Mittwoch, 24. April 2024

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Die Sopranistin Elisabeth Grümmer
Natürlichkeit jenseits von Allüren

Ihre Karriere begann erst im Alter von 30 Jahren, aber mit einer Stimme von seltener Leuchtkraft und feinsinnigen Nuancen im Ausdruck etablierte sich Elisabeth Grümmer als eine der größten lyrischen Soprane der 1950er- und 60er-Jahre. Vor 110 Jahren wurde sie in Elsass-Lothringen geboren.

Am Mikrofon: Kirsten Liese | 29.04.2021
    Schwarz-weiß-Foto mit einem Mann (links) und einer Frau: beide lächeln, tragen Kostüme und halten sich an den Händen. Sie trägt eine Krone auf dem Kopf.
    Elisabeth Grümmer und Josef Greindl standen im Juli 1960 gemeinsam bei den Bayreuther Festspielen in Wagners "Die Meistersinger von Nürnberg" auf der Opernbühne. (imago stock&people)
    Ihr künstlerischer Werdegang begann als Schauspielerin in Meiningen. Den Wechsel zur Oper vollzog Elisabeth Grümmer nach einem privaten Gesangsstudium 1941 in Aachen, wo sie als Blumenmädchen im "Parsifal" debütierte. Dort wurde sie auch von Herbert von Karajan entdeckt und gefördert. 1946 kam sie an die Städtische Oper Berlin (seit 1961 Deutsche Oper Berlin), der sie bis über ihr 60. Lebensjahr verbunden blieb. Von dort führte sie ihre Laufbahn in alle Welt: nach Salzburg, Bayreuth, New York, Mailand, Glyndebourne und Tokio.

    Nach Rückzug Pädagogin

    Mit ihrer Anmut und Natürlichkeit etablierte sich die Sopranistin als eine der bedeutendsten Lyrischen Stimmen ihrer Zeit. Ihre größten Erfolge feierte sie in den Opern von Mozart, Wagner und Strauss. Nach dem Rückzug von der Bühne wirkte Elisabeth Grümmer als Pädagogin an der Berliner Musikhochschule. Ihren Abschied von der Opernbühne gab sie am 1. Januar 1972 in Berlin als Marschallin im "Rosenkavalier", in dem sie zuvor oft den Oktavian gesungen hatte. Sie verstarb am 6. November 1983 in Warendorf.