Gazastreifen
Die Verteilung von Hilfsgütern verläuft nach UNO-Angaben schleppend

Nach einer zweieinhalbmonatigen Blockade haben Hilfsorganisationen im Gazastreifen nach Angaben der Vereinten Nationen wieder Hilfsgüter in Empfang genommen. Ein UNO-Sprecher erklärte, am Grenzübergang Kerem-Schalom seien rund 90 Lastwagenladungen abgeholt worden. Die Verteilung an die notleidende Bevölkerung ist demnach jedoch schwierig.

    Die Verteilung von Hilfsgütern läuft nach UNO-Angaben nur schleppend an. Menschen stehen mit leeren Schüsseln an einer Essensausgabe an.
    Die Verteilung von Hilfsgütern läuft nach UNO-Angaben nur schleppend an. (IMAGO / APAimages / IMAGO / Omar Ashtawy \ apaimages)
    Die UNO teilte weiter mit, man habe in der vergangenen Nacht begonnen, die Menschen zu versorgen. Der Sprecher des UNO-Nothilfebüros Ocha, Lærke, sagte, es handle sich um Medikamente, Weizenmehl und weitere Nahrungsmittel. Die Verteilung sei für die Organisationen jedoch schwierig. Er sprach von der Gefahr von Plünderungen und Koordinationsproblemen mit den israelischen Behörden. Dagegen erklärte der palästinensische Rote Halbmond, bis zum Nachmittag seien noch keine Hilfsgüter bei der Bevölkerung angekommen. In dem Palästinensergebiet droht eine Hungersnot.
    Israel hatte vor einigen Tagen die Blockade des Gaza-Streifens auch auf Druck von Verbündeten hin aufgehoben. Daraufhin erreichten etwa 200 LKW mit Hilfsgütern die Grenze, die zunächst aber nicht entladen werden konnten.

    Militär ruft zu Evakuierungen auf

    Die israelische Armee gab unterdessen einen Evakuierungsaufruf für 14 Gebiete im nördlichen Gazastreifen heraus. Er wurde in sozialen Netzwerken verbreitet und gilt auch für das Flüchtlingslager Dschabalija. Die Armee sprach von "Kampfzonen", in denen sie mit Gewalt agieren werde. Grund dafür sei, dass Terrororganisationen dort weiter aktiv seien.
    Diese Nachricht wurde am 22.05.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.