Daneben gibt es einen regionalen Ableger, Ikono Menasa, ein Kunst-TV für den arabischen Raum, das über ArabSat ausgestrahlt wird. Die Programminhalte sind allerdings getrennt: in Ägypten, Saudi-Arabien und anderen Staaten ist jede Form christlich inspirierter Kunst tabu – und die Darstellung von Körperlichkeit wie etwa bei antiken Statuen ohnehin.
Doch nun wird die Kunst weltweit zu empfangen sein. Dazu genügt ein Computer oder ein smart-TV, also internetfähiges Fernsehen.
Welchen Sinn soll es haben, Kunst im Fernsehen zu zeigen? Das sieht Elizabeth Markevitch, die Chefin von Ikono TV, erst mal ganz pragmatisch:
"Im Museum haben wir oft gar nicht die Zeit, uns die Werke in Ruhe anzuschauen, vor allem bei Videokunst, die zu lang dauert. Da hat man keine Sitzgelegenheit, die Leute versperren einem den Blick. Zu Hause sieht man alles viel besser."
Die 55-jährige Unternehmensgründerin ist überzeugt: Kunst passt in viele Lebensstationen. Auch auf Flughäfen zum Beispiel oder auf Bahnhöfe, überall da, wo Menschen warten. Statt auf Nachrichtenbilder zu starren, kann man seine Reise durch Kunst entschleunigen. Bilder können aber auch anregen: In einer Bar oder auf einer Party können sie Menschen ins Gespräch bringen, mit Blick auf Andy Warhol, Dürer oder die Meister der Antike.
"Schauen Sie sich das an, das ist Nofretete, einer meiner Lieblingsclips. Der Film zeigt die Skulptur so, wie sie bisher kaum wahrgenommen wurde. Der Blick der Kamera fährt schräg von unten über ihren Hals bis zum Gesicht. Nofretete wirkt so sehr menschlich, man hat das Gefühl, sie ist tatsächlich da."
Diese aufwändig selbst produzierten Clips sind das Kerngeschäft von Ikono TV. Ein MTV für die Kunst, das will das Berliner Kunst-Fernsehen sein. Allerdings eher wie das MTV der 80er-Jahre, als die Musik noch im Vordergrund stand und nicht die rasante Schnitttechnik. Ikono, sagt Markevitch, sei "Slow Art". Die Kamera verharrt lange bei einem einzigen Bild, manchmal bis zu 15 Minuten. Sie soll die Kunst "zur Sprache bringen" – we let art talk, so das Motto des Unternehmens.
Doch geht das wirklich: Kunst ohne Erklärung, ohne jeden Kommentar? Ikono TV kommt ganz ohne Töne aus. Wer sich für ein Kunstwerk interessiert, der kann allerdings im Internet auf der Playlist nachschauen. Dort findet er Informationen zu den Werken und praktischerweise Buchtipps von Amazon, die gleich mitgeliefert werden.
Keine Frage: Ikono TV ist zwar gratis, will aber Geld verdienen.
Elizabeth Markevitch hat fast ihr gesamtes Vermögen in das Unternehmen gesteckt, das sie als Kunsthändlerin bei Sotheby’s und als Kunstberaterin bei einer Bank verdient hatte. Kredite wollten ihr die Banken lange nicht geben, zu verrückt schien ihr Plan. Doch er könnte aufgehen.
Finanziert wird das Kunst-TV nun durch Trailer, die die Museen und andere große Kulturinstitutionen bei Ikono in Auftrag geben. Aber jedermann kann sich die Clips auch für 1,99 Euro herunterladen. Ein "richtiges", ein traditionelles Fernsehen werde man nie sein, meint Elizabeth Markevitch. Aber das hat ja auch etwas Tröstliches. Ikono TV kostet im Jahr nicht mehr als drei Stunden ZDF.
Homepage von ikono.org
Doch nun wird die Kunst weltweit zu empfangen sein. Dazu genügt ein Computer oder ein smart-TV, also internetfähiges Fernsehen.
Welchen Sinn soll es haben, Kunst im Fernsehen zu zeigen? Das sieht Elizabeth Markevitch, die Chefin von Ikono TV, erst mal ganz pragmatisch:
"Im Museum haben wir oft gar nicht die Zeit, uns die Werke in Ruhe anzuschauen, vor allem bei Videokunst, die zu lang dauert. Da hat man keine Sitzgelegenheit, die Leute versperren einem den Blick. Zu Hause sieht man alles viel besser."
Die 55-jährige Unternehmensgründerin ist überzeugt: Kunst passt in viele Lebensstationen. Auch auf Flughäfen zum Beispiel oder auf Bahnhöfe, überall da, wo Menschen warten. Statt auf Nachrichtenbilder zu starren, kann man seine Reise durch Kunst entschleunigen. Bilder können aber auch anregen: In einer Bar oder auf einer Party können sie Menschen ins Gespräch bringen, mit Blick auf Andy Warhol, Dürer oder die Meister der Antike.
"Schauen Sie sich das an, das ist Nofretete, einer meiner Lieblingsclips. Der Film zeigt die Skulptur so, wie sie bisher kaum wahrgenommen wurde. Der Blick der Kamera fährt schräg von unten über ihren Hals bis zum Gesicht. Nofretete wirkt so sehr menschlich, man hat das Gefühl, sie ist tatsächlich da."
Diese aufwändig selbst produzierten Clips sind das Kerngeschäft von Ikono TV. Ein MTV für die Kunst, das will das Berliner Kunst-Fernsehen sein. Allerdings eher wie das MTV der 80er-Jahre, als die Musik noch im Vordergrund stand und nicht die rasante Schnitttechnik. Ikono, sagt Markevitch, sei "Slow Art". Die Kamera verharrt lange bei einem einzigen Bild, manchmal bis zu 15 Minuten. Sie soll die Kunst "zur Sprache bringen" – we let art talk, so das Motto des Unternehmens.
Doch geht das wirklich: Kunst ohne Erklärung, ohne jeden Kommentar? Ikono TV kommt ganz ohne Töne aus. Wer sich für ein Kunstwerk interessiert, der kann allerdings im Internet auf der Playlist nachschauen. Dort findet er Informationen zu den Werken und praktischerweise Buchtipps von Amazon, die gleich mitgeliefert werden.
Keine Frage: Ikono TV ist zwar gratis, will aber Geld verdienen.
Elizabeth Markevitch hat fast ihr gesamtes Vermögen in das Unternehmen gesteckt, das sie als Kunsthändlerin bei Sotheby’s und als Kunstberaterin bei einer Bank verdient hatte. Kredite wollten ihr die Banken lange nicht geben, zu verrückt schien ihr Plan. Doch er könnte aufgehen.
Finanziert wird das Kunst-TV nun durch Trailer, die die Museen und andere große Kulturinstitutionen bei Ikono in Auftrag geben. Aber jedermann kann sich die Clips auch für 1,99 Euro herunterladen. Ein "richtiges", ein traditionelles Fernsehen werde man nie sein, meint Elizabeth Markevitch. Aber das hat ja auch etwas Tröstliches. Ikono TV kostet im Jahr nicht mehr als drei Stunden ZDF.
Homepage von ikono.org