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Die Werbung nutzt das Internet

In dieser Woche fand in Stuttgart der 5. Deutsche Multimedia-Kongreß statt. Mit dem Boom des Internet drängen immer mehr Unternehmen ins Netz, die auf diesem Weg ihre Produkte bekannter machen wollen. Ob sie dabei auf das gewünschte Zielpublikum treffen, ist jedoch umstritten.

Guido Meyer, Lilo Lange, Klaus-Peter Hoff |
    Der ökonomische Nutzen interaktiver Medien wurde in Stuttgart unter anderem am Beispiel der Lebensmittelbranche untersucht. Hier werden Zielgruppen angesprochen, die zu einem großen Teil neuen Medien wie dem Internet skeptisch gegenüber stehen. Andererseits besuchen die typischen Internetnutzer nicht von alleine die Seiten eines Kaffeeanbieters. Darauf wies Lilo Lange von der Firma Jacobs-Suchard hin: "Wir stehen vor dem Problem, daß unsere Produkte nicht spannend genug sind. Wir vertreiben sogenannte Low-Interest-Produkte. Die Herausforderung ist es, sie in einem momentan sehr angesagten Medium zu plazieren." Einige Firmen bieten dazu auf ihren WWW-Seiten Chat-Foren an, wo die Besucher sich miteinander unterhalten können. Auch Spiele und der Verkauf spezieller Produkte nur im Internet sind Wege, die erforscht werden, wie Klaus-Peter Hoff, Pressesprecher bei Dr. Oetker, erzählt: "Es gibt in unserem Webangebot historische Artikel wie Blechschilder oder Dosen, aber auch Backbücher zu kaufen."

    Auch innerhalb eines Unternehmens ist Überzeugungsarbeit nötig. "Oft stößt man auf Bedenken", so Lilo Lange. "Bei der 'Krönung' zum Beispiel sind Hausfrauen ab 50 die Hauptzielgruppe. Verstören wir sie vielleicht , wenn wir in den Fernsehspot eine Internetadresse einblenden?"