stürme, die Satelliten in der Erdumlaufbahn stören können oder die irgendwie die Stromnetze auf der Erde irritieren können. Das heißt, da ist es sehr gut. Eine ganz andere Sache wäre es eben, wenn es wieder so ein neues Maunder-Minimum gibt, so eine neue Phase von 50 oder 70 Jahren ohne große Aktivität. Damals hat es offensichtlich auch Auswirkungen auf das Klima gehabt. Jedenfalls war es damals sehr viel kälter auf der Erde als üblich. Die Sonnenforscher sind sich immer noch so ein bisschen unklar darüber, wie genau nun der Einfluss der Sonne auf das Klima ist. Es gibt durchaus Sonnenforscher, die eben sagen, dass 30 bis 50 Prozent der aktuellen Erderwärmung auf das Konto der Sonne gehen, wobei da auf der Sonne die ultraviolette Strahlung eine große Rolle spielt. Die wiederum kann man aber erst seit 30 oder 40 Jahren beobachten, seit es Satelliten gibt. So auch bei der Klimawirkung der Sonne ist noch sehr viel zu tun.
Seynsche: Und wie geht es jetzt weiter mit der Sonne?
Lorenzen: Jetzt auf jeden Fall werden die Forscher weiterhin gucken. Es ist noch sehr unklar. Die Forscher sind sich noch nicht einig, ob jetzt wirklich so ein Maunder-Minimum bevorsteht. Was die Forscher aber eben sehr klarmachen: Für viele ist Sonnenphysik nur noch so ein Dienstleister, der uns sagt, gibt es einen Sonnensturm oder nicht. Nein, bei der Sonne ist wirklich immer noch grundlegend viel zu erforschen.
Lorenzen: Frau Seynsche, die Sonne ist aktiv. Alle elf Jahre gibt es ja eben besonders viele Sonnenflecken, dazwischen halt ein bisschen weniger. Und im Moment ist die Sonne tatsächlich sogar in einem Maximum ihrer Aktivitäten. Aber dieses Maximum, das fällt eben überraschend gering aus. Dafür, dass sie im Maximum ist, zeigt die Sonne ganz, ganz wenige Sonnenflecken. Und dieses Maximum ist das schwächste seit über 100 Jahren. Das heißt, die Astronomen haben noch nie mit ihren guten Instrumenten eine so schwache, im Maximum schwache Sonne beobachten können.
Seynsche: Wissen die Astronomen denn, warum die Sonnenaktivität so schwankt?
Lorenzen: Nein, die genauen Ursachen sind völlig unbekannt. Man weiß eben, es gibt diesen elfjährigen Zyklus. Man weiß auch, es muss irgendwie am Magnetfeld hängen. Aber was genau da im Inneren der Sonne passiert, das ist völlig, ist ein völliges Rätsel, es sei vollkommen unbekannt. Es gab vor einigen Jahren einen interessanten Fachartikel, sehr viel beachtet, da behaupteten Wirtschaftler, sie hätten jetzt die Sonne verstanden. Und sie hatten für dieses Maximum eine besonders starke Aktivität der Sonne vorhergesagt. Sie sehen, wenige Jahre später: Die Sonne macht genau das Gegenteil. Die Sonne ist eine Diva, die Astronomen haben sie bis heute überhaupt nicht verstanden.
Seynsche: Gab es den früher schon solche Schwächephasen?
Lorenzen: Es gab schon solche Schwächephasen. Auch dieser elfjährige Zyklus, das bemerken die Forscher jetzt, hat offensichtlich noch einen weiteren Zyklus, der darüber liegt. Das heißt, alle 100 Jahre scheint so ein Maximum in dem Zyklus sehr schwach zu sein, wie man es jetzt erlebt. Und dann gab es tatsächlich mal eine Phase vor einigen Jahrzehnten, in der die Sonne praktisch komplett inaktiv war, keinerlei Sonnenflecke gezeigt hat. Das war von 1645 bis 1715 das so genannte Maunder-Minimum. Wie aber die Sonne tatsächlich so lange völlig inaktiv sein kann, auch dass ein völliges Rätsel.
Seynsche: Und diese geringe Aktivität zurzeit hat die Auswirkungen auf die Erde?
Lorenzen: Die aktuelle jetzt hat keine Auswirkungen. Und wenn, dann sind die minimal und sogar eher positiv: es gibt dann weniger Sonnenstürme. Damit gibt es weniger Polarlichter, das ist zwar schade, aber es gibt dann auch weniger Stürme, die Satelliten in der Erdumlaufbahn stören können oder die irgendwie die Stromnetze auf der Erde irritieren können. Das heißt, da ist es sehr gut. Eine ganz andere Sache wäre es eben, wenn es wieder so ein neues Maunder-Minimum gibt, so eine neue Phase von 50 oder 70 Jahren ohne große Aktivität. Damals hat es offensichtlich auch Auswirkungen auf das Klima gehabt. Jedenfalls war es damals sehr viel kälter auf der Erde als üblich. Die Sonnenforscher sind sich immer noch so ein bisschen unklar darüber, wie genau nun der Einfluss der Sonne auf das Klima ist. Es gibt durchaus Sonnenforscher, die eben sagen, dass 30 bis 50 Prozent der aktuellen Erderwärmung auf das Konto der Sonne gehen, wobei da auf der Sonne die ultraviolette Strahlung eine große Rolle spielt. Die wiederum kann man aber erst seit 30 oder 40 Jahren beobachten, seit es Satelliten gibt. So auch bei der Klimawirkung der Sonne ist noch sehr viel zu tun.
Seynsche: Und wie geht es jetzt weiter mit der Sonne?
Lorenzen: Jetzt auf jeden Fall werden die Forscher weiterhin gucken. Es ist noch sehr unklar. Die Forscher sind sich noch nicht einig, ob jetzt wirklich so ein Maunder-Minimum bevorsteht. Was die Forscher aber eben sehr klarmachen: Für viele ist Sonnenphysik nur noch so ein Dienstleister, der uns sagt, gibt es einen Sonnensturm oder nicht. Nein, bei der Sonne ist wirklich immer noch grundlegend viel zu erforschen.