Victor Dehartunian ist Arzt im Praktikum. Doch zur Zeit ist er wissenschaftlich tätig und hat keine Möglichkeit direkt bei Operationen am Patienten dabei zusein. Um sich dennoch über aktuelle Operationsmethoden zu informieren, nutzt er das Lehrangebot der Virtuelle Hochschule Bayerns.
Also, ich tippe zuerst www.vhb.org ein, dann gehen ich auf Kursprogramm, mich interessiert Augenheilkunde, ich wähle Augenoperationen aus und da haben hier mehrere zur Auswahl
Der Realplayer öffnet sich, ein menschliches Auge erscheint auf dem Computerbildschirm. Victor Dehartunian kann den nun folgenden Eingriff aus der Perspektive des Operateurs verfolgen. Er sieht genau, wo das Skalpell angesetzt wird, wie groß der Schnitt werden muss, wie das Gewebe sich verhält. Vom Lehrangebot der Virtuellen Hochschule ist Victor Dehartunian absolut begeistert:
Es gibt nicht nur Filme, sondern auch case reports, also Fallstudien von anderen Universitäten zu lesen, das finde ich toll.
Neben Medizin stehen auch Ingenieur- oder Wirtschaftswissenschaft, Rechtswissenschaft, Informatik aber auch Lehrerbildung und Soziale Arbeit auf dem Onlineangebot der Virtuellen Hochschule Bayern.
Für Studenten ist die Nutzung stets kostenlos. Sie können über die Hochschule im Netz Lehrkurse besuchen so oft, wann und von wo aus sie auch immer wollen. Wer einen Kurs fest belegt, wird durch einen Tutor per E-Mail betreut und kann Creditpoints sammeln, die an der jeweiligen Heimatuniversität anerkannt werden. Ein Angebot was in rund 10.000 Kursangeboten bereits genutzt wird.
Gegründet wurde die VHB, die Virtuelle Hochschule Bayern, im Jahr 2000, als Verbundeinrichtung aller bayerischen Hochschulen. Sie galt der Staatsregierung als Vorzeigeprojekt für vernetzte Bildungssysteme. Jetzt nach erst vier Jahren gerät die Zukunft des Projektes ins Wanken. Letzte Woche erreichte die Mitarbeiter der VHB eine Hiobsbotschaft, auch Prof. Georg Michelson:
In der Mail stand, dass die Gelder nicht einmal ausreichen würden, um über den nächsten Monat zu kommen und wir müssten die Insolvenz anmelden. Ich erschrak erst einmal und konnte es nicht fassen, dass so eine wichtige Institution in solche Probleme kommen könnte wegen mangelnder Geldzuweisungen.
Absender des Rundschreibens war der Präsident der VHB, Godehard Ruppert. Er kann die angedrohte Haushaltssperre durch den Finanzminister nicht verstehen:
Die Hochschule spielt nicht nur eine große Rolle für den Wissenschaftsstandort Bayern, sondern für den Wissenschaftsstandort Deutschland. Wir sind deutlich weiter als alle anderen. Wir haben mehr Angebote, konsequentere Angebote, in die Fachbereiche eingegliederte Angebote und mit den entsprechenden Creditpoint versehene Angebote, die man unmittelbar in Studiengänge einbinden kann. Wir haben ein koordiniertes Lehrangebot über alle Bayerischen Fachhochschulen und Universitäten hinweg. Das gibt es nirgendwo in Deutschland.
Finanziert wurde die Hochschule über die High-Tech-Offensive, Geldern aus Privatveräußerungen. Die Hochschule bekam 11,5 Mio Euro Anschubsfinanzierung zugesprochen. Den bislang nicht verbrauchten Reste dieses Betrages von rund 6 Mio will der Finanzministern nun nicht mehr auszahlen. Godehard Ruppert, hält den Zeitpunkt der Entscheidung für falsch:
Jetzt, genau in diesem Moment sind wir in einer Phase, wo wir wirtschaftlich erheblich besser da stehen, wir brauchen z.B. für eine Semesterwochenstunde 40.000 Euro, wo in der Schweiz 200.000 Euro als Produktionskosten gerechnet werden, wir sind in einer Phase, wo Fachhochschulen überlegen müssen, ob sie ihre Studierenden an die VHB in bestimmten Bereichen verweisen, statt Lehraufträge zu bezahlen, wir sind an der Stelle preiswerter, und damit auch für den Bayerischen Staat und in dieser Situation den Geldhahn zuzudrehen ist das Falscheste was man überhaupt machen kann.
Dieser Ansicht ist zwar nicht der Finanzminister, wohl aber die bayerischer Staatsregierung. Staatskanzleichef Erwin Huber betonte, dass die Regierung des Freistaats moderne vernetzte Bildungs- und Weiterbildungsangebote auch weiterhin für ein wichtiges Zukunftsprojekt halte. Eine Zahlungsunfähigkeit schloss er aus. Eine gültige Entscheidung wird allerdings am morgigen Dienstag im Kabinett gefällt.
Für die Studenten der Virtuellen Hochschule Bayerns ist der Kabinettsbeschluss von großer Bedeutung für ihre Berufslaufbahn. Auch für Victor Dehartunian. Nur über die Virtuelle Hochschule kann er sich weiterhin über neue Heilungs- und Operationsmethoden auf dem Laufenden halten, bis er mit seiner wissenschaftlichen Arbeit fertig ist und selbst das Skalpell anlegen wird.
Also, ich tippe zuerst www.vhb.org ein, dann gehen ich auf Kursprogramm, mich interessiert Augenheilkunde, ich wähle Augenoperationen aus und da haben hier mehrere zur Auswahl
Der Realplayer öffnet sich, ein menschliches Auge erscheint auf dem Computerbildschirm. Victor Dehartunian kann den nun folgenden Eingriff aus der Perspektive des Operateurs verfolgen. Er sieht genau, wo das Skalpell angesetzt wird, wie groß der Schnitt werden muss, wie das Gewebe sich verhält. Vom Lehrangebot der Virtuellen Hochschule ist Victor Dehartunian absolut begeistert:
Es gibt nicht nur Filme, sondern auch case reports, also Fallstudien von anderen Universitäten zu lesen, das finde ich toll.
Neben Medizin stehen auch Ingenieur- oder Wirtschaftswissenschaft, Rechtswissenschaft, Informatik aber auch Lehrerbildung und Soziale Arbeit auf dem Onlineangebot der Virtuellen Hochschule Bayern.
Für Studenten ist die Nutzung stets kostenlos. Sie können über die Hochschule im Netz Lehrkurse besuchen so oft, wann und von wo aus sie auch immer wollen. Wer einen Kurs fest belegt, wird durch einen Tutor per E-Mail betreut und kann Creditpoints sammeln, die an der jeweiligen Heimatuniversität anerkannt werden. Ein Angebot was in rund 10.000 Kursangeboten bereits genutzt wird.
Gegründet wurde die VHB, die Virtuelle Hochschule Bayern, im Jahr 2000, als Verbundeinrichtung aller bayerischen Hochschulen. Sie galt der Staatsregierung als Vorzeigeprojekt für vernetzte Bildungssysteme. Jetzt nach erst vier Jahren gerät die Zukunft des Projektes ins Wanken. Letzte Woche erreichte die Mitarbeiter der VHB eine Hiobsbotschaft, auch Prof. Georg Michelson:
In der Mail stand, dass die Gelder nicht einmal ausreichen würden, um über den nächsten Monat zu kommen und wir müssten die Insolvenz anmelden. Ich erschrak erst einmal und konnte es nicht fassen, dass so eine wichtige Institution in solche Probleme kommen könnte wegen mangelnder Geldzuweisungen.
Absender des Rundschreibens war der Präsident der VHB, Godehard Ruppert. Er kann die angedrohte Haushaltssperre durch den Finanzminister nicht verstehen:
Die Hochschule spielt nicht nur eine große Rolle für den Wissenschaftsstandort Bayern, sondern für den Wissenschaftsstandort Deutschland. Wir sind deutlich weiter als alle anderen. Wir haben mehr Angebote, konsequentere Angebote, in die Fachbereiche eingegliederte Angebote und mit den entsprechenden Creditpoint versehene Angebote, die man unmittelbar in Studiengänge einbinden kann. Wir haben ein koordiniertes Lehrangebot über alle Bayerischen Fachhochschulen und Universitäten hinweg. Das gibt es nirgendwo in Deutschland.
Finanziert wurde die Hochschule über die High-Tech-Offensive, Geldern aus Privatveräußerungen. Die Hochschule bekam 11,5 Mio Euro Anschubsfinanzierung zugesprochen. Den bislang nicht verbrauchten Reste dieses Betrages von rund 6 Mio will der Finanzministern nun nicht mehr auszahlen. Godehard Ruppert, hält den Zeitpunkt der Entscheidung für falsch:
Jetzt, genau in diesem Moment sind wir in einer Phase, wo wir wirtschaftlich erheblich besser da stehen, wir brauchen z.B. für eine Semesterwochenstunde 40.000 Euro, wo in der Schweiz 200.000 Euro als Produktionskosten gerechnet werden, wir sind in einer Phase, wo Fachhochschulen überlegen müssen, ob sie ihre Studierenden an die VHB in bestimmten Bereichen verweisen, statt Lehraufträge zu bezahlen, wir sind an der Stelle preiswerter, und damit auch für den Bayerischen Staat und in dieser Situation den Geldhahn zuzudrehen ist das Falscheste was man überhaupt machen kann.
Dieser Ansicht ist zwar nicht der Finanzminister, wohl aber die bayerischer Staatsregierung. Staatskanzleichef Erwin Huber betonte, dass die Regierung des Freistaats moderne vernetzte Bildungs- und Weiterbildungsangebote auch weiterhin für ein wichtiges Zukunftsprojekt halte. Eine Zahlungsunfähigkeit schloss er aus. Eine gültige Entscheidung wird allerdings am morgigen Dienstag im Kabinett gefällt.
Für die Studenten der Virtuellen Hochschule Bayerns ist der Kabinettsbeschluss von großer Bedeutung für ihre Berufslaufbahn. Auch für Victor Dehartunian. Nur über die Virtuelle Hochschule kann er sich weiterhin über neue Heilungs- und Operationsmethoden auf dem Laufenden halten, bis er mit seiner wissenschaftlichen Arbeit fertig ist und selbst das Skalpell anlegen wird.