Montag, 29. April 2024

Archiv

Die Staatsoper Hamburg unter neuer Leitung
Kurswechsel an der Elbe

Die Hamburger Oper, 1678 am Gänsemarkt eröffnet, zählt zu den ältesten bürgerlichen Opernhäusern Deutschlands; das heutige Haus in der Dammtorstraße gehört neben München, Berlin, Frankfurt und Stuttgart nach wie vor zu den wichtigsten und stilprägenden Musiktheaterbühnen in Deutschland. Dort wird ab der kommenden Spielzeit ein neues Leitungsteam antreten.

Von Ullrich Bohn | 20.07.2015
    Der künftige Generalmusikdirektor der Hamburgischen Staatsoper, Kent Nagano, und der künftige Intendant Georges Delnon
    Die "Neuen" in Hamburg: GMD Kent Nagano und Intendant Georges Delnon (picture alliance / dpa / Daniel Reinhardt)
    Intendanten wie Rolf Liebermann, Dirigenten wie Gerd Albrecht und Ingo Metzmacher, der zusammen mit dem Regisseur Peter Konwitschny unvergleichliche Opernproduktionen zustande brachte, haben das Musiktheater in Hamburg geprägt. Als im Sommer 2005 dann Simone Young das Ruder übernahm, lenkte sie das Hamburger Opernschiff in ruhigere Fahrwasser. Provokante Inszenierungen wurden ersetzt durch neue Farben im Repertoire, beispielsweise mit einem Britten-Zyklus sowie Raritäten wie 'Mathis der Maler' oder 'Palestrina'. Mit Georges Delnon, bisher Intendant im Stadttheater Basel, und Kent Nagano als neuem Leitungsteam bahnt sich ein erneuter Kurswechsel auf der Kommandobrücke der Hamburgischen Staatsoper an. Regisseure wie Michael Thalheimer, Stefan Herheim und Romeo Castellucci, dazu eine Uraufführung von Toshio Hosokawa versprechen Spannung, wenn nicht gar einen Aufbruch zu neuen Ufern.