Die SÜDWEST PRESSE aus Ulm glaubt trotzdem nicht, dass das politische Ziel von 15 Millionen Elektroautos bis 2030 erreicht werden kann:
"Wer unbedingt ein E-Auto wollte, hat es mittlerweile und konnte dabei noch hohe Fördersummen einstreichen, die jetzt abgeschmolzen werden. Dabei sollen jetzt doch eigentlich eher skeptische Neuwagenkäufer überzeugt werden. Jeder zweite Deutsche nämlich denkt überhaupt nicht daran, auf Elektromobilität umzusteigen. Die Hauptgründe sind hohe Preise und geringe Reichweiten. So schnell kommt sie nicht, die schöne neue E-Auto-Welt."
Die FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG überlegt, was der Ausbau von E-Mobilität und Wärmepumpen für die Zukunft der Stromnetze bedeutet.
"Langfristig stellt sich die Frage, wie groß die Netze eigentlich dimensioniert werden sollen. Ein großer Fortschritt ist die Einführung von zeitvariablen Netzentgelten, also Anreizen für die Verbraucher, ihren Stromkonsum in jene Zeiten zu verschieben, in denen das Netz es verkraftet. Im Idealfall merken die Verbraucher gar nicht, ob und wann sie gedrosselt werden, weil clevere digitale Systeme die Ladevorgänge steuern. Für viele Autofahrer zum Beispiel dürfte nur wichtig sein, dass ihr Auto am nächsten Morgen voll geladen ist, aber nicht, wann genau und wie schnell das passiert."
Die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG ärgert sich darüber, wie in Zeiten des Fachkräftemangels in vielen Firmen noch immer mit Bewerbern umgegangen wird:
"Zweifellos zu Recht klagt die deutsche Wirtschaft darüber, dass sie nicht mehr genügend qualifiziertes Personal findet. Manche Unternehmer und Manager sollten darüber aber dringend mit ihren eigenen Leuten reden. Speziell in den Personalabteilungen, von denen beileibe nicht alle, aber doch zu viele einfach weiterwursteln, ganz so, als gäbe es das Problem gar nicht. Statt etwa mit Bewerberinnen und Bewerbern schnell zu kommunizieren und sich so erste Eindrücke zu verschaffen, lässt man sie lieber in der Luft hängen, hält sie hin, behandelt sie von oben herab oder reagiert einfach gar nicht. Letzteres ist besonders arrogant. Manche Firmen sind von schneller und flexibler Arbeitskräfte-Akquise so weit entfernt wie die Bundesregierung von einem durchfinanzierten Haushalt."
Und passend dazu noch das HANDELSBLATT zum Bundeshaushalt und dem erneuten Aussetzen der Schuldenbremse:
"Der grundsätzliche Charakter der Schuldenbremse bleibt jedoch richtig: Sie ist für die Politik eine Bequemlichkeitsbremse. Sie verlangt Entscheidungen, was sich eine Regierung leisten will und was nicht. Setzt die Politik die richtigen Prioritäten, verhindert die Schuldenbremse nicht die sinnvollen Ausgaben, sondern die weniger sinnvollen."