07. Dezember 2023
Die Wirtschaftspresseschau

Kommentiert wird unter anderem der Zustand der Baubranche, die erstmals seit Jahren mit einem Verlust von Arbeitsplätzen rechnet.

Ein Bagger hebt in Ulm in Baden-Württemberg eine Baugrube aus. Im Hintergrund ist ein Mehrfamilienhaus im Rohbau zu sehen.
Die Baubranche kriselt derzeit (imago images / imagebroker)
In der SCHWÄBISCHEN ZEITUNG aus Ravensburg ist zu lesen:
"Sei schlau, geh zum Bau. Der putzige Werbeslogan der Bauindustrie zieht seit Jahren nicht mehr. Regional und überregional häufen sich die Insolvenzen. Wirtschaftsforscher des ifo-Instituts melden einen Höchststand an geplatzten Bauprojekten. Gestiegene Rohstoffpreise, steigende Zinsen und fehlende Liquidität werden als Gründe genannt. Doch es braucht Lösungen, um die Arbeitsplätze von zirka 2,5 Millionen Beschäftigten im Bau- und Immobiliensektor zu sichern. Ja, all das kostet Geld. Und ja, die Staatskassen sind leer wie die Auftragsbücher vieler Bauunternehmer. Aber die Bundesregierung muss sich die Frage stellen: Was sind uns zehn Prozent der deutschen Wirtschaftsleistung wert? Auch mit Blick auf Kurzarbeiter- oder Arbeitslosengeld, das die Baubranche benötigt, wenn nichts unternommen wird."
Der KÖLNER STADT-ANZEIGER notiert:
"Es ist wenig darüber bekannt, wie Bauministerin Geywitz ihre spärliche Freizeit verbringt – mit Betonmischer und Maurerkelle aber eher nicht. Sie müsse und könne all die fehlenden Wohnungen ja nicht selbst bauen, hat die Sozialdemokratin gesagt. Wohl wahr. Geywitz erfährt in diesen Tagen schmerzlich, wie wenig Einfluss sie und ihr eigens wiederbelebtes Ministerium auf die Lage am Bau haben. Die neuen Prognose-Zahlen sind für die Ministerin ein Alptraum. Von dem erklärten Ziel, Jahr für Jahr 400.000 neue Wohnungen zu schaffen, ist die Bundesregierung weiter entfernt als je zuvor."
Die FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG beleuchtet die Lage der Industrie:
"Die Wirtschaftspolitik muss gerade in Zeiten wachsender geopolitischer Spannungen dazu beitragen, so viel Globalisierung wie möglich zu bewahren. Darum bleiben in Zeiten, in denen vielerorts Handelsbarrieren aufgebaut werden, Abschlüsse von Freihandelsabkommen so wichtig. Freilich sind nicht nur Forderungen an die Politik zu richten. Die Unternehmen müssen akzeptieren, dass die Zeiten vorbei sind, in denen die Regierung mit der Gießkanne Geld verteilen konnte."
Die MEDIENGRUPPE BAYERN, zu der unter anderem die PASSAUER NEUE PRESSE gehört, widmet sich dem Handelsstreit zwischen der EU und China:
"An Selbstbewusstsein mangelt es EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen im Verhältnis zu China derzeit nicht. Vor ihrer Abreise zum EU-China-Gipfel in Peking erklärte sie, dass Brüssel das Ungleichgewicht in den Handelsbeziehungen 'nicht auf Dauer tolerieren' werde. Brüssel geht nun 'all in', droht mit Strafzöllen auf E-Autos, sollte Peking nicht einlenken. Der Zeitpunkt, den Druck zu erhöhen, ist günstig wie nie, weil die chinesische Wirtschaft massiv schwächelt."