Glaubt man den zeitgenössischen Erzählungen von Tatort und Konsorten, bestimmt vor allem das Klicken des Fotoauslösers die Geräuschkulisse am Tatort während der Spurensicherung. Doch auch dieses wird der Stille, respektive den verbalisierten Schlussfolgerungen der Kommissare weichen, lediglich ein leises Schnarren eines neuen Instruments könnte dann noch zu vernehmen sein. "Nachdem die Helligkeit eingestellt und die unterschiedlichen Farbfilter justiert sind, nimmt unsere neue Kamera ein umfassendes dreidimensionales Bild der gesamten Oberfläche eines Leichnams auf", erklärt Jörg Subke, Physiker am Institut für Gerichtliche Medizin an der Universität Tübingen am Puppenmodell.
"Streifenlichttopometrie" nennen die Tübinger Wissenschaftler ihr Verfahren, das die vollständige Erfassung aller augenscheinlichen Merkmale an einer aufgefundenen Leiche ermöglicht. Nach der so erfolgten dreidimensionalen Digitalisierung des Körpers genügt ein Dreh und Klick mit der Computermaus, um den Beobachter in die gewünschte Perspektive zu setzen. Notfalls, so versichert Subke, könnten an dem virtuellen Modell sogar die Fingerabdrücke noch abgenommen werden. Doch im Vordergrund steht die Begutachtung der bei einem Verbrechen zugefügten Wunden: "Weil es sich nicht um ein radiologisches Verfahren, sondern eine optische Messmethode handelt, müssen natürlich auch weiterhin verletzte Organe entnommen und untersucht werden." Doch nach ihrer Digitalisierung könnten auch diese Details wieder in das Gesamtmodell eingefügt werden. Dadurch wird es später zu jedem Zeitpunkt möglich sein, etwa einen Schuss- oder Stichkanal von außen nach innen und in verschiedenen Ansichten zu verfolgen. Gerade die Zuordnung von beispielsweise später aufgefundenen Tatwerkzeugen zu den einzelnen Verletzungen werde so vereinfacht und verbessert.
Doch die virtuelle Leiche bietet noch weitere Tricks: Einmal mathematisch in so genannte finite Elemente zerlegt, können physikalische Kräfte und ihre Effekte an dem aus vielen virtuelle Einzelzellen zusammengefügten Modell nachgestellt werden - ähnlich wie an Crashtest-Puppen. Diese Eigenschaft könnte der 3D-Kamera zu einer Karriere auch außerhalb mörderischer Szenerien verhelfen, etwa bei der Rekonstruktion von Autounfällen.
[Quelle: Mathias Schulenburg]
"Streifenlichttopometrie" nennen die Tübinger Wissenschaftler ihr Verfahren, das die vollständige Erfassung aller augenscheinlichen Merkmale an einer aufgefundenen Leiche ermöglicht. Nach der so erfolgten dreidimensionalen Digitalisierung des Körpers genügt ein Dreh und Klick mit der Computermaus, um den Beobachter in die gewünschte Perspektive zu setzen. Notfalls, so versichert Subke, könnten an dem virtuellen Modell sogar die Fingerabdrücke noch abgenommen werden. Doch im Vordergrund steht die Begutachtung der bei einem Verbrechen zugefügten Wunden: "Weil es sich nicht um ein radiologisches Verfahren, sondern eine optische Messmethode handelt, müssen natürlich auch weiterhin verletzte Organe entnommen und untersucht werden." Doch nach ihrer Digitalisierung könnten auch diese Details wieder in das Gesamtmodell eingefügt werden. Dadurch wird es später zu jedem Zeitpunkt möglich sein, etwa einen Schuss- oder Stichkanal von außen nach innen und in verschiedenen Ansichten zu verfolgen. Gerade die Zuordnung von beispielsweise später aufgefundenen Tatwerkzeugen zu den einzelnen Verletzungen werde so vereinfacht und verbessert.
Doch die virtuelle Leiche bietet noch weitere Tricks: Einmal mathematisch in so genannte finite Elemente zerlegt, können physikalische Kräfte und ihre Effekte an dem aus vielen virtuelle Einzelzellen zusammengefügten Modell nachgestellt werden - ähnlich wie an Crashtest-Puppen. Diese Eigenschaft könnte der 3D-Kamera zu einer Karriere auch außerhalb mörderischer Szenerien verhelfen, etwa bei der Rekonstruktion von Autounfällen.
[Quelle: Mathias Schulenburg]