Ein schlichtes Büro in einem Hinterhaus am Rande der Innenstadt von Oslo. Im Redaktionsraum steht eine Reihe von Schreibtischen an der Wand, darauf Computer. Über den Köpfen der beiden Redakteure, die gerade die Nachrichtenlage in ihrem Heimatland verfolgen, hängt ein Porträt von Oppositionsführerin Aung San Suu Kyi. Hätte sie nicht 1991 den Friedensnobelpreis bekommen, gäbe es auch die Democratic Voice of Burma nicht, sagt der Mitbegründer des Senders, Ayechan Naing:
"Nicht wir haben Norwegen gewählt, Norwegen hat uns gewählt. Das hatte mit dem Nobelpreis an Aung San Suu Kyi zu tun. Als sie ihn 1991 bekam, war unsere Exilregierung nach Norwegen eingeladen worden, und die Norweger fragten, wie man helfen könne, um die Demokratiebewegung in Birma zu unterstützen. Da kamen sie auf die Idee, nach einer unabhängigen Stimme zu fragen, und das war die Geburtsstunde unserer Radiostation."
Die Gründer waren 1992 vor allem Dissidenten, die vor der Unterdrückung der Militärs vor mehr als zwei Jahrzehnten aus dem Land geflohen waren. Moe Aye etwa kam 1999 nach Oslo. Zuvor hatte er sechs Jahre im Gefängnis gesessen, sagt der 43-Jährige, der vor seiner Tätigkeit für die Democratic Voice of Burma vor allem für Printmedien tätig war. Inzwischen kümmert er sich sowohl um die Nachrichtenlage wie auch um die Außendarstellung des Senders. Der hat sich inzwischen von einer Stimme für die burmesische Exilregierung zu einem unabhängigen Radiosender entwickelt, auch wenn die Zulieferung von Informationen zum Großteil von ganz normalen Landsleuten kommen, sagt Aye:
"Wir haben etwa 50 Reporter im Land, die aus dem Untergrund berichten. Daneben gibt es 50 sogenannte Bürger-Reporter, ganz normale Menschen, die die Lage beobachten und uns informieren. Aber auch, wenn wir viele Informationen bekommen, gehen wir damit nicht sofort auf Sendung. Das sind erst einmal Tipps, die wir von unseren Büros in Thailand, in Indien überprüfen lassen. Da liegen zwei bis drei Schritte dazwischen."
Radio-Mitgründerin Thida hat inzwischen im Studio Platz genommen, einem langen Holztisch mit Mikrofon und Computer darauf, nur durch eine Glasscheibe vom Flur getrennt. Seit Ausbruch der gewaltsamen Auseinandersetzungen in Birma Mitte September versucht der Sender, rund um die Uhr über die jüngsten Entwicklungen zu informieren. Primetime ist am Nachmittag, wenn es in Birma Abend wird. Thida zieht den Regler hoch und lässt einen Augenzeugen zu Wort kommen. Auch um die Mission des UN-Sonderbeauftragten Ibrahim Gambari wird es heute noch gehen. Viel ausrichten könne der Sicherheitsrat jedoch nicht, ist Chefredakteur Ayechan Naing überzeugt:
"Der Sicherheitsrat ist gespalten, mit China und Russland auf der einen, den westlichen Staaten auf der anderen Seite. Ich habe den Eindruck, dass keiner die Verantwortung übernehmen will. Die Staaten schieben die Schuld aufeinander und meinen, sie müssten Druck auf Russland, China und Indien ausüben. Ich denke aber, jeder ist für sich selbst verantwortlich und sollte etwas tun. Die USA haben ja auch nicht auf die Zustimmung von Russland und China gewartet, bevor sie in den Irak einmarschiert sind."
Ayechan Naing übernimmt seinen Teil der Verantwortung, indem er weitersendet - so gut es gehe trotz eingeschränktem Internetverkehr und gestörten Telefonleitungen. Und er glaubt, dass die Chancen auf eine Wiederherstellung von Demokratie und Menschenrechten in seinem Heimatland diesmal besser stehen als 1988. Nicht nur, weil die moderne Kommunikationstechnik das Land geöffnet hat, sondern auch, weil die Militärs Respekt vor demonstrierenden Mönchen hätten. Diesmal könne die Befreiung gelingen, sagt der Radiomacher im Exil.
"Nicht wir haben Norwegen gewählt, Norwegen hat uns gewählt. Das hatte mit dem Nobelpreis an Aung San Suu Kyi zu tun. Als sie ihn 1991 bekam, war unsere Exilregierung nach Norwegen eingeladen worden, und die Norweger fragten, wie man helfen könne, um die Demokratiebewegung in Birma zu unterstützen. Da kamen sie auf die Idee, nach einer unabhängigen Stimme zu fragen, und das war die Geburtsstunde unserer Radiostation."
Die Gründer waren 1992 vor allem Dissidenten, die vor der Unterdrückung der Militärs vor mehr als zwei Jahrzehnten aus dem Land geflohen waren. Moe Aye etwa kam 1999 nach Oslo. Zuvor hatte er sechs Jahre im Gefängnis gesessen, sagt der 43-Jährige, der vor seiner Tätigkeit für die Democratic Voice of Burma vor allem für Printmedien tätig war. Inzwischen kümmert er sich sowohl um die Nachrichtenlage wie auch um die Außendarstellung des Senders. Der hat sich inzwischen von einer Stimme für die burmesische Exilregierung zu einem unabhängigen Radiosender entwickelt, auch wenn die Zulieferung von Informationen zum Großteil von ganz normalen Landsleuten kommen, sagt Aye:
"Wir haben etwa 50 Reporter im Land, die aus dem Untergrund berichten. Daneben gibt es 50 sogenannte Bürger-Reporter, ganz normale Menschen, die die Lage beobachten und uns informieren. Aber auch, wenn wir viele Informationen bekommen, gehen wir damit nicht sofort auf Sendung. Das sind erst einmal Tipps, die wir von unseren Büros in Thailand, in Indien überprüfen lassen. Da liegen zwei bis drei Schritte dazwischen."
Radio-Mitgründerin Thida hat inzwischen im Studio Platz genommen, einem langen Holztisch mit Mikrofon und Computer darauf, nur durch eine Glasscheibe vom Flur getrennt. Seit Ausbruch der gewaltsamen Auseinandersetzungen in Birma Mitte September versucht der Sender, rund um die Uhr über die jüngsten Entwicklungen zu informieren. Primetime ist am Nachmittag, wenn es in Birma Abend wird. Thida zieht den Regler hoch und lässt einen Augenzeugen zu Wort kommen. Auch um die Mission des UN-Sonderbeauftragten Ibrahim Gambari wird es heute noch gehen. Viel ausrichten könne der Sicherheitsrat jedoch nicht, ist Chefredakteur Ayechan Naing überzeugt:
"Der Sicherheitsrat ist gespalten, mit China und Russland auf der einen, den westlichen Staaten auf der anderen Seite. Ich habe den Eindruck, dass keiner die Verantwortung übernehmen will. Die Staaten schieben die Schuld aufeinander und meinen, sie müssten Druck auf Russland, China und Indien ausüben. Ich denke aber, jeder ist für sich selbst verantwortlich und sollte etwas tun. Die USA haben ja auch nicht auf die Zustimmung von Russland und China gewartet, bevor sie in den Irak einmarschiert sind."
Ayechan Naing übernimmt seinen Teil der Verantwortung, indem er weitersendet - so gut es gehe trotz eingeschränktem Internetverkehr und gestörten Telefonleitungen. Und er glaubt, dass die Chancen auf eine Wiederherstellung von Demokratie und Menschenrechten in seinem Heimatland diesmal besser stehen als 1988. Nicht nur, weil die moderne Kommunikationstechnik das Land geöffnet hat, sondern auch, weil die Militärs Respekt vor demonstrierenden Mönchen hätten. Diesmal könne die Befreiung gelingen, sagt der Radiomacher im Exil.