04. Oktober 2023
Die Wirtschaftspresseschau

Die FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG geht auf die Forderung von FDP-Fraktionschef Dürr nach einer nationalen Energiestrategie ein:

Zu sehen ist das Braunkohlekraftwerk Weisweiler, Rauschwaden steigen in den Abendhimmel.
Das Braunkohlekraftwerk Weisweiler (picture alliance / Rainer Keuenhof)
"Wegen ihrer verkorksten Energiepolitik liest Christian Dürr der Regierung die Leviten - obgleich die Liberalen ihr angehören. Auch für den gerügten Atomausstieg waren sie 2011 mitverantwortlich. Trotz schwacher politischer Glaubwürdigkeit hat Dürr in der Sache recht: Für die Energiewende allein auf Ökostrom zu bauen, wie es vor allem die Grünen und Wirtschaftsminister Robert Habeck tun, ist mordsgefährlich. Dürrs Lösungsvorschlag für die Energiemisere ist aber ebenso unausgegoren. Die Wasserstofferzeugung ist teuer und ineffizient, es fehlt der nötige Ökostrom, und auch der Transport ist mitnichten geklärt. Wenn man sich schon ehrlich macht, dann richtig: Ohne fossile und atomare Energie geht es vorerst nicht."
Die NÜRNBERGER NACHRICHTEN kritisieren den Stellenabbau beim Spielzeughersteller Playmobil:
"An Playmobil scheinen in den vergangenen Jahren nicht nur manche Trends der Spielwarenbranche vorbeigegangen zu sein, sondern auch ein ganz anderer Trend - der auf dem Arbeitsmarkt. Junge, kluge Köpfe sind rar und deshalb in der Lage, hohe Ansprüche an ihren Arbeitgeber zu stellen. Der Name Playmobil mag für sie noch attraktiv sein. Eine Unternehmenskultur, in der von Gängelungen und Demütigungen die Rede ist, ist es nicht."
Der Gastkommentator im TAGESSPIEGEL blickt auf den Berliner Flughafen:
"Die Berliner, Brandenburger und viele Gäste aus dem In- und Ausland haben sich schon an den neuen Hauptstadtflughafen gewöhnt. Er sieht schön aus, die Koffer kommen manchmal ganz schnell, manchmal dauert es auch Stunden, und die Toiletten sind nach wie vor zu wenige. Irgendwie ist der Flughafen wie Berlin. Nie wirklich fertig. Da der Flughafen nach wie vor nicht die ursprünglich angepeilten Passagierzahlen erreicht und auch die Erlöse je Passagier nicht auf dem geplanten Niveau liegen, wird der Flughafen allerspätestens ab Ende 2025 wieder sehr viel Steuergeld auch aus Berlin benötigen. Ob der Flughafen BER jemals Gewinne erwirtschaften wird, steht in den Sternen. Deswegen hat die CDU-Fraktion im Berliner Abgeordnetenhaus ein Konzessionsmodell vorgeschlagen: Die gesamte Infrastruktur verbleibt mit einer kleinen Mannschaft als Vertreter der Eigentümer und Vermieter bei der öffentlichen Hand, und den gesamten Betrieb übernimmt nach einer europaweiten Ausschreibung ein privates Unternehmen. Kommt das Konzessionsmodell nicht, dann wird über kurz oder lang die Privatisierung kommen. Das wird schon die EU aus Wettbewerbsgründen fordern."