Donnerstag, 25. April 2024

28. März 2023
Die Wirtschaftspresseschau

Ein Thema ist die Gläubigerversammlung von Galeria Karstadt Kaufhof, die dem Insolvenzplan zur Rettung der Warenhauskette zugestimmt hat.

28.03.2023
Nordrhein-Westfalen, Essen: Das Logo es Warenhauskonzerns Galeria Karstadt Kaufhof steht vor der Zentrale.
Die Zentrale des Warenhauskonzerns Galeria Karstadt Kaufhof in Essen. (Oliver Berg/dpa)
Die FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG erläutert:
"Das Unternehmen will 82 Filialen behalten und sie in den nächsten Jahren komplett umbauen nach dem Vorbild der wenigen Warenhäuser, die in verschiedenen Städten zum Konzept 'Galeria 2.0' gehören. Die Differenzierung der Warenhäuser und des Sortiments nach dem Einkaufsverhalten vor Ort, der Kaufkraft und der Strahlkraft der Filiale ist dringend notwendig. Allein: Bislang hat der Konzern wenig Hoffnung darauf gemacht, dass er seine Versprechen einhalten kann. Schon der letzte Filialumbau kam schleppend voran. Finanziert werden müssen die nun fälligen, noch umfangreicheren Umbauten aus dem laufenden Geschäft."
In der Online-Ausgabe der WESTFÄLISCHEN NACHRICHTEN aus Münster heißt es:
"Galeria kann sich in einer Internet-Welt, die jedem quasi das Konzept 'Warenhaus' aufs Tablet oder Smartphone bringt, nur mit äußerst kreativen Lösungen behaupten. Diese müssen das Shopping in der Innenstadt zu einen Event machen. Einfach nur Waren anzubieten und zu hoffen, mit Qualität oder Rabatten die Kunden zu überzeugen, reicht nicht aus. Allerdings hat Galeria den Erfolg nur teilweise in der eigenen Hand. Wenn nicht die Citys insgesamt für die Verbraucher wieder deutlich attraktiver werden, kann auch ein grandioses neues Warenhaus-Konzept nicht punkten."
Die WIRTSCHAFTSWOCHE äußert sich zum großangelegten Warnstreik im Verkehrswesen:
"Fragwürdig ist nicht nur die Allianz der Gewerkschaften Verdi und EVG, die zwei getrennte Tarifrunden miteinander verknüpfen und so ihre Streikmacht an die Grenze der Erpressung ausdehnen. Selten waren die Forderungen so übermäßig, selten haben interne organisationspolitische Faktoren eine so gewichtige Rolle gespielt. Nun sind an der Gewerkschaftsbasis derart hohe Erwartungen entstanden, dass ein Rückzieher am Verhandlungstisch organisationspolitisch kaum möglich ist."
Etwas mehr Gelassenheit täte der Debatte gut, findet die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG:
"Selbst wenn eine Gewerkschaft das Land lahmlegt, tut sie das nach akzeptierten und politisch gesitteten Regeln. Das ist natürlich viel spießiger, als Barrikaden auf den Boulevards von Paris anzuzünden. Aber auch viel besser für die Demokratie."
Die FRANKFURTER RUNDSCHAU bilanziert:
"Das Zeichen ist gesetzt, in den Tarifrunden muss nun eine schnelle Einigung her. Für die Beschäftigten, die mit den Inflationsfolgen kämpfen, für den öffentlichen Dienst und die Bahn, die vor großen Herausforderungen stehen, und auch für die Bevölkerung, der ein lang andauerndes Ringen immer schlechter zu verkaufen sein wird."