Was mögen die 3000 Jahre alten Behältnisse der Etrusker, von denen Archäologen nur noch Scherben fanden, einst enthalten haben. War es Ziegenmilch oder Wein, und wenn ja, welcher? Solchen Fragen geht Nicolas Garnier, Chemiker am Forschungslabor der französischen Museen im Louvre-Palast in Paris, nach: "Noch vor 20 Jahren nahm man an, dass organisches Material nicht konserviert werde. Doch heute können wir mit Hilfe moderner Labor-Analytik sehr wohl noch organische Rückstände in archäologischen Funden nachweisen."
Schon lange vor Christi Geburt frönten die Etrusker dem Weingenuss. Um herauszufinden, ob in Keramiken aus jener Zeit möglicherweise Chianti, Brunello di Montalcino oder ein Montepulcano aus der Region des Toskana abgefüllt war, kombinierte Garnier drei Analyseverfahren miteinander: die Pyrolyse, die Gas-Chromatographie sowie die Massenspektrometrie. Zunächst werden dabei die Keramikfragmente erhitzt und so mögliche Rückstände der Flüssigkeiten aus der Vorzeit verdampft. Das Massenspektrometer liefert daraus die enthaltenen Elemente und Verbindungen. "Wir entdeckten, dass tatsächlich Spuren von Polyphenolen enthalten waren, die für Wein typisch sind", so Nicolas Garnier. Im nächsten Schritt versucht der Forscher jetzt, die chemische Struktur der Verbindungen zu rekonstruieren, um so etwa mehr über die Getränke der Antike zu erfahren.
Einstweilen bleibt jedoch noch im Dunklen, was die mindestens 2600 Jahre alten Krüge dereinst enthielten. "Wir können nicht sagen, welche Weinsorte darin gelagert wurde. Allerdings sind wir verblüfft, wie gut die Polyphenole erhalten sind, auch wenn sie im Lauf der Zeit stark oxidiert und abgebaut wurden." Immerhin konnte Garnier an Amphoren aus einem römischen Schiffswrack nachweisen, dass sie Weißwein enthalten haben müssen. Die Archäologen, schmunzelt der Chemiker, seien bisher davon ausgegangen, das Schiff habe Rotwein transportiert.
[Quellen: Volker Mrasek]
Schon lange vor Christi Geburt frönten die Etrusker dem Weingenuss. Um herauszufinden, ob in Keramiken aus jener Zeit möglicherweise Chianti, Brunello di Montalcino oder ein Montepulcano aus der Region des Toskana abgefüllt war, kombinierte Garnier drei Analyseverfahren miteinander: die Pyrolyse, die Gas-Chromatographie sowie die Massenspektrometrie. Zunächst werden dabei die Keramikfragmente erhitzt und so mögliche Rückstände der Flüssigkeiten aus der Vorzeit verdampft. Das Massenspektrometer liefert daraus die enthaltenen Elemente und Verbindungen. "Wir entdeckten, dass tatsächlich Spuren von Polyphenolen enthalten waren, die für Wein typisch sind", so Nicolas Garnier. Im nächsten Schritt versucht der Forscher jetzt, die chemische Struktur der Verbindungen zu rekonstruieren, um so etwa mehr über die Getränke der Antike zu erfahren.
Einstweilen bleibt jedoch noch im Dunklen, was die mindestens 2600 Jahre alten Krüge dereinst enthielten. "Wir können nicht sagen, welche Weinsorte darin gelagert wurde. Allerdings sind wir verblüfft, wie gut die Polyphenole erhalten sind, auch wenn sie im Lauf der Zeit stark oxidiert und abgebaut wurden." Immerhin konnte Garnier an Amphoren aus einem römischen Schiffswrack nachweisen, dass sie Weißwein enthalten haben müssen. Die Archäologen, schmunzelt der Chemiker, seien bisher davon ausgegangen, das Schiff habe Rotwein transportiert.
[Quellen: Volker Mrasek]