03. April 2023
Die Wirtschaftspresseschau

Ab 2024 sollen neue Regeln für Bau und Reparatur von Heizungen gelten. Die Bundesregierung hat nun Details festgelegt. Es soll demnach Ausnahmen, Übergangsfristen und Förderungen geben.

Der Regler einer Heizung in einem Haushalt.
Neue Regeln für Bau und Reparatur von Heizungen (picture alliance | Frank Rumpenhorst)
Von einer "Heizungsbürokratie" schreibt die FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG:
"Der Pragmatismus von Wirtschaftsminister Habeck entpuppt sich als Wust kleinteiliger und willkürlich anmutender Ausnahmen von der im Kern unverändert rigiden politischen Vorgabe, dass neue Heizungen schon vom nächsten Jahr an zu 65 Prozent mit erneuerbarer Energie laufen müssen. Im Deutschland des 21. Jahrhunderts soll künftig unter anderem das Alter des Heizungseigentümers über den Freiheitsgrad entscheiden, mit dem er sich ein warmes Zuhause sichern kann. Im Ernst?"
Die NEUE OSNABRÜCKER ZEITUNG meint hingegen:
"Die Übergangs- und Ausnahmeregelungen mögen ihre Tücken haben. Dennoch ist es richtig, dass Verbraucher ihre Öl- und Gaskessel nicht sofort rauswerfen müssen – zumal es angesichts der Lieferzeiten gar nicht möglich ist, ein Verbot binnen Monaten umzusetzen. Vor allem aber wird der Markt am Ende sowieso alles über den Preis regeln. Denn Fakt ist: Der Betrieb von Gas- und Ölheizungen wird in den kommenden Jahren immer teurer werden. Strom, mit dem Wärmepumpen betrieben werden, dürfte hingegen billiger werden - durch den Ausbau der Erneuerbaren."
Laut einem Gesetzentwurf soll es bald eine berufliche bezahlte Auszeit für Väter nach der Geburt eines Kindes geben.
In der BERLINER MORGENPOST heißt es dazu:
"Familienministerin Paus will es Vätern per Gesetz ermöglichen, zwei Wochen nach der Geburt des Kindes zu Hause bleiben zu können – ohne Urlaub nehmen zu müssen. Es ist ein Gesetz, das längst überfällig ist. Der Vater arbeitet, die Mutter bleibt zu Hause und kümmert sich um das Kind. Was wie ein aus der Zeit gefallenes Rollenbild klingt, ist in Deutschland leider oft noch üblich."
Die LAUSITZER RUNDSCHAU aus Cottbus unterstreicht:
"Deutschland ist mit dem Schritt keinesfalls Avantgarde: Familienministerin Paus erfüllt mit ihrem Gesetzentwurf, der im Koalitionsvertrag vereinbart worden war, eine Vorgabe der EU. Mit Verweis auf die schwierige wirtschaftliche Lage von kleinen und mittleren Unternehmen hatte sie das Vorhaben zunächst verschoben. Viel besser ist die Lage aber nicht geworden, auch wenn die Kosten von der Allgemeinheit getragen werden sollen."
Die MEDIENGRUPPE BAYERN, zu der unter anderem die PASSAUER NEUE PRESSE gehört, geht ebenfalls auf die Finanzierung des Vorhabens ein:
"Richtigerweise sollten die Kosten von der Gesellschaft per Umlagesystem getragen werden – und nicht allein von den Arbeitgebern. Die müssen damit umgehen, dass Mitarbeiter künftig zusätzliche Wochen fehlen – in den Zeiten von Arbeitskräftemangel ein echtes Problem."