16. Oktober 2023
Die Wirtschaftspresseschau

Kommentiert wird unter anderem der Einfluss von Krieg und Terror auf die Rüstungsindustrie. Zu Waffenlieferungen äußert sich die FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG:

Ein Kampfpanzer vom Typ Leopard-1
Rüstungskonzerne profitieren von den aktuellen Krisen. (imago / Sven Eckelkamp )
"Wieder gehen Bilder von Terror, Krieg und Zerstörung um die Welt. Regierungen und Unternehmen vereinbaren die immer schnellere Lieferung von Munition und Waffensystemen. Der Überfall Russlands auf die Ukraine, die Konflikte in Afrika, nun der Terror der Hamas und die harte Antwort Israels: Menschen leiden. Die Industrie profitiert. Waffenhersteller liefern am liebsten in Länder, deren Käufe gesellschaftlich legitimiert und gefördert werden, die zahlen, ihre Technologie öffnen und die Waffen sogar einsetzen - weil Nachlieferungen entstehen. Und weil sich die Qualität erst unter realen Bedingungen erweist. Ein solches Land ist Israel. Das Geschäft ist grässlich, aber - so zeigen die Überfälle - auf absehbare Zeit notwendig. Die asymmetrische Kriegsführung erfordert Technologiesprünge, der Verbrauch stärkt Hersteller in entfernten Ländern. Als die Hamas angriff, stieg nicht nur der Kurs der Rheinmetall-Aktie, sondern auch jener der südkoreanischen Hanwha. Die asiatische Panzerschmiede spekuliert darauf, dass der wachsende Bedarf selbst die USA zwingt, bei ihr zu kaufen."
Das HANDELSBLATT beschäftigt sich mit einem anderen Thema und kritisiert die Förderung für Wärmepumpen:
"Mit der Höhe der Förderungen steigt in ähnlichem Umfang auch der Preis für den Heizungstausch. Der Endkunde hat wenig davon, während Handwerker und Hersteller profitieren. Aber es ist natürlich nicht ganz falsch, Handwerker und Hersteller zu subventionieren. Schließlich soll der Beruf des Installateurs attraktiver werden, und die Heizungsbauer müssen Milliarden investieren, um genügend Fertigungskapazitäten für Wärmepumpen einzurichten."
Die MITTELDEUTSCHE ZEITUNG aus Halle befasst sich mit dem jüngsten Gerichtsbeschluss zu gefälschten Online-Bewertungen:
"Holidaycheck, eines der größten Portale für Hotelbewertungen hierzulande, kämpft seit längerem gegen Fakes. Mit Erfolg: Vor Gericht wurde nun die Firma Goldstar Marketing zu Schadensersatz verdonnert. Klingt gut, doch durchgesetzt wird das Urteil höchstwahrscheinlich nicht. Kriminelle Firmen agieren vom Ausland aus und sind so kaum zu fassen. Und es wird noch viel schlimmer: Mit sogenannten generativen Sprachmodellen, die mit künstlicher Intelligenz arbeiten, dürfte es bald möglich sein, sehr glaubhafte Bewertungen vollautomatisiert millionenfach zu produzieren. Dem beizukommen, ist nach aktuellem Stand kaum vorstellbar. Immer deutlicher wird, wie das Internet zu einem Ort der Manipulation und des Betrugs wird."