Die FRANKFURTER RUNDSCHAU äußert sich zur einer Gruppe von Staaten, die die Wasserstoffwirtschaft voranbringen will:
"Deutschland ist einer der Initiatoren des Bündnisses. Immerhin 39 Länder, darunter die USA, Japan, Saudi-Arabien, die Emirate, Indien, Brasilien, Namibia und Nigeria, haben die Erklärung dazu unterschrieben. Die Breite des Zusammenschlusses ist allerdings auch ein Problem. Denn hinter der Formulierung, dass nicht nur 'erneuerbarer' Wasserstoff erzeugt und vertrieben werden soll, sondern auch solcher, bei dessen Produktion 'geringe CO2-Emissionen' entstehen, öffnet die Tür auch für Wasserstoff aus Erdgas und CO2-Endlagerung via CCS-Technik sowie mit Atomkraft als Energiequelle. Realistisch gesehen ist ein reiner 'grüner' Wasserstoff-Weltmarkt nicht machbar."
Das HANDELSBLATT wiederum bewertet die Ankündigung von gut 20 Staaten, die Atomkraft auszubauen:
"Ob die neue Generation kleiner Reaktoren, sogenannter Small Modular Reactors, den Durchbruch zur Kommerzialisierung schafft, ist unsicher. Vor Beginn des nächsten Jahrzehnts werden sie jedenfalls keine nennenswerte Rolle spielen. Aber nicht nur der Faktor Zeit ist entscheidend. Es geht auch darum, die Mittel effizient einzusetzen. Die Kosten der Stromerzeugung durch Kernkraft sind um ein Vielfaches höher als bei der Photovoltaik oder der Windkraft. Das gilt selbst dann, wenn man die Kosten für die Endlagerung des Atommülls und die Versicherung unberücksichtigt lässt. Die Menschheitsherausforderung Klimawandel erfordert den effizienten Einsatz aller mobilisierbaren Mittel. Für ausufernde, schwer kalkulierbare Großprojekte mit enormen Sicherheits- und Akzeptanzproblemen sowie ungeklärten Haftungsfragen ist kein Platz."
Die FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG meint, es sei gut, dass die Weltklimakonferenz auch
"über die Verdreifachung der Erneuerbaren, die Verdopplung der Energieeffizienz und erstmals auch über den Ausstieg aus den Fossilen berät - ausgerechnet in einem Öl- und Gasland. Wichtig wäre zudem, den Emissionshandel zu stärken. Europa kann hier ein gutes Beispiel abgeben. Es hat das Wachstum seiner Wirtschaft von dem der Emissionen abgekoppelt und 2023 mehr als 7 Prozent an CO2 eingespart."
Die NEUE OSNABRÜCKER ZEITUNG beleuchtet die deutsche Klimabilanz:
"Es ist kaum zu glauben, dass Kohle mit einem Anteil von mehr als einem Viertel nach wie vor einer der wichtigsten Energieträger bei der Stromerzeugung in Deutschland ist – auch wenn der Anteil der erneuerbaren Energien zunimmt. Erneuerbare Energien wie Wind und Sonnenenergie können gerade in der dunklen Jahreszeit keinen Ausgleich bieten. Ökostrom kann eben nicht alles."