Donnerstag, 09. Mai 2024

13. November 2023
Die Wirtschaftspresseschau

Deutschlandfunk - Die Wirtschaftspresseschau

13.11.2023
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD, r) nimmt im Bundestag an der Befragung der Bundesregierung neben Christian Lindner (FDP, l), Bundesminister der Finanzen, und Robert Habeck (Bündnis 90/Die Grünen, M), Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz, teil.
Die Ampelkoalition auf der Regierungsbank: Finanzminister Lindner, Wirtschaftsminister Habeck und Bundeskanzler Scholz (v.l.n.r.) (picture alliance / dpa / Kay Nietfeld)
Die Kommentare richten unter anderem Appelle an die Ampelkoalition.
Die FREIE PRESSE aus Chemnitz greift die Rentenentwicklung auf:
"Die Politik muss bessere Angebote für die private Vorsorge schaffen. Auch qualifizierte Zuwanderung in den Arbeitsmarkt ist ein Teil der Lösung. Doch selbst wenn all das geschieht, gilt: Weil die Menschen glücklicherweise älter werden, muss auch das Renteneintrittsalter weiter steigen. Der Vorschlag der Wirtschaftsweisen, das Rentenalter an die steigende Lebenserwartung zu koppeln, ist gut. Eine höhere Lebenserwartung von einem Jahr würde zur Folge haben, dass man acht Monate länger arbeitet und vier Monate länger in Rente ist. Ist das - wenn es für diejenigen, die körperlich nicht mehr können, Auswege gibt - so unzumutbar?"
Die NÜRNBERGER ZEITUNG blickt auf die offene Zukunft des Preises des Deutschland-Tickets:
"Es ist eine der wenigen Erfolgsgeschichten der Ampel-Koalition. Die aus Nutzersicht willkürlichen Verbundgrenzen haben ihre Probleme ebenso verloren wie Automaten, deren Bedienungsunfreundlichkeit von Jahr zu Jahr gesteigert wurde. Wenn jetzt wirklich Geldnot aufkommt, dann soll das Ticket eben teurer werden. Aber die Beteiligten sollten nicht so tun, als hätte die Preisgestaltung ihrer Tickets irgendetwas mit der Möglichkeit zur Renovierung des öffentlichen Verkehrssystems zu tun. Das ist bereits lange vorher gnadenlos heruntergewirtschaftet worden."
Die WESTFÄLISCHEN NACHRICHTEN aus Münster setzen sich dafür ein, dass Geschäfte nicht gänzlich auf digitale Zahlungen umstellen:
"Noch immer gibt es arme Menschen in Deutschland, denen es schwerfällt, ein Konto zu eröffnen - selbst auf Guthabenbasis. Und das, obwohl ein Gesetz das vorschreibt. Was ist mit Verbraucherinnen und Verbrauchern, die beim Einsatz von Kreditkarten schnell den Überblick über ihre Finanzen verlieren und in die Überschuldung zu rutschen drohen? Bargeld ganz abzuschaffen, ist deshalb kein gangbarer Weg. Auch Läden, die schon heute kein Bares mehr annehmen, schließen damit eine Konsumentengruppe völlig aus."
Zum Abschluss eine internationale Stimme. Der GUARDIAN aus London lobt den Vorschlag eines britischen Wirtschaftsinstituts, dass Großbritannien die öffentlichen Investitionen in den nächsten fünf Jahren von zwei auf drei Prozent des Bruttoinlandsprodukts anheben sollte:
"Eins solche Maßnahme würde auch in anderen westlichen Volkswirtschaften für Bewegung sorgen. Schließlich bedeutet ein höheres Wachstum auch höhere Steuereinnahmen und solidere öffentliche Finanzen. Das wäre sehr sinnvoll, vor allem wenn man bedenkt, dass die Alternative ein weiteres Jahrzehnt ohne Fortschritt wäre."