
"Birkenstock folgt dem Geld – und erreicht einen Preis, bei dem es den Besitzern eines ausgelatschten Sandalenpaars glatt die Schuhe auszieht: Mit rund neun Milliarden Dollar wird das Unternehmen bewertet. Möglich gemacht hat dies das zugeschriebene Prädikat 'Luxusmarke'. Schließlich steht Bernard Arnault dahinter. Doch bei Birkenstock nimmt der Chef des Luxusgüterherstellers LVMH erst einmal schnellen Gewinn mit. Ins Unternehmen wird nur der kleinere Teil des Aktienerlöses fließen. Überhaupt sind die Wachstumspläne zwar ambitioniert, aber auch ein bisschen dünn. Wenn unter Innovation die Weiterentwicklung des Fußbetts genannt wird, erlahmt das Interesse. Das kann gerade in den USA schnell gehen. Denn der Kapitalmarkt dort ist nicht nur der größte, sondern auch der anspruchsvollste der Welt."
Der CDU-Vorsitzende Merz hat gefordert, die Unternehmenssteuer zu reformieren, um die Wirtschaft wettbewerbsfähiger zu machen. Das HANDELSBLATT findet den Vorstoß gut.
"Deutschland befindet sich im wirtschaftlichen Niedergang. Für den Abschwung sind nicht nur die hohen Energiekosten und der Fachkräftemangel ursächlich. Die Wirtschaft wird im internationalen Vergleich der Industriestaaten auch durch die weltweit höchsten Unternehmenssteuern belastet. Doch anstatt sachlich über den ausgeklügelten Vorstoß von Merz zu diskutieren, beißt die Ampelkoalition reflexhaft zurück. Es ist natürlich einfacher, an der Expansion des Sozialstaats zu arbeiten und milliardenschwere Subventionen an US-Chiphersteller zu überweisen, als über eine wirkliche Steuerreform zu diskutierten. Welcher Staatsinterventionist spricht schon gerne über eine längst überfällige Reform, bei der Bund, Länder und Gemeinden an Bord geholt werden müssten? Da ist ein dickes Brett zu bohren. Simpler ist es da natürlich, mit einem staatlichen Strohfeuer die Zeit bis zu den nächsten Wahlen zu überbrücken. Strukturell ändert sich dann aber nichts."
Die FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG geht auf die Abhängigkeit der Kapitalmärkte vom Ölpreis ein.
"Müssen die Zinsen wegen des teuren Öls länger hoch bleiben? Verschärft sich damit die Konjunkturschwäche? Diese Fragen werden an den Kapitalmärkten mit Sorgen betrachtet, und wie schon im Vorjahr sinken aktuell Anleihe- und Aktienkurse gleichermaßen. Zwar haben Russland und Saudi-Arabien bekräftigt, ihre Förderkürzungen mindestens bis zum Jahresende aufrechtzuerhalten, um den Preis zu treiben. Die allgemeine Sorge um die Konjunktur und damit die Ölnachfrage überlagerte dies aber. Noch ist für die Märkte wichtiger, was der Ölpreis macht, als die Frage nach Windstärke und Sonnenscheindauer. Die Welt kommt noch immer nicht vom Tropf des Öls."