Parteitag
Die SPD stellt sich neu auf: Das sind die Kandidaten für die Parteispitze

Die SPD bestimmt auf ihrem Parteitag eine neue Führung. Die Neuwahl steht am heutigen ersten Tag im Mittelpunkt. Wir stellen die drei wichtigsten Personalien vor, die auf dem Parteitag zur Wahl stehen.

     Die beiden stehen nebeneinander in einem Raum mit Fenstern; Bas lacht in die Kamera. Links und rechts neben ihnen je ein Mann.
    Stellen sich zur Wahl: Der SPD-Vorsitzende Lars Klingbeil und Bärbel Bas (IMAGO / dts Nachrichtenagentur / IMAGO / dts Nachrichtenagentur)
    Als Bundesfinanzminister und Vizekanzler ist Lars Klingbeil der starke Mann der Sozialdemokraten in der Bundesregierung. Heute bewirbt sich der 47-Jährige erneut um den Parteivorsitz. Auch wenn er als SPD-Chef weitgehend unangefochten ist, wird mit Spannung erwartet, ob im Votum auch Unmut von Delegierten über Auftreten und Politik zum Ausdruck kommt. Angelastet wurde Klingbeil nach dem historisch schlechten Abschneiden der SPD bei der Bundestagswahl von Kritikern, dass er zielstrebig seine Karriere vorantrieb - während seine bisherige Ko-Chefin Saskia Esken sich massiven Angriffen manchmal auch unter der Gürtellinie ausgesetzt sah.

    Bas: "Wenn's leicht wär, könnten es auch andere machen"

    Bundesarbeitsministerin Bärbel Bas soll als Ko-Vorsitzende Esken ablösen, die nicht erneut antritt. Bas soll künftig das linke Gegengewicht zu dem pragmatischen Vizekanzler und Finanzminister Klingbeil verkörpern. Bas holte 2009 erstmals das Bundestags-Direktmandat in Duisburg. Sie wurde parlamentarische Geschäftsführerin und stellvertretende Fraktionschefin. Von 2021 bis 2025 war sie dann Bundestagspräsidentin.
    Der Job als SPD-Chefin werde nicht leicht, sagte Bas nach Bekanntgabe ihrer Kandidatur. "Aber ich sag immer: Wenn's leicht wär, könnten es auch andere machen." Die Partei nach dem schlechten Wahlergebnis neu aufzustellen, sei eine "historische Aufgabe".

    Klüssendorf: "SPD darf nicht zur "Status-quo-Partei" werden"

    Zur Wahl durch die Delegierten stellt sich auch der neue Generalsekretär Tim Klüssendorf, der bisher nur kommissarisch im Amt ist. Zweifel, dass Klüssendorf mit einem guten Ergebnis zum Generalsekretär gewählt wird, gibt es nicht. Als SPD-Bundestagsabgeordneter war er Sprecher der Parlamentarischen Linken und gehört damit wie seine Vorgänger Matthias Miersch und Kevin Kühnert zum linken Flügel der Partei.
    Klüssendorf stammt aus Lübeck in Schleswig-Holstein und sitzt für den Wahlkreis seit 2021 im Bundestag. Als Generalsekretär will er die SPD wieder "konsequent zur Partei der Arbeit" machen, wie er vor dem Parteitag sagte. Sie dürfe dabei aber nicht zur "Status-quo-Partei" werden, die immer nur bisher Erkämpftes verteidige.
    Diese Nachricht wurde am 27.06.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.