Freitag, 29. März 2024

21. März 2023
Die Wirtschaftspresseschau

In Deutschland steigen die Renten erneut deutlich. Im Osten fällt der Anstieg noch höher aus als im Westen.

21.03.2023
Zu sehen ist ein altes Rentner-Ehepaar, dass mit Nordic-Walking-Stöcken spazieren geht.
Die Renten in Deutschland steigen erneut deutlich. (picture alliance / SvenSimon | FrankHoermann/SVEN SIMON)
Der REUTLINGER GENERAL-ANZEIGER schreibt dazu:
„Natürlich kann man einwenden, dass selbst eine Rentenerhöhung um 4,3 Prozent im Westen und 5,8 Prozent im Osten noch weit unter der Inflationsrate liegt, die im Februar 8,7 Prozent betrug. Konkret bedeutet das einen Kaufkraftverlust für die 21 Millionen Rentnerinnen und Rentner. Doch dieser Einwand gilt auch für viele Erwerbstätige. Zahlreiche Branchen haben Tarifabschlüsse, die unter der Teuerungsrate liegen. Eine Benachteiligung der Ruheständler kann man daraus also nicht ablesen. Eher das Gegenteil. Die Rentner profitieren von der Ankoppelung an die Lohnentwicklung. Ein faires und nachvollziehbares Prinzip. Das zeigt sich vor allem, wenn man einen längeren Zeitraum betrachtet. Dann liegt das Rentenplus deutlich über der Inflationsrate.“
Der KÖLNER STADT-ANZEIGER ist da ganz anderer Meinung. Die Rentenerhöhung sei zwar:
„Eine gute Nachricht, aber noch lange kein Grund zum Jubeln. Denn der genannte Anstieg kann nicht einmal im Ansatz den Wertverlust durch die Inflationsrate ausgleichen. Im Vergleich zum Vorjahresmonat lag die Teuerung im Februar in Deutschland bei erschreckenden 8,7 Prozent. In Kaufkraft gerechnet, haben die Senioren in der Republik also trotz der gestiegenen Rente weniger im Portemonnaie als vorher. Das ist für Rentenbezieher doppelt schlimm. Denn der Anteil der Ausgaben für Dinge, die sich besonders verteuert haben, ist bei ihnen ungleich größer als bei Menschen, die noch im Erwerbsleben stehen. [….] Trotz Erhöhung steigt also weiter die Gefahr, im Alter in die Armutsfalle zu geraten.“
Die FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG widmet sich dem Aufstieg des Rheinmetall-Konzerns in den Deutschen Leitindex Dax:
„Wer den Aufstieg von Rheinmetall in den Dax als Episode abtut, die nur mit dem Krieg in der Ukraine verknüpft ist, dürfte irren. Das seit 1894 börsennotierte Unternehmen ist Gründungsmitglied des M-Dax zusammen mit Namen wie AEG, Kaufhaus Horten oder Bremer Vulkan Werft. Während viele Geschäftsmodelle untergingen, gibt es Rheinmetall noch - als einziges Unternehmen seit Jahrzehnten durchgängig im M-Dax. Diesen Erfolg hat sich Rheinmetall hart erarbeitet, mit viel mehr als "nur" Panzern. Es musste dennoch immer mit einem leicht naserümpfenden Image leben. Den Aufstieg in den Dax hätte es ohne den Krieg in der Ukraine nicht gegeben. Ein Krieg, der hoffentlich bald vorbei ist. Rheinmetall wird aber länger im Dax bleiben. Am Montag fiel auf dem Parkett der Satz: "Sicherheit ist die Mutter aller Nachhaltigkeit." Längst ist auch den größten Nachhaltigkeitsfreunden klar, dass ohne Waffen kein sicheres Leben möglich ist. Eine waffenfreie Welt ist leider eine Utopie. […] Der Dax hat ein Unternehmen mit Zukunft aufgenommen.“