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Die umweltfreundliche Hutablage aus Kartoffelstärke

Freiberg im Erzgebirge war im Mittelalter eine der größten und reichsten Städte in Sachsen. Im 18. Jahrhundert wurde eine eigene Hochschule gegründet: die Bergakademie. Heute studieren an der Technischen Universität circa 4.000 Studenten. Neben der familiären Atmosphäre schätzen die Studierenden an Freiberg noch einige andere Vorteile: keine stundenlangen Wege, da man vieles zu Fuß erledigen kann, preisgünstiges Wohnen in der historischen Altstadt und nicht zuletzt der besonders gute Ruf der Hochschule. Aus dem Bergbau haben sich eine Reihe von sehr spezialisierten Ingenieurstudiengängen entwickelt. Viele von ihnen bieten hervorragende Jobaussichten. Beispielsweise der Studiengang Umform- und Gießereitechnik. Die angehenden Ingenieure lernen auf dem Campus, wie man künstliche Gelenke, Bügeleisen und Motorblöcke herstellt. Selbst Castorbehälter gehen hier in den Guss.

17.01.2002
    Außer mit Stahl und Aluminium wird in Freiberg aber auch mit Magnesium und pflanzlichen Rohstoffen experimentiert. Entwickelt wurde hier beispielsweise eine Hutablage aus Kartoffelstärke. Alternative Ökoprodukte für die Autoindustrie ist ein Betätigungsfeld, für das Umform- und Gießerei-Ingenieur Jürgen Bast eine gute Zukunft sieht. Gerade für die Automobilindustrie wären sehr leichte Teile für die Fahrzeugproduktion ideal, da sie weniger müll- und kostenintensiv als die herkömmlichen Materialien wären. Wird nämlich das Gesamtgewicht eines Fahrzeuges reduziert, sind auch größere Einsparungen beim Benzinverbrauch drin. Kein Wunder also, dass sich bei so viel Fachkompetenz und Experimentierfreude die Automobil-, Raumfahrt- und Schwerindustrie um die wenigen Absolventen reißt. Die meisten Studierenden haben bereits nach dem obligatorischen Praktikum einen Arbeitsvertrag in der Tasche, und das bei einem Anfangsgehalt von mindestens 40.000 Euro im Jahr

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    Technische Universität Bergakademie Freiberg

    Das Gießerei-Institut