30. März 2023
Die Wirtschaftspresseschau

Kommentiert werden die Ergebnisse des Koalitionsausschusses, die die Ampel-Parteien nach dreitägigen Beratungen vorgestellt haben.

Leuchtende Logos der Banken UBS und Credit Suisse auf dunklem Hintergrund
Die Fusion mit der Bank UBS soll die Insolvenz von Credit Suisse verhindern. (picture alliance / NurPhoto / Jaap Arriens)
Die WIRTSCHAFTSWOCHE hält fest:
"Ob Kurzarbeitergeld, Coronahilfen oder Gaspreisbremse – die Erfahrung lehrt, dass politische Generalversprechen enorm teuer werden. Zwar versichert Bundesfinanzminister Christian Lindner, dass die notwendigen Mittel für die Umsetzung des Klimagesetzes aus dem Klimaschutzfonds kommen werden. Der allerdings ist kein Vermögen, sondern nur eine weitere Ermächtigung zum Schuldenmachen. Wie der reguläre Haushalt angesichts der zahllosen Wünsche den Bedingungen der Schuldenbremse genügen soll, ist ebenfalls ein Rätsel geblieben."
Die NEUE OSNABRÜCKER ZEITUNG kommentiert:
"Künftig sollen wichtige Verkehrsprojekte in Deutschland zügig umgesetzt werden. Man wird es erst glauben, wenn das erste Autobahnkreuz, das erste Windrad und das erste Stück Bahnstrecke in einem Tempo aus dem Boden gestampft werden wie die LNG-Terminals im vergangenen Jahr. Aber sollte es der Ampel-Koalition gelungen sein, bei der Planungsbeschleunigung den Knoten zu durchschlagen – dieser tagelange Koalitionsgipfel hätte sich schon gelohnt."
Die FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG blickt auf die Fusion von Credit Suisse und UBS:
"Die Entscheidung, Sergio Ermotti zurück an die Spitze der UBS zu holen, ist richtig. Was dieser Deal jetzt braucht, ist dreierlei: zum Ersten eine Führungspersönlichkeit, die Restrukturierung kann. Zum Zweiten braucht es einen Manager, der explizit das Investmentbanking mit all seinen Kniffen kennt. Zum Dritten braucht es nun einen Schweizer. Mit Ermotti kommt eine Schweizer Führungspersönlichkeit zurück, die im Land, im Banking, aber auch in der Politik bestens vernetzt ist. Er wird sehr viel Überzeugungsarbeit leisten müssen, diese Transaktion nicht nur im Sinne der Banken, sondern auch im Sinne des eidgenössischen Finanzplatzes als Erfolg verkaufen zu können."
Die FREIE PRESSE aus Chemnitz notiert:
"Jetzt geht es also erst einmal darum, die Ruhe an den Märkten wieder herzustellen. Die Notenbanken haben erkannt, wie wichtig die Marktpsychologie ist. Sie haben ihre Reaktionen darauf ausgerichtet, für Stabilität an den Finanzmärkten zu sorgen. Wie nervös private und institutionelle Anleger sind, haben die Reaktionen an den Börsen in den vergangenen Tagen gezeigt. Für Panik gibt es noch keinen Grund, doch Wachsamkeit kann auch nicht schaden."