25. Mai 2023
Die Wirtschaftspresseschau

Die WIRTSCHAFTSWOCHE geht noch einmal auf das umstrittene Gebäudenenergiegesetz ein:

Ein Rohbau mit Gerüsten
Wärmedämmung bei neuem Rohbau (imago / blickwinkel)
"Das Argument, im Sinne des Klimas sei jede weitere Verzögerung ein Verrat an der jungen Generation, lässt sich schon beim Blick auf die Fakten widerlegen. Wärmepumpen werden mit Strom betrieben. Der stammt – auch dank Atomausstieg und Hochfahren weiterer Kohlekraftwerke – aktuell zu 54 Prozent aus fossilen Energieträgern. Die Welt geht also nicht unter, wenn die Wärmewende noch so lange warten muss, bis der gedruckte Gesetzestext auch tatsächlich sinnvoll umgesetzt werden kann."
Das HANDELSBLATT blickt auf die Folgen, die der Einsatz Künstlicher Intelligenz für Unternehmensberatungen haben könnte:
"Insgesamt gilt: Nirgendwo liegen die Chancen und Risiken der KI so dicht beieinander wie in der Beraterbranche. Die Berater müssen sich wie alle anderen gehobenen Dienstleistungsberufe auf ihre Kernkompetenzen besinnen. Sie müssen auf der Basis verlässlich erhobener Daten analysieren, Strategien entwickeln und dann auch die Transformation verantwortlich mit begleiten. Denn wie erklärte jüngst der CEO einer der weltweit führenden Personalberatungen: 'KI wird das Topmanagement auf ein neues Niveau heben.' Nach Abschaffung oder Abdankung klingt das nicht."
Die Ampelkoalition will ein digitales Behörden-Postfach für alle Bürger schaffen. Die PFORZHEIMER ZEITUNG blickt pessimistisch auf das Vorhaben:
"Während etliche andere Europäer Amtsstuben praktisch nie von innen sehen, verplempern die Deutschen noch immer wertvolle Lebenszeit in den Wartezimmern von Behörden. Nun aber soll es mit der Neuauflage des gescheiterten Onlinezugangsgesetzes zügig vorangehen. Jetzt aber wirklich! Ganz bestimmt! Zweifel sind angebracht. Schon deshalb, weil dazu nicht ganz passen will, dass der Bund sich selbst noch einmal Jahre Zeit lassen will, bis er seine Verwaltungsleistungen digital abwickeln kann. Das ist nicht ambitioniert genug. So werden wertvolle Ressourcen vergeudet, die in den Behörden oft an anderer Stelle dringend gebraucht werden."
Die FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG befasst sich mit den Problemen beim Onlinehändler Zalando:
"Krisen legen offen, wie ein Unternehmen wirklich tickt. Das zeigt sich gerade wieder beim Onlinemodehändler Zalando. Die Lage ist ohne Zweifel schwierig: Das Konsumklima ist im Keller, die Lager sind voll, und Investoren üben Druck aus, die Profitabilität zu steigern. Zalando hat mit Sparmaßnahmen reagiert und zuletzt sehr kurzfristig seine Gebühren für Partner kräftig angehoben. Das Vorgehen sendet an alle Partner Zalandos ein fatales Signal: Sobald es etwas ungemütlich wird, seid ihr dran. Dabei hätte Zalando gerade die aktuelle Krise nutzen können, um Vertrauen zu Händlern und Herstellern aufzubauen."