Dienstag, 16. April 2024

08. Juni 2023
Die Wirtschaftspresseschau

Kommentiert wird unter anderem der Handel Deutschlands mit China.

08.06.2023
Beladenes Schiff im Containerhafen in Shanghai in China
Beladenes Schiff im Containerhafen in Shanghai in China (Archivbild) (picture alliance / Bildagentur-online/McPhoto)
Die NEUE OSNABRÜCKER ZEITUNG meint, dass es trotz der chinesischen Rückendeckung Russlands im Ukraine-Krieg wichtig sei, die Weichen für die Zukunft sensibel zu stellen.
"Eine Gelegenheit dazu bieten die deutsch-chinesischen Regierungskonsultationen am 20. Juni in Berlin. Bereits im Vorfeld suchen Spitzenvertreter der Deutschen Industrie- und Handelskammer beim Besuch in Peking den konstruktiv-kritischen Dialog mit dortigen Vertretern aus Politik und Wirtschaft. Gut so. Die in den vergangenen Jahren angehäuften bilateralen Irritationen werden sich nicht von heute auf morgen aus der Welt schaffen lassen. Deutschland und die EU müssen aber ein großes Interesse daran haben, dass China die Welt nicht aus dem bloßen Streben nach Dominanz in zusätzliche Krisen stürzt. Gesprächsfäden auf allen Ebenen sollte man deshalb nicht abreißen lassen."
Das HANDELSBLATT geht auf das Schweigen der Wirtschaftsbosse zu den hohen Umfragewerten der AfD ein.
"Über die grundsätzlichen Unterschiede zwischen der AfD und den anderen Parteien mit Ausnahme der Linken kann Einigkeit erzielt werden. Das sind die teilweise staatsfeindlichen Einstellungen der rechten Partei und die fehlende Weltoffenheit. Auf Letzterer beruht das Geschäftsmodell Deutschlands, das mitten in der Rezession steckt und alles, aber nur keinen kleinteiligen Nationalismus braucht. Eine solche Politik kostet uns Wohlstand. Warum scheuen die Unternehmenslenker den politischen Diskurs darüber? Warum setzt sich kein CEO in eine Talkshow und prägt die Meinung im Land im Umgang mit der AfD mit? Vielleicht sieht der eine oder andere auch die Gefahr für die Demokratie und die wirtschaftliche Zukunft des Landes nicht. Es geht um Toleranz und Liberalität. Werte, ohne die eine Exportnation wie Deutschland nicht denkbar wäre. Wenn die Wirtschaft sich aus diesen Debatten nicht komplett verabschieden will, muss sie hier Position beziehen."
Zuletzt ein Kommentar der TAGESZEITUNGTAZ – zum Haushaltsstreit in der Ampel-Koalition.
"Lindner will eine Finanzierungslücke von 20 Milliarden Euro schließen und keine Steuern erhöhen. Doch wie sollen notwendige Zukunftsinvestitionen, sozialer Ausgleich und Sparkurs zusammenpassen? Dass er selbst eine Reform der Schuldenbremse ablehnt, mit der er ohne Gesichtsverlust den Spielraum erweitern könnte, ist nur durch ideologische Verblendung zu erklären. Schlupflöcher bei der Erbschaftssteuer zu schließen, lehnen die Liberalen auch ab. Eins aber kann man dem Finanzminister zugute halten: Eine Ermahnung zum Sparen ist nicht per se verkehrt. Im Koalitionsvertrag war etwa vereinbart, umwelt- und klimaschädliche Subventionen abzubauen. Die Liste liegt im Bundesumweltamt vor."