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Die Sopranistin Maria Stader
Stimme als Instrument

Mit ihren Bach- und Mozart-Interpretationen setzte sie in den Nachkriegsjahren Maßstäbe. Auf der Opern-Bühne war die Schweizerin Maria Stader allerdings selten zu sehen, galt sie doch als zu klein. Doch ihr natürlicher und strahlender Sopran beeindruckte auch ihre prominenten Weggefährten.

Von Kirsten Liese | 25.04.2019
    Die Schweizer Sängerin und Autorin Maria Stader, aufgenommen während der Internationalen Frankfurter Buchmesse im Oktober 1979, im Kostüm, mit Perlenkette
    Die Sängerin und Autorin Maria Stader 1979 auf der Internationalen Buchmesse in Frankfurt a.M. (dpa)
    Trotz einer entbehrungsreichen Kindheit in ihrer ungarischen Heimat, gelang es Maria Stader, in der Schweiz Fuß zu fassen und ein Gesangsstudium zu absolvieren. Sie begann damit im Alter von 16 Jahren und der 1. Preis beim Internationalen Musikwettbewerb 1939 in Genf markiert den Beginn ihrer Karriere.
    Nach dem Zweiten Weltkrieg machte Maria Stader sich als Konzert- und Liedsängerin einen großen Namen, ihr strahlender, lyrischer Sopran beeindruckte vor allem durch eine an der Instrumentalmusik orientierten Stimmführung.
    Sie arbeitete unter anderem viel mit Ferenc Fricsay, Karl Richter, Bruno Walter und Hans Knappertbusch zusammen und galt vor allem als berühmte Mozart- und Bach-Interpretin. Mit ihrem schmalen, aber exquisiten Repertoire reiste Maria Stader um die halbe Welt.
    Auf die Opernbühne wurde sie jedoch kaum gebeten, da man ihre Körpergröße als zu gering ansah. Zum letzten Mal war Maria Stader am 7. Dezember 1969 in der New Yorker Philharmonic Hall im Mozart-Requiem zu hören. Dem Unterrichten widmete sie sich bis wenige Jahre vor ihrem Tod vor 20 Jahren.