Dienstag, 16. April 2024

06. März 2023
Die Wirtschaftspresseschau

China hat sich für dieses Jahr ein Wirtschaftswachstum von rund fünf Prozent zum Ziel gesetzt.

06.03.2023
Eröffnung des Nationalen Volkskongresses in der Großen Halle des Volkes in Peking
Eröffnung des Nationalen Volkskongresses in der Großen Halle des Volkes in Peking (IMAGO / Xinhua / IMAGO / Yin Bogu)
Das HANDELSBLATT konstatiert:
"Eigentlich sollte 2023 das große Jahr der Erholung für die chinesische Wirtschaft sein. Denn erst im Dezember des vergangenen Jahres sind die Covid-Restriktionen weggefallen, die die Wirtschaft gelähmt hatten. Für ein Aufholjahr nimmt sich das ausgegebene Wachstumsziel für chinesische Verhältnisse aber bescheiden aus. Ja, verglichen mit den USA und Europa sind fünf Prozent preisbereinigtes Wachstum immer noch viel. Und ja, vielleicht hat die Führung in Peking konservativ geplant, damit die neue Regierung zum Jahresende überraschen kann. Dennoch wird klar: Die Zeiten, in denen die chinesische Wirtschaft im Selbstfahrmodus beachtlich wuchs, sind vorbei."
Die FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG meint:
"Es braucht mehr Zuversicht privater Unternehmer, damit die Wirtschaft wieder läuft. Stattdessen wächst die Angst. Der wichtigste Banker des in Ungnade gefallenen Technologiesektors ist seit Wochen 'verschwunden'. Alibaba-Ikone Jack Ma ist sein Imperium los. Und Tencent-Gründer Pony Ma wurde zum Volkskongress nicht eingeladen. Es ist eine Zukunft, die China fehlt."
Der NORDBAYERISCHE KURIER aus Bayreuth sieht es so:
"Noch können ausländische, vor allem deutsche Unternehmen gut in China verdienen. Mittelfristig wird sich das ändern. Wenn die Zeit dafür reif ist, werden Parteichef Xi oder seine Nachfolger stärker die nationale Karte spielen. 'Make China great again' kann es in nicht allzu ferner Zukunft heißen. Mit all den unschönen Konsequenzen, die man aus der Zeit eines Donald Trump noch kennt."
Der SPIEGEL geht auf die FDP-Position zu einem EU-weiten Ende des Verbrennungsmotors in Neuwagen ein:
"Das, was Bundeverkehrsminister Wissing und sein Parteichef Lindner jetzt wollen, ist einfach nicht umsetzbar: Ja, man kann Motoren bauen, die nur mit E-Fuels und nicht mit CO2-Sprit aus Rohöl fahren, wie Wissing und Lindner das auch nach 2035 noch wollen. Dann kann man diese speziellen E-Fuels aber nicht mehr in klassische Verbrennungsmotoren füllen. Will die FDP also künftig E-Fuel-Sorten für alte Verbrenner, E-Fuel-Sorten für neue Verbrenner - nach 2035 gebaut - und zusätzlich eine nagelneue Ladeinfrastruktur für E-Autos? Es gibt Umfragen, denen zufolge eine knappe Mehrheit der Deutschen das Ende des Verbrenners mit Argwohn sieht. Die aktuell in Umfragen bei sechs Prozent liegende FDP versucht vermutlich mit ein bisschen Realitätsverweigerung populistisch Punkte bei den Verbrennungsnostalgikern zu machen."