13. Juni 2023
Die Wirtschaftspresseschau

Die Aktien der schweizerischen Großbank Credit Suisse wurden gestern zum letzten Mal an der Börse gehandelt. Dazu schreibt die FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG.

Leuchtende Logos der Banken UBS und Credit Suisse auf dunklem Hintergrund
Die Übernahme der Großbank Credit Suisse ist nach Angaben der UBS vollzogen. (picture alliance / NurPhoto / Jaap Arriens)
"Nur zwölf Wochen hat es gedauert, die Notübernahme der Credit Suisse durch die UBS unter Dach und Fach zu bringen. Es galt, das mit Abstand schwächste Glied im europäischen Bankwesen ohne größere Kollateralschäden in einen sicheren Hafen zu manövrieren und so die Wogen auf den Finanzmärkten zu glätten. Die UBS hat sich mit der Übernahme der Credit Suisse zum Schnäppchenpreis ein Stück weit auch selbst gerettet: Ein Kollaps des Zürcher Erzrivalen hätte Zweifel an der Sicherheit des Schweizer Finanzplatzes geschürt und gewiss auch viele UBS-Kunden vergrault. Der neue UBS-Chef Ermotti muss die gewaltigen Risiken im Investmentbanking der Credit Suisse möglichst verlustarm herunterboxen und zugleich versuchen, die guten Kunden und Mitarbeiter in der Paradedisziplin Vermögensverwaltung bei der Stange zu halten."
Die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG notiert, dass die Gläubiger auf Entschädigung klagten.
"Sollten sie Recht bekommen, wird die Milliarden-Rechnung wohl nicht an die UBS gehen, sondern an die Steuerzahler. Ermotti aber warnt nun in alter Lobbyisten-Leier vor Schnellschüssen in der Bankenregulierung: Nur weil die UBS in der Notsituation quasi der Feuerwehrmann gewesen sei, dürfe die Situation nun nicht gegen sie verwendet werden. Schnellschüsse? Ernsthaft? Jemand sollte Ermotti erinnern, dass auch die UBS in der Finanzkrise vor 15 Jahren staatlich gerettet werden musste. Wären große Banken nicht – heute wie damals – zu groß, um bankrottgehen zu dürfen, wären große Banken also normale Teilnehmer einer Marktwirtschaft: Es würde auch die UBS gar nicht mehr geben."
Der KÖLNER STADT-ANZEIGER kommentiert die Eröffnung des neuen Ford-Werkes für Elektroautos in Köln.
"Von den zwei E-Modellen, die an den Start gehen, sollen binnen sechs Jahren 1,2 Millionen Exemplare produziert werden. Dass Köln den Zuschlag für beide Modelle bekommen hat, die auf der Plattform von VW gebaut werden, war ein starkes Signal. Auch an die Belegschaft, die sich vor allem im zukunftsträchtigen Entwicklungsbereich mit einem weiteren Stellenabbau konfrontiert sieht. Damit ist die Auslastung des Werkes für die kommenden Jahre gesichert. Die SUVs müssen nun bei den Kunden punkten. Denn wie es in ein paar Jahren aussieht, wenn die Kooperation mit VW endet und eine fordeigene Plattform an den Start geht, ist ungewiss. Zumal der Wettbewerb härter wird, nicht nur durch Pioniere wie Tesla, die nun auch noch massiv die Preise senken. Auch die Konkurrenz aus China drängt im Zeitalter der E-Mobilität, wo Ingenieursfähigkeiten der Verbrennerzeit nicht mehr so zählen, massiv auf den Markt."