Montag, 02. Oktober 2023

08. September 2023
Die Wirtschaftspresseschau

Die Gewerkschaft IG Metall will der Stahlindustrie den Weg in die Vier-Tage-Woche ebnen - bei deutlich höherem Lohn.

08.09.2023

Eine Flagge mit dem Logo der IG Metall im Wind.
Eine Flagge mit dem Logo der IG Metall im Wind. (ZB)
Dazu schreibt die NÜRNBERGER ZEITUNG:
"Der zumindest für die IG Metall vor 40 Jahren erfolgreiche Kampf um die 35-Stunden-Woche hat nicht nur positive Wirkungen gezeigt, weil sich eine solche Regelung nicht pauschal und unmittelbar auf alle Branchen übertragen ließ. Im Lichte dieser Erfahrungen sollten auch die Forderungen nach der 32-Stunden-Woche betrachtet werden. Die Gewerkschaften sind im Übrigen gefragt, sich ihrerseits am Entwurf kreativer Modelle zu beteiligen, die den Industriestandort Deutschland und damit ihre Arbeitsplätze sichern. Zunächst beginnt aber mit dieser Forderung das alte Ritual, sich Verhandlungsspielraum zu schaffen."
Das HANDELSBLATT notiert:
"Die IG Metall bastelt derzeit an einer großen Utopie. Die Gewerkschafter wollen, dass die Beschäftigten in der Stahlbranche weniger arbeiten, dafür aber mehr verdienen. Das Ganze könnte man vor einer anstehenden Tarifrunde als die übliche Folklore eines der Sozialpartner abtun. Doch die IG Metall meint es ernst, wenn sie mitten im wirtschaftlichen Abschwung den Einstieg in eine ganz neue Form der Work-Life-Balance ausruft. Dass Vati und Mutti jetzt schon am Freitag zu Hause bleiben können, wirkt wie aus der Zeit gefallen. Der Gewerkschaft dürfte es nicht entgangen sein, dass der Staat der Stahlindustrie mit Milliardenhilfen aus Steuermitteln unter die Arme greifen soll."
Die Länderchefs sind sich einig: Deutsche Industrieunternehmen sollen für gewisse Zeit einen niedrigeren Strompreis zahlen müssen und so entlastet werden. Die FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG merkt dazu an:
"Die Bundesregierung hat das Angebot an vergleichsweise billigem Strom verknappt, indem sie inmitten einer Energiekrise drei Kernkraftwerke abschalten ließ. Nötig wäre das Gegenteil gewesen. Solche Widersprüche werden regelmäßig mit einer Zauberformel weggewischt: mehr erneuerbare Energie! Es zeigt sich allerdings, dass mehr Windkraft und mehr Sonnenkraft nicht in der Lage sind, den teuren Übergang zu verkürzen."
Die RHEIN-ZEITUNG aus Koblenz ist folgender Meinung:
"Es ist bemerkenswert, dass sich in Brüssel alle 16 Ministerpräsidenten auf die Forderung nach einer vorübergehenden Subventionierung der Stromkosten für Betriebe der energieintensiven Industrie einigen konnten. Doch bevor Brüssel hier mit dem Genehmigungsverfahren beginnen kann, muss erst mal ein entsprechender Antrag der Bundesregierung eintreffen. Und dann dürften die Bedenken in Brüssel wegen einer Wettbewerbsverzerrung zugunsten Deutschlands überwiegen."