
Die FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG stellt fest:
"Im goldenen Zeitalter der Globalisierung schien die Natur so gut wie besiegt. Immer größere Ozeanriesen mit Containerstapeln so hoch wie Wolkenkratzer durchpflügten die Weltmeere. Dem Angebot und der Nachfrage schienen kaum noch natürliche Grenzen gesetzt. Doch mit dem Klimawandel melden sich die Gewalten des Wetters zurück und bremsen die Logistik aus. Wegen einer Dürre in Mittelamerika fehlt derzeit Wasser im Panamakanal. Fabriken und Verbraucher rund um die Welt warten länger auf die begehrte Fracht und zahlen mehr für den Transport. In Europa blockiert Niedrigwasser im Rhein seit einigen Jahren immer wieder die Schifffahrt. Neben Einsparungen von CO2 braucht es daher handfeste Investitionen in wetterfeste Infrastruktur überall auf der Welt."
Die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG meint:
"Die Bundesregierung müsste erst mal klimaschädliche Staatshilfen konsequent streichen oder zumindest reduzieren und auslaufen lassen. Nach Berechnungen des Umweltbundesamts addieren sich klimaschädliche Subventionen in Deutschland auf immerhin 65 Milliarden Euro. Es gibt eine Reihe von Hilfen und Steuererleichterungen, die beispielsweise den Einsatz fossiler Energieträger begünstigen und damit das ausgegebene Ziel des Klimaschutzes torpedieren. Natürlich sind die Widerstände gegen eine Abschaffung von Privilegien groß, einzelne Argumente dagegen müssen abgewogen werden. Auch wenn es unbequem ist: Die Koalition muss schnell umsteuern und darf keine Klientelpolitik betreiben – im Sinne der Umwelt und der Bürger."
Die DITHMARSCHER LANDESZEITUNG aus Heide blickt auf die Lage von Unternehmen:
"Zuvorderst die Energiekosten, aber auch andere Probleme vertreiben vor allem Unternehmen mit mehr als 500 Mitarbeitern. Die Folgen sind katastrophal: Massenarbeitslosigkeit, Kostenexplosion des Sozialstaates, Wegbrechen des Mittelstands, Verwahrlosung ganzer Regionen. Ausbremsen lässt sich diese Entwicklung nur mit schmerzhaften Konsequenzen. Im Klartext: Der Staat muss deutlich weniger ausgeben, damit er weniger einnehmen muss."
Der WIESBADENER KURIER schreibt zu den zuletzt leicht gestiegenen Reallöhnen:
"Das zeigt, die Politik der Bundesregierung – mit der Erhöhung des Mindestlohns und Anhebung der Verdienstgrenze für Minijobs – wirkt. Das gilt auch für die abgabefreie Inflationsausgleichsprämie von bis zu 3.000 Euro. Doch Gründe für Euphorie gibt es nicht. Dieser Kraftakt reicht nur für ein mageres Plus von 0,1 Prozent bei den Reallöhnen. Dabei ist der private Konsum eine wichtige konjunkturelle Stütze für die Wirtschaft. Verbraucher tragen mit ihren Ausgaben etwa die Hälfte zum Wirtschaftswachstum bei."