Die Deutsche Umwelthilfe bemängelt an der jüngsten Studie der Deutschen Energieagentur, dass die Annahmen und Voraussetzungen so gewählt worden seien, um eine möglichst große Stromlücke vorhersagen zu können. Der Bundesgeschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe, Rainer Baake:
"Die Diskussion ist interessengeleitet. Wer sich die Annahmen anschaut sieht, dass sie allein einem Ziel dienen, nämlich die Stromlücke herbeizureden. Es ist klar, dass versucht wird, alte Strukturen zu zementieren. Die Stromkonzerne wollen dieses Land zupflastern mit neuen Kohlekraftwerken, sie wollen aus dem Atomausstieg aussteigen und suchen auf diesem Weg eine wissenschaftliche Begründung. Nur wer sich die Zahlen anguckt, kommt zu dem Ergebnis: So wird es mit Sicherheit nicht geschehen."
Diesen Vorwurf weist der Chef der Deutschen Energieagentur Stephan Kohler zurück. Die dena-Studie kritisiere die Marktmacht der großen Unternehmen, Umweltverbände würden diese Vormachtstellung mit ihren Forderungen sogar noch festigen:
"Mit dem Widerstand der Deutschen Umwelthilfe gegen neue Kraftwerke wird die Marktmacht der alten Energieversorgungsunternehmen zementiert. Also ich bitte doch bei den Fakten zu bleiben und nicht unbewiesene Forderungen in den Raum zu stellen."
Die Deutsche Energieagentur untersteht dem Wirtschaftministerium, dessen Chef Michael Glos längere Laufzeiten für Atomkraftwerke fordert. Kürzlich hatte die dena mit den vier großen Stromkonzernen eine Studie präsentiert, die eine Stromlücke voraussagt, wenn es beim Atomausstieg bleibt. Bereits 2012 würde demnach nicht mehr genügend gesicherte Kraftwerksleistung zur Verfügung stehen, um Spitzenzeiten abzudecken. 2020 würde in Deutschland Strom fehlen, der sonst von 15 Großkraftwerken produziert wird. Diese Stromlücke, so die dena-Studie, könne nur verhindert werden, wenn Atomkraftwerke länger laufen als geplant, und neue Kohlekraftwerke gebaut werden. Diese Analyse fuße auf falschen Annahmen, so die Deutsche Umwelthilfe. Beispielsweise habe die dena die Laufzeit der heutigen Kohle- und Gaskraftwerke zu niedrig angesetzt:
"Die dena-Studie rechnet mit 40-45 Jahren. Realistisch wären 50 Jahre. Alleine dieser Umstand würde bereits die Stromlücke im Nirvana verschwinden lassen."
Zu niedrige Laufzeiten, das weist der Chef der Deutschen Energieagentur, Stephan Kohler, zurück:
"Das können wir nicht nachvollziehen. Denn wir haben längere Laufzeiten angenommen als das Umweltbundesamt. Wir haben Laufzeiten bis zu 60 Jahre für fossile Kraftwerke und ich denke mit Laufzeiten bis zu 60 Jahren ist dieser Vorwurf falsch."
Für die Frage: "Reicht die Stromproduktion 2020, um den Bedarf zu decken?" Ist auch zentral: "Wie viel Strom wird eigentlich gebraucht?" Die Bundesregierung rechnet damit, dass 2020 im Vergleich zu heute elf Prozent weniger Strom verbraucht werden. Die dena geht von weniger Einsparpotenzial aus, das sei unseriös, so die Deutsche Umwelthilfe. Dazu dena-Chef Kohler:
"Auch im letzten Jahr ist der Stromverbrauch gestiegen: um 0,7 Prozent. Also die Aussage, dass die Stromeinsparung 11 Prozent funktioniert, ist nicht nachgewiesen. Und mit minus acht Prozent haben wir schon ein sehr ambitioniertes Stromeinsparszenario unterstellt."
Die Deutsche Umwelthilfe fordert, dass die Klimabeschlüsse von Meseberg umgesetzt werden - aber auf keinen Fall wie geplant neue Kohlekraftwerke gebaut werden. Die Deutsche Umwelthilfe fordert dezentrale Kraftwerke, die auf Kraft-Wärme-Kopplung setzen. Einig sind sich dena und Deutsche Umwelthilfe nur in einem: Was auch immer passiert, der Strom wird teurer werden.
"Die Diskussion ist interessengeleitet. Wer sich die Annahmen anschaut sieht, dass sie allein einem Ziel dienen, nämlich die Stromlücke herbeizureden. Es ist klar, dass versucht wird, alte Strukturen zu zementieren. Die Stromkonzerne wollen dieses Land zupflastern mit neuen Kohlekraftwerken, sie wollen aus dem Atomausstieg aussteigen und suchen auf diesem Weg eine wissenschaftliche Begründung. Nur wer sich die Zahlen anguckt, kommt zu dem Ergebnis: So wird es mit Sicherheit nicht geschehen."
Diesen Vorwurf weist der Chef der Deutschen Energieagentur Stephan Kohler zurück. Die dena-Studie kritisiere die Marktmacht der großen Unternehmen, Umweltverbände würden diese Vormachtstellung mit ihren Forderungen sogar noch festigen:
"Mit dem Widerstand der Deutschen Umwelthilfe gegen neue Kraftwerke wird die Marktmacht der alten Energieversorgungsunternehmen zementiert. Also ich bitte doch bei den Fakten zu bleiben und nicht unbewiesene Forderungen in den Raum zu stellen."
Die Deutsche Energieagentur untersteht dem Wirtschaftministerium, dessen Chef Michael Glos längere Laufzeiten für Atomkraftwerke fordert. Kürzlich hatte die dena mit den vier großen Stromkonzernen eine Studie präsentiert, die eine Stromlücke voraussagt, wenn es beim Atomausstieg bleibt. Bereits 2012 würde demnach nicht mehr genügend gesicherte Kraftwerksleistung zur Verfügung stehen, um Spitzenzeiten abzudecken. 2020 würde in Deutschland Strom fehlen, der sonst von 15 Großkraftwerken produziert wird. Diese Stromlücke, so die dena-Studie, könne nur verhindert werden, wenn Atomkraftwerke länger laufen als geplant, und neue Kohlekraftwerke gebaut werden. Diese Analyse fuße auf falschen Annahmen, so die Deutsche Umwelthilfe. Beispielsweise habe die dena die Laufzeit der heutigen Kohle- und Gaskraftwerke zu niedrig angesetzt:
"Die dena-Studie rechnet mit 40-45 Jahren. Realistisch wären 50 Jahre. Alleine dieser Umstand würde bereits die Stromlücke im Nirvana verschwinden lassen."
Zu niedrige Laufzeiten, das weist der Chef der Deutschen Energieagentur, Stephan Kohler, zurück:
"Das können wir nicht nachvollziehen. Denn wir haben längere Laufzeiten angenommen als das Umweltbundesamt. Wir haben Laufzeiten bis zu 60 Jahre für fossile Kraftwerke und ich denke mit Laufzeiten bis zu 60 Jahren ist dieser Vorwurf falsch."
Für die Frage: "Reicht die Stromproduktion 2020, um den Bedarf zu decken?" Ist auch zentral: "Wie viel Strom wird eigentlich gebraucht?" Die Bundesregierung rechnet damit, dass 2020 im Vergleich zu heute elf Prozent weniger Strom verbraucht werden. Die dena geht von weniger Einsparpotenzial aus, das sei unseriös, so die Deutsche Umwelthilfe. Dazu dena-Chef Kohler:
"Auch im letzten Jahr ist der Stromverbrauch gestiegen: um 0,7 Prozent. Also die Aussage, dass die Stromeinsparung 11 Prozent funktioniert, ist nicht nachgewiesen. Und mit minus acht Prozent haben wir schon ein sehr ambitioniertes Stromeinsparszenario unterstellt."
Die Deutsche Umwelthilfe fordert, dass die Klimabeschlüsse von Meseberg umgesetzt werden - aber auf keinen Fall wie geplant neue Kohlekraftwerke gebaut werden. Die Deutsche Umwelthilfe fordert dezentrale Kraftwerke, die auf Kraft-Wärme-Kopplung setzen. Einig sind sich dena und Deutsche Umwelthilfe nur in einem: Was auch immer passiert, der Strom wird teurer werden.