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Die Universität Leipzig ist besetzt

Was am Dienstag auf einer Vollversammlung der Studentenschaft beschlossen wurde, haben die Studentinnen und Studenten heute morgen um sieben Uhr umgesetzt: die Besetzung des Hörsaalgebäudes der Uni Leipzig. Damit protestieren sie gegen Pläne der Landesregierung zur Stellenkürzung. Bei der heutigen Besetzung wird die Zeit aber nicht einfach abgesessen: In Diskussionsforen sollen weitere Maßnahmen gegen die Sparpläne vorbereitet werden.

    Bereits 1997 war vereinbart worden, die Zahl der Hochschulbeschäftigten bis 2004 um 775 auf dann 8250 zu reduzieren, zwei Drittel des Personalabbaus stehen aber noch aus. Die regierende CDU verweist darauf, dass sich Sachsen als relativ armes Bundesland einen Hochschulstandard des reichen Baden-Württemberg leistet, und die noch anstehenden 415 Stellenkürzungen deshalb vertretbar seien.

    Der Leipziger Oberbürgermeister Tiefensee unterstützt hingegen die Proteste ebenso wie die Leitung der Universität. Die Prorektorin für Studium und Lehre, Monika Krüger weist auf die Probleme der Unileitung hin: "Hinsichtlich der Personalsituation ist das Ende der Fahnenstange erreicht. Die Universität kann nicht mehr überall ein paar Stellen streichen, sondern es würde dann möglicherweise dazu führen, dass ein oder zwei Institute oder auch eine Fakultät irgendwann geschlossen werden kann."